
Test | Tiny Epic Pirates - Fazit + Wertung Dennis + Bilder vom Spiel
Die Idee der „Tiny Epic“-Reihe lässt zwei Herzen in meiner Brust schlagen:
Auf der einen Seite fasziniert mich die Idee eines „großen“ Spielerlebnisses in kleiner, günstiger Schachtel (das „Tardis-Prinzip“). Und Gamelyn lässt sich bei jedem Titel der „Tiny Epic“-Reihe immer etwas einfallen, keiner ist wie ein anderer. Bei „Tiny Epic Pirates“ ist die Box genauso klein wie bei anderen Titel der Reihe (und genauso hochwertig gestaltet), und wirklich randvoll mit hochwertigem Material. So sehr, dass ich mir wohl eine Sortierlösung einfallen lassen muss, damit der Deckel auch zuverlässig ganz zugeht.
Aber der anderen Seite bin ich ein kurzsichtiger Grobmotoriker. Und „Tiny Epic Pirates“ ist an vielen Stellen fummelig. Schon der Aufbau ist für ein Spiel dieser Größe und Spieldauer vergleichsweise umfangreich. Je nach Tischoberfläche kommt es schnell zu „Seebeben“ und „Kontinentalplattenverschiebungen“. Aber in den meisten Partien hat das in meinen Gruppen dem Spielspaß keinen Abbruch getan.
Den Mechanismus mit dem Aktionsrad finde ich gleichermaßen clever wie problematisch. Denn dadurch unterschieden sich die Spieler stärker voneinander, der Wiederspielwert steigt. Andererseits gibt es Konstellationen bei den Aktionen, die stärker sind als andere. Das kann gerade für Einsteiger frustrierend sein und sich unfair anfühlen.
Macht „Tiny Epic Pirates“ Spaß? Aye. Ist es thematisch? Oui, mon Capitan. Ist es das beste Spiel der „Tiny Epic“-Reihe? Ich glaube, da haben die Raumschiffe von „Tiny Epic Galaxies“ wertvollere Schätze an Bord. Kann ich „Tiny Epic Pirates“ empfehlen? Das schon. Aber mit Einschränkungen.
An einigen Stellen überlege ich, ob weniger nicht doch mehr gewesen wäre: Die Regeln sind vergleichsweise umfangreich und können für Einsteiger eine Hürde darstellen. Die Downtime zwischen den eigenen Zügen könnte auch gern etwas geringer ausfallen. Zudem stehen die Kämpfe etwas im Hintergrund und schmälern die „Piratigkeit“ des Spielerlebnisses ein wenig.
Im Vakuum betrachtet, ist „Tiny Epic Pirates“ definitiv kein schlechtes Spiel. Allerdings existieren Spiele nicht auf einer einsamen Insel und das Piraten-Thema erfreut sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit (was ich sehr begrüße). Und ob sich da immer die Gelegenheit und Spielrunde findet, in der „Korsaren der Karibik“ zu groß und lang, „Jamaica“ aber zu simpel ist? Ich freue mich jedenfalls, dass eine neue Nische für Piraten und Leichtmatrosen bedient wird.
„Tiny Epic Pirates“ ist klein, kleinteilig (auch, was die Regeln betrifft), punktet mit gutem, thematischem Spielmaterial und einem kreativen Mix aus Mechaniken. Beim Spieltisch sollte es sich nicht unbedingt um das kleinste, wackeligste Rettungsboot mit blankpoliertem Deck handeln, damit auch bei etwas unruhigem Seegang eine sichere und unterhaltsame Reise sichergestellt werden kann.
„Tiny Epic Pirates“ wird erstmal in meiner Schatzkiste landen. Wo ich die allerdings vergrabe, wird natürlich nicht verraten!
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Bilder zum Spiel
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Tags: 1-4 Personen, Kennerspiel, Seefahrt, 30-60 Minuten, Piraten