Meinung: Chronicles of Crime – Erster Eindruck

TEST // Chronicles of Crime

Im Rahmen des Corax Tag 2018 konnten Besucher die kommende Neuheit von Corax Games anspielen. Eine finale Vorabversion hatte es leider nicht mehr rechtzeitig nach Deutschland geschafft, doch auch mit einem Print and Play funktionierte es sehr gut.

Ehrlich gesagt, war ich bei dem Spiel vorab skeptisch, weil es stark auf die Unterstützung einer App baut. Ohne die ist das Spiel nicht möglich.

Andererseits glaube ich kaum, dass man mit Scheuklappen durch das Leben gehen und jede Innovation grundsätzlich verteufeln sollte. Deswegen hatte ich es in der Spieleschmiede unterstützt. Umso gespannter war ich, es erstmals in die Finger zu bekommen.

In einer wirklich sehr guten Spielerunde, noch spät am Abend machten wir uns auf, den ersten Fall zu lösen. Das Spiel funktioniert so, dass auf einem Tablet oder Handy die App installiert sein muss. Dann kann mit der Kamera jeweils der QR-Code der Orte, der Hinweise, der Personen oder der Kollegen gescannt werden. Wie in einem Videospiel-Adventure muss kombiniert werden. Die Kollegen können Beweise untersuchen, Zeugen können befragt werden und als Highlight können Orte durchsucht werden. Dafür wird das jeweils technische Gerät gewendet und gedreht. So müssen Orte unter Zeitdruck untersucht werden. Das funktioniert hervorragend. Die Spieler wechseln sich ab. Alles was die Spieler machen kostet Zeit. Grundsätzlich herrscht bei der Untersuchung kein Zeitdruck vor. Doch es kann Situationen geben, in denen die Zeit knapp wird und Druck entsteht.

Meinung: Chronicles of Crime – Erster Eindruck

Hinweise und Zeugenaussagen werden mittels Text in der App dargestellt. Die Spieler müssen diese laut vorlesen.

Im Spiel sollte das Gerät immer weiter gereicht werden und die Herausforderung ist, sich alle Details in der Gruppe zu merken. Deswegen ist es enorm wichtig, jede Information mitzuteilen. Das ist dann auch gleich der große Pluspunkt des Spiels – es regt zur Kommunikation an und wenn sich alle darauf einlassen, ist die Diskussion über den möglichen Täter eine spannende Angelegenheit. Wenn alles soweit untersucht ist, können die Spieler in das Revier zurückkehren und dort dann einige Antworten geben. Je nach Richtigkeit der Antworten fällt die Bewertung aus. Im Test ist es passiert, dass wir den falschen beschuldigt haben.

Das Spiel war um Längen besser als erwartet. Tatsächlich kann ich es kaum noch erwarten, bis die Lieferung stattfindet. Das Grundspiel ist sofort einsatzbereit. Für die Erweiterungen dauert es noch bis Januar oder Februar, dann ist auch die App entsprechend übersetzt.

Dieses Spiel verbindet zudem Zielgruppen. Uns Tester machte es als Vielspieler sehr viel Spaß. Gleichzeitig kamen zwei Personen, die eigentlich im Thekenbereich arbeiteten, um sich das Spiel näher anzuschauen. Nach einer kurzen Einladung machten Sie mit und diskutierten angeregt mit.

Wichtig ist jedoch eine ruhige Umgebung. Wer das Spiel auf einer Messe ausprobieren will, wird nicht das ganze Potential entdecken. Denn Lautstärke stört die gemeinsame Diskussion doch arg. Diese Erfahrung machte eine Gruppe am nächsten Vormittag, als der Raum gefüllt war.

Faszinierend ist bei dem Spiel definitiv vor allem die Technik die dahinter steckt. Es ist eine Möglichkeit Geschichten zu erzählen und mit analogem Material zu verknüpfen. Die kann und wird bestimmt in Zukunft noch für andere Dinge verwendet werden.

 

Tags: 1-3 Spieler, App, Abenteuer, Deduktion, Murder/Mystery, Kooperativ, Storytelling, Variable Helden-Fähigkeiten

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