TEST // InBetween

TEST // InBetween

…so könnte man das Zweispielerjuwel von Adam Kwapinski in einem kurzen Satz zusammenfassen. Dabei ist InBetween bereits vor dem bekannten Serienhit erschienen und in keiner Weise offiziell daran angelehnt. Dennoch weist vor allem das Setting unverkennbare Parallelen auf. Stichwort Parallelen.

In InBetween existieren zwei Welten parallel nebeneinander: die der fröhlichen, gutmütigen Dorfbewohner und die der boshaften, mysteriösen Kreatur. Im Verlauf einer 20-40 minütigen Partie versuchen die Spieler, welche in eine der beiden Rollen schlüpfen, möglichst viele Charaktere möglichst tief in die eine oder die andere Welt hineinzuziehen. Was sich neben dem geheimnissvollen und düsteren Setting in der Spielebox versteckt, verrät folgender Erfahrungsbericht.

Zunächst die Verpackung: Diese kommt (fast) ohne Schriftzüge aus. Kein Verlag, kein Name auf der Frontseite, kein Schnickschnack. Dieses Design ist ungewöhnlich aber erweckt meine Neugier. Seht doch einfach selbst:

InBetween – Netflix-Thriller „Stranger Things“ am Esstisch statt Sofa.

Unter der malerischen Verpackung verbergen sich zahlreiche Charakter- und Fähigkeitenkarten, sowie einige Holzklötzchen und eine Anleitung. InBetween braucht wenig Material um seine Spieltiefe zu entfalten. Die Regeln sind schnell gelesen und verstanden, so können die beiden Spieler rasch in die Rollen der böswilligen Kreatur oder der hoffnungsvollen Dorfgemeinschaft schlüpfen. Interessanterweise, ist InBetween nicht symmetrisch aufgebaut. Während in vielen anderen Spielen (ob für zwei oder mehr Teilnehmer) die Handlungsmöglichkeiten und Siegchancen gleich konstruiert sind, spielen sich in InBetween die Kreatur und die Dorfgemeinde mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten durchaus verschieden.

Aber wie wird denn nun überhaupt gespielt…? Zunächst werden 10 der 18 Charakterkarten im Kreis auf dem Spieltisch ausgelegt. (Der Rest kommt in die Kiste und erhöht damit den Wiederspielwert). Ist das Feld aufgebaut, fangen die Spieler an abwechselnd verschiedene Aktionen durchzuführen. So können sie beispielsweise Fähigkeitskarten legen, welche ihnen erlauben die armen Charaktere tiefer in die eine oder andere Welt zu ziehen. Alternativ kann man sich damit einen langfristigen Vorteil verschaffen oder seinem Gegenüber die Ressourcen abzwacken. Ressourcen (hier Energiewürfel) werden nämlich benötigt um die Effekte der Fähigkeitskarten zu aktivieren. Spieler versuchen also stets eine Balance aus ausreichend Energie, Handkarten und Fortschritten auf dem Spielplan zu finden.

Durch dieses Hin und Her entstehen in InBetween viele spannende Kopf an Kopf Rennen um die Herrschaft über die nichtsahnenden Dorfbewohner.

InBetween – Netflix-Thriller „Stranger Things“ am Esstisch statt Sofa.

Gewinnen kann man auf verschiedene Arten: hat ein Spieler ausreichend Charaktere geschützt oder verschlungen (d.h. voll auf seine Seite gezogen) ist das Spiel beendet. Ebenso können Spieler aber gewinnen, indem sie ihre Wahrnehmungsstufe voll aufladen. Das erlaubt unterschiedliche Herangehensweisen und sorgt ebenfalls für Spannung.

Mein Fazit

InBetween ist ein ungewöhnliches Spiel. Das düstere Setting, der kreisförmige „Spielplan“, sowie die unsymmetrisch gestalteten Rollen sieht man nicht oft. Daher kann ich mir vorstellen, dass InBetween nicht jedem gefällt. Mir hingegen bereitet Adam Kwapinski mit seinem anspruchsvollen aber nicht erschlagenden Spiel InBetween eine Freude. Wer ein Spiel sucht, das heraussticht, für zwei Spieler unterhaltsam bleibt und Taktik nicht scheut, sollte sich diese mysteriöse Box einmal näher ansehen.

Bilder zum Spiel

Tags: Kartenspiel, 2 Spieler, Horror, Science Fiction, Area Control, Handmanagement, Variable Helden-Fähigkeiten

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