TEST // Scythe
Aktuell sind wieder deutsche Versionen der Feuerland Spiele Version, des seit Jahren erfolgreich verkauften „Scythe“ und Erweiterungen verfügbar. Wir haben ein Exemplar ergattert und wollen das zum Anlass nehmen noch einmal eines der besten Spiele der letzten Jahre vorzustellen.
Es ist schon eine Weile her, als Scythe erstmals das Licht der Welt erblickte. Bevor das Spiel auf Kickstarter für Furore sorgte, hatte der Autor Jamey Stegmaier gewissenhaft in hunderten Testpartien ein sehr gut funktionierendes Spiel geschaffen. Das hat neben dem Erfolg auf Kickstarter dafür gesorgt, dass es ständig vergriffen war. Nun hat Feuerland Spiele die dritte Auflage ausgeliefert (die erste Auflage mit deutscher Sprach stammt noch von Morning Players). Zudem sind die Erweiterungen mit den zwei zusätzlichen Fraktionen und den Luftschiffen wieder verfügbar.
In diesem Text will ich von der üblichen Beschreibung eines Spiels mal abweichen. Das heißt im Klartext, dass hier gleich das Fazit beginnt. Es gibt unzählige gute Videos und Beschreibungen wie das Spiel funktioniert, da muss nichts neues her. Dafür ist es wichtig noch einmal zu klären, warum das Spiel so gut ist und warum es mehr ist als ein flacher Hype. In den folgenden Punkten wird kurz und knapp zusammengefast, was das Spiel besonders macht.
1. Das Setting: Diese fiktive 1920 mit Mechs und bekannten und doch verzerrten Unbekannten ist einfach nur eine komplett eigenständige Idee und trägt das Spiel bis heute.
2. Das sehr hochwertige Material: Es kann auch 2018 noch mit Konkurrenten mithalten.
3. Sinnvolle Erweiterungen: Es gibt zwei verfügbare Erweiterungen, die beide sinnvoll sind. Die erste Erweiterung erhöht die maximale Spieleranzahl auf 7 Spieler, mit denen es am Tisch auch funktioniert. Die zweite bringt die grandiosen Luftschiffe in das Spiel. Elegant und Ideenreich, können nun Expansionspläne gezielt ausgeführt werden. Als drittes steht noch eine interessante Erweiterung im Raum, über die wir noch berichten werden.
4. Unterschiedliche Fraktionen, erhöhen den Wiederspielwert. Einmal zu Spielen reicht einfach nicht. Dafür spielen sich die einzelnen Fraktionen zu unterschiedlich.
5. Jedes Spiel neue Kombinationen: Neben den Fraktionen ist auch das Spielertableau jedes Mal zufällig und das macht einen ganz besonderen Reiz aus. Leider gibt es Kombinationen, die zu stark sind und deswegen vom Verlag mittlerweile offiziell „verboten“ wurden.
6. Die Spielzeit: Der Aufbau dauert schon seine Zeit und erfahrene Spieler befürchten bei der ersten Partie in der Regel epische Spielzeiten. Tatsächlich ist das Spiel dermaßen optimiert, dass selbst die hartnäckigsten Denker quasi dazu gedrängt werden schnell zu spielen. Es bleiben bei sechs Fraktionen immer nur drei Optionen der Wahlmöglichkeit und in der Regel wird diese durch verfügbare Ressourcen auch noch eingegrenzt. Das ist wirklich eine Topleistung, was das Spiel hier schafft.
7. Wechselnde persönliche als auch allgemeine Ziele: Jede Partie ist gänzlich anders, denn wer versucht eines der beiden eigenen Ziele zu erreichen, der wird anders Spielen müssen um das Ziel zu erreichen, als er vielleicht bisher gewohnt war. Das ist jede Partie eine neue Herausforderung und ein Schritt aus der Komfort-Zone.
8. Lernkurve: Mit jeder Partie lernt man neue Tatsachen über das Spiel kennen, und das kann manchmal auf die harte Tour passieren…
9. Timing: Die Art und Weise Punkte zu erreichen und das Timing das Spiel zu beenden. Je nach Situation kann es passieren, dass es wenig sinnvoll ist, das Spiel schon zu beenden, denn wer das Ende auslöst, muss keinesfalls der Gewinner sein. Dieser Aspekt macht das Spiel immer wieder spannend.
10. Spiel, Satz, Sieg: Oftmals ist es bis zum Ende offen, wer als Sieger den Sieg davonträgt. Dieses überschlagen im Kopf und abwägen macht jede Partie zu einer Herausforderung. Zudem sollten die Stärker der eigenen Fraktion maximal ausgereizt werden. Diese Mischung hält das Spiel offen und gibt ihm mit dem Wettlauf zur Mitte des Spielfeldes oder das Erreichen eines anderen Ziels.
Fazit
Ganz klar, das Spiel ist ein anhaltender Verkaufshit, weil es einfach immer wieder auf den Tisch kommt. All die oben genannten Gründe sammeln sich nach und nach und dann muss das Spiel irgendwann in der eigenen Sammlung stehen. Man will es einfach immer wieder spielen. Hier ist ein echter Juwel über Kickstarter finanziert worden und auch die Retail Version hat tolles Spielmaterial. Zur Einspieler-Version können wir aktuelle noch keine Auskunft geben, da wir es noch nicht ausprobiert haben.
Einziger denkbarer Punkt das Spiel nicht zu mögen ist das Setting. Doch das gehört aus meiner Sicht, wie oben begründet, zur Stärke des Spiels. Wer es vielleicht einfach ausprobieren will, der kann da Spiel auch digital ausprobieren. Es ist auf Steam verfügbar.
Tags: 1-5 Spieler, Strategie, Wirtschaftsspiel, Science Fiction, Territorien Ausbau, Area Control, Rasterbewegung, Variable Helden-Fähigkeiten
