Interview mit Martin Schlegel Sommer 2016

INTERVIEW // Martin Schlegel der Spielentwickler im Interview

Martin Schlegel ist am 20. September 1946 in Ahlen geboren. Er ist verheiratet mit Ehefrau Erika Schlegel und begeisterter Spieler. 2016 erscheint von ihm das kleine „Oranjepolder“ und gleich zwei große Spiele: „West of Africa“ und „Luther - Das Spiel“. Martin Schlegel hat 38 Spiele in den letzten 20 Jahren veröffentlicht und noch viele weitere in petto.Wie viele, wollen wir in einem Interview mit ihm klären.

Daniel: Hallo Martin, erst einmal vielen Dank für Deine Zeit. Dein erstes veröffentlichtes Spiel war 1996 „Mit Mose durch die Wüste“. Das hast Du mit Deiner Frau Erika zusammen erstellt. Nach 20 Jahren ist es soweit, im Herbst erscheint Euer neustes Werk „Luther – Das Spiel“ bei Kosmos. Wie ist es dazu gekommen?

Martin: Ganz einfach, Erika spielt sehr gerne und ist Religionslehrerin. Wir spielen regelmäßig zusammen und sie testet alle Prototypen mit mir. Wenn ich dann ein Spiel mit religiösem Hintergrund entwickel, ist es nur logisch, dass sie die Geschichte und den Hintergrund erarbeitet.

Daniel: Wie bist Du zum Spieleentwickeln gekommen?

Martin: Oh, das ist ein gute Frage. Keine Ahnung. Das war eher ein schleichender Prozess. Angefangen hat alles mit Schach. 1966 war ich mit einem Team NRW-Schach-Meister im Jugendbereich. Da habe ich einige Jahre ziemlich intensiv gespielt. Ich habe im Prinzip Tag und Nacht nur an Schach gedacht. Irgendwann wurde mir das alles zu viel. Es hat mein Leben zu sehr beeinträchtigt. Deswegen habe ich dann aufgehört. Später bin ich zu Gesellschaftsspielen gekommen und fing an diese zu verändern. Zum Beispiel habe ich Malefitz für fünf Spieler erweitert. Später veröffentlichte dann die Spielbox Spiele von mir.

Daniel: Wie kam es dann, dass Dein erstes Spiel „Mit Mose durch die Wüste“ 1996 veröffentlicht wurde?

Martin: Durch die Kontakte, die ich aufgebaut hatte, kam es dazu, dass ich mein erstes Spiel zusammen mit Erika veröffentlichen konnte. Das war mein erster Erfolg. Ich finde Erfolg ist immer eine Mischung aus Können und Glück.

Daniel: Welchen Beruf bist Du damals nachgegangen?

Martin: Ich habe studiert und bin Diplom Kaufmann. Bis 2004 war ich Beamter im öffentlichen Dienst. In der Stadtverwaltung Hagen war ich ab 1983 als Leiter des Amtes für Stadtforschung und Statistik tätig. Seit 2004 bin ich im Ruhestand und genieße die Zeit mit meiner Frau.

Daniel: Was war das verrückteste, was Du in Deinem Leben bis heute gemacht hast?

Martin: Das war meine Reise in einem VW Käfer nach Afrika. Während meines Studium haben ein Freund und ich beschlossen, eine Pause einzulegen. Das ging damals noch ohne Probleme. Wir starteten ganz spontan und machten uns auf die Reise nach Süd-Afrika. Wir sind recht weit gekommen, aber in der Sahara-Wüste war die Reise dann zu Ende. Der Käfer brannte aus und wir hatten Glück, dass wir gerettet wurden.

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Daniel: Welches Spiel hat Dir von Deinen Spielen bisher am besten gefallen?

Martin: Ach, da muss ich nachdenken. Nach hinten gerichtet, gefällt mir „West of Afrika“ sehr gut. Es hat einfache Regeln und trotzdem viel taktische Tiefe. Auch „Takamatsu“, das ist einfach und spaßig oder „Atacama“, das ganz einfach ist und ebenfalls viel Spaß macht gefallen mir bis heute.

Daniel: Welche Entscheidung an einem Spiel hat Dich im Nachhinein am meisten geärgert?

Martin: Ganz klar – Key West. Das Spiel habe ich zu schnell aus der Hand gegeben. Es hätte noch mindestens ein halbes Jahr Entwicklung gebraucht.

Daniel: Gibt es eins Deiner Spiel, das Du in neuer Version überarbeitet noch einmal neu veröffentlichen würdest?

Martin: Ach da gibt es viele, aber am liebsten würde ich „Nuts“ neu veröffentlichen. Das ist ein Familienspiel und könnte mit einem anderen Setting bestimmt gut laufen.

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