Test | Sanssouci
Inmitten üppiger Grünanlagen und duftender Blumenbeete thront das Schloss Sanssouci wie ein Juwel. König Friedrich II. von Preußen ließ in der weitläufigen Gartenanlage seine Vision von Pracht und Kultur Wirklichkeit werden. Vor allem aber waren es die begabten Gärtner, die ihr Handwerk zur Schau stellten. Ob auch wir uns als Meister des grünen Daumens behaupten können, schauen wir uns jetzt genauer an.
Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!
So funktioniert das Spiel
Das Brettspiel "Sanssouci" fordert die Spielenden heraus, Gärten für das Schloss Sanssouci zu gestalten. Jeder Landschaftsarchitekt hat sein eigenes Gartenplanungstableau. Die Aufgabe besteht darin, verschiedene Gartenbereiche wie farbenfrohe Rosengärten, duftende Kräuterbeete, verspielte Labyrinthe und imposante Brunnen anzulegen.
Ziel des Spiels ist es, durch geschicktes Legen der Gartenelemente und Bewegen der Adligen möglichst viele Punkte zu erzielen und die individuellen Aufträge zu erfüllen.
Bereits 2013 veröffentlichte Ravensburger die erste Version des Spiels "Sanssouci", das 2014 auf der Empfehlungsliste "Spiel des Jahres" landete. Autor des Spiels ist der bekannte "Azul"-Designer Michael Kiesling. Zur SPIEL'22 erschien eine kleine zweite Auflage von "Sanssouci". Ein auffälliger Unterschied war das aktualisierte Design. Die gesamte Grafik wurde gegenüber der Erstauflage überarbeitet. Das Spielprinzip ist im Wesentlichen gleich geblieben.
Was die Änderungen zwischen der Version von Essen 2022 und der vorliegenden Kickstarter-Version betrifft, so wurden ebenfalls einige Änderungen vorgenommen. Insbesondere wurde das Inlay umgestaltet, damit gesleevte Karten besser hineinpassen. Die Farbe der blauen Spielerplättchen wurde angepasst, da sie vorher nur schwer von den grünen zu unterscheiden waren. Außerdem wurden einige kleine Regeländerungen vorgenommen, um das Spiel übersichtlicher zu gestalten, der Spielablauf selbst blieb jedoch unverändert. Schließlich wurde die Kickstarter-Version noch um eine kleine Erweiterungen ergänzt.
Gespielt wird "Sanssouci" über 18 Runden. In jeder Runde dürfen wir uns ein Gartenelement aus der Auslage aussuchen und auf unser Gartentableau legen. Dieses hat neun Spalten und sechs Zeilen. Einige sind bereits gefüllt, die meisten sind aber leer. Jede Spalte hat ein anderes Gartensymbol und jede Reihe eine andere Farbe. Den Kopf jeder Spalte bildet die Schlossterrasse. Dort steht ein Adeliger der darauf wartet, den Garten zu betreten.
Sind wir am Zug, spielen wir eine Handkarte aus, um ein Plättchen zu ziehen. Die Karten zeigen entweder eines der neun Gartenmotive oder eine Farbkombination. Für jedes Plättchen gibt es genau ein passendes Feld in unserem Garten.
Nachdem wir unser Plättchen in den Garten gelegt haben, darf sich ein Adliger bewegen. Er darf bis zu einem leeren Feld ziehen und muss sich in derselben Spalte befinden, in der er gestartet ist. Wir erhalten Siegpunkte entsprechend der Zeile, die wir erreicht haben. Anschließend ziehen wir eine Karte nach und füllen die Plättchenauslage wieder auf.
Das Spiel endet, sobald wir alle Karten ausgespielt haben. Während des Spiels haben wir bereits Siegpunkte gesammelt. Bei der Schlusswertung erhalten wir noch Bonuspunkte für vollständige Zeilen und Spalten sowie für erfüllte Aufträge. Wer die meisten Siegpunkte hat, gewinnt das Spiel.
"Sanssouci" ist ein sehr familienfreundliches Plättchenlege-Spiel. Es spielt sich wie eine Mischung aus "Azul" und "Carcassonne". Leider kann es aber nicht mit beiden Spielen mithalten. Man merkt deutlich, dass ein Teil von "Sanssouci" in "Azul" steckt.
Die Auswahl an Aktionen ist sehr begrenzt, was typisch für den Schwierigkeitsgrad ist. Oft hat man das Gefühl, dass die getroffenen Entscheidungen das Spiel bestimmt. Das liegt wahrscheinlich an der sehr kleinen Kartenhand. Für längeren Spielspaß sorgen die beiden Mini-Erweiterungen. Mit der einen Erweiterung, die es schon in der Ravensburger Version gab, wird der mittlere Teil des Gartens mit einer Gartentafel abgedeckt, die mehr Siegpunkte bringt. Mit der zweiten Erweiterung versuchen wir, ein Wildschwein im Garten einzufangen.
Das Regelwerk umfasst sechs Seiten. Diese sind sehr locker gestaltet, mit großer Schrift und vielen Beispielen werden die einfachen Regeln sehr gut erklärt. Abgesehen von den englischen Regeln sind alle Spielelemente sprachneutral.
Das gesamte Spielmaterial und das Inlay sind von guter Qualität. Besonders gut gefällt mir der Stoffbeutel für die Plättchen. Die Spielkarten, Plättchen und die Tableaus haben eine angemessene Kartonstärke. Die Symbolsprache ist eindeutig. Der neue Illustrationsstil ist passend zum Thema gewählt und gefällt mir besser als das alte Design. So ist das Thema optisch präsent, auch wenn "Sanssouci" eher abstrakt ist.
Die Spieldauer von 40 Minuten ist gut getroffen. "Sanssouci" ist auch mit Kindern gut spielbar. Die einzelnen Aktionen sind kurz und nachvollziehbar, sodass es während des Spiels zu wenig Leerlauf kommt.
Zwischen den Personen am Tisch findet kaum Interaktion statt. Wir können zwar die Mitspielenden ärgern, indem wir ihnen ein wichtiges Plättchen aus der Auslage wegschnappen. Das war es dann aber auch schon. Jeder baut und grübelt eher für sich.
"Sanssouci" vom renommierten Designer Michael Kiesling ist ein flotter und leichter Spaziergang für die ganze Familie. Wer auf direkte Interaktion verzichten kann, erhält mit Sanssouci ein sehr schönes Familienspiel, das mit angenehmer Spieldauer und hochwertigem Material für viele spannende Partien sorgen wird.
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Bilder zum Spiel
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Tags: 2-4 Personen, Handmanagement, Muster bilden