
TEST // Dice Throne: Season One
2018 ist bei Roxley das Spiel „Dice Throne“ von Nate Chatellier und Manny Trembley veröffentlicht. Das Spiel richtet sich an 2-6 Spieler, die einen Kampf in lockeren 20-30 Minuten bewältigen können. Wir berichten, warum das Spiel Spaß macht und wie es funktioniert.
Spielvorbereitung
Das Spiel „Dice Throne“ ist ruck zuck ausgepackt. Dank des vorbildlichen Sortiersystems suchen sich die Spieler einen Charakter aus, nehmen sich das entsprechende Tableau, die Charakterübersicht und das Aufbewahrungsgefäß mit dem Spielmaterial – fertig. Alles auspacken und schon kann es starten.
So funktioniert das Spiel
Je nach Spielmodus werden die Combat Points und die Lebenspunkte eingestellt. Dann startet das Spiel. Jeder Charakter hat eine andere Zusammenstellung und Ausrichtung. Während der eine eher defensiv ist oder sich gut heilen kann, ist der andere etwas offensiver und verteilt viel Schaden. Das heißt, dass man die Charaktere mehrfach spielen sollte, um die Möglichkeiten wirklich gut ausnutzen zu können. So hat jeder Charakter ein individuelles Kartendeck und individuelle Fähigkeiten. Gegner werden mit Markern markiert und erhalten dadurch einen Malus oder müssen diesen aufwendiger wieder los werden. Das Spiel an sich ist vom Spielablauf sehr einfach und selbst für Spieler mit wenig Englischkenntnissen schnell durchschaut. Die einzelnen Phasen werden in der Folge die englischen Titel behalten – wir denken, dass es die Lesbarkeit des Artikels nicht beeinträchtigt.
1. Upkeep Phase
Alle derzeitigen Effekte auf dem eigenen Charakter müssen durchgeführt werden. Zum Beispiel kann man vergiftet sein oder brennen.
2. Income Phase
Einen Combat Point erhalten und eine Karte ziehen
3. Main Phase (1)
Jetzt können Karten für diese Phase des Spiels gespielt werden. So können zum Beispiel vorhandene Fähigkeiten ein Upgrade erhalten. Dies kostet meistens Creditpoints, die mit dem Drehzähler abgezogen werden. Wer mag, darf Karten abwerfen und pro Karte einen Credit Point erhalten.
4. Offensive Roll Phase
Jetzt werden die Würfel geworfen und geht endlich los. Dies darf wie bei Kniffel bis zu drei Mal passieren. Es dürfen immer beliebige Würfel zur Seite gelegt werden. Hat der Spieler sich entschieden aufzuhören oder die drei Würfe vollendet, sucht er eine Aktion aus, die er mit den Würfeln aktiviert. Eventuell werden auch Spezialfähigkeiten aktiviert, deren Marker dann bei einm Mitspieler abgelegt werden.
5. Targeting Roll Phase
Wenn mehr als zwei Spieler spielen und ein Ziel für die Aktion gebraucht wird, muss eines per Würfelwurf ausgesucht werden.
6. Devensive Roll Phase
Nun hat der Verteidiger das Recht seine Verteidigungs-Würfel zu werfen, entsprechend seiner defensiven Fähigkeit.
7. Main Phase (2)
Nach dem Kampf darf erneut eine „Main Phase“ wie bereits beschrieben durchgeführt werden.
8. Discard Phase
Wer mehr als sechs Karten auf der Hand hat, muss nun die überzähligen verkaufen
Spielende
Sobald nur noch ein Spieler mehr als null Lebenspunkte hat, ist er der Sieger des Würfel Kampfes.
Als ich das erste Mal „Dice Throne“ gespielt habe musste ich unweigerlich an „Kniffel“ denken. Die Straßen, Full House und so weiter sind in diesem Spiel enthalten. Doch nach er zweiten und dritten Partie verstand ich, dass es doch etwas mehr ist, als nur ein stupide neue Verkleidung. Die Würfelsymbole sind unterschiedlich verteilt, abhängig vom Charakter. Das verändert nicht nur die Wahrscheinlichkeiten bestimmte Symbole zu erhalten, sondern zeigt auch, welche Ausrichtung ein Charakter hat. Zudem haben die Charaktere wirklich unterschiedliche Fähigkeiten und können ihre Gegner auf ihre ganz eigene Art richtig nerven.
Natürlich gibt es den Faktor Glück durch das Würfeln, doch es gibt fast immer eine Möglichkeit auf „Nummer sicher“ zu gehen und eine Wurf nach Hause zu bringen. Wer viel riskiert, wird dafür mit besonders mächtigen Attacken belohnt. Jede Aktion kann durch Upgrades noch verstärkt werden. Dadurch wird das Spiel ein Stück weit taktisch, ohne seinen Andrenalinschub-Momentum beim Würfeln zu verlieren.
Besonders hervorzuheben ist die Produktionsqualität, die durchweg als überdurchschnittlich gewertet werden darf. Ich hate schon zahlreiche Combat-Würfel-Spiele auf dem Tisch, aber nur eins mit vergleichbarer Qualität, aber einem viel höherem Preis – „Star Wars: X-Wing“ mit seinen grandiosen Miniaturen.
Wer also auf der Suche nach einem schnelle Roll and Fight Spiel ist, der kommt um Dice Throne nicht rundherum. Weil derzeit noch keine deutsche Version in Sicht ist, muss dann zur Not ein Englischkurs belegt werden.
Bilder zum Spiel
Tags: 2-6 Spieler, Variable Helden-Fähigkeiten, Handmanagement, Fantasy, Würfelspiel, Deckbauspiel