MERW - DAS HERZ DER SEIDENSTRASSE // erster Eindruck
Bei einer Presseveranstaltung hatten wir die Gelegenheit MERW - DAS HERZ DER SEIDENSTRASSE zu spielen. Die kommende Neuheit erscheint bei GIANT ROC als deutsche Version. Wenn alle gut läuft, ist das Spiel Ende September im Handel verfügbar. MERW stammt vom Autor FABIO LOPIANO und wurde von IAN O`TOOLE gestaltet.
Darum geht es im Spiel
MERW ist ein komplexes Strategiespiel für 1-4 Personen, die gerne Kenner- und Expertenspiele auf den Tisch bringen.
In der gleichnamigen Oasenstadt im heutigen Turkmenistan baust und handelst du im 12. Jahrhundert, um Reichtum und Macht zu erlangen. Während die Stadt unter deiner Führung wächst, sammelst du seltene Schriftrollen, erweist der großen Moschee die Ehre und überblickst den Bau der Stadtmauern.
Denn hinter dem Horizont naht schon die große Bedrohung: Die schonungslosen Mongolen wollen MERW erobern und alle Reichtümer plündern. Beschützt gemeinsam die Stadt vor den Eroberern oder kollaboriert mit ihnen, damit sie nicht alles, was ihr aufgebaut habt, in Schutt und Asche legen.
Spielmaterial
Das Spielmaterial wie auch die Optik können direkt überzeugen. Die Arbeit des Profis IAN O`TOOLE ist klar zu erkennen. Sowohl die Icons als auch die Optionsmöglichkeiten auf den Leisten wirken aufgeräumt und übersichtlich. Im Zentrum des Spielplans befinden sich dann unsere Stadt, in der die Aktion für die aktuelle Runde ausgewählt wird.
Spielaspekte
Das Besondere dabei ist die Limitierung der Aktionsoptionen. Es stehen fünf Zeilen zur Auswahl von der eine ausgesucht werden muss. Die platzierten Meeple bringen zum einen Rohstoffe und zum anderen die Aktivierung bestimmter Aktionen, die auf Leisten rund um die Stadt angeordnet sind. Stehen in der aktivierten Zeile bereits Arbeiter erzeugen sie erneut den Rohstoff und es kann auch ihre Aktion erneut ausgeführt werden, anstatt der des neu platzierten Meeples.
Vier solcher Aktionsdurchläufe sind eine Runde, dann erfolgt eine zweite Aktionsrunde, bevor die Mongolen angreifen. Nun stürmen sie – in der Vorstellung der beteiligten spielenden Personen - von allen Seiten auf die Stadt ein und reißen alle nicht geschützten Gebäude nieder. Deswegen will die Spielgruppe eine Mauer um die Stadt errichten, Soldaten in die Stadt zum Schutz entsenden oder zur Not müssen die Feinde mit Waren bestochen werden.
Erster Eindruck
Wir haben das Spiel nicht zu Ende gespielt, aber lange genug, um zu zweit einen ersten Eindruck zu erlangen. Die Regeln sind eingängig und als gestandene spielende Person schnell verinnerlicht. Woran das liegt? Zum einen an der aufgeräumten Optik, die schnell hilft, sich zu orientieren. Wenn man es jedoch etwas genauer betrachtet liegt es vor allem daran, dass die Spielaspekte allesamt durchaus bekannt sind und schon zigfach verwendet wurde. Es handelt sich um einen Remix vieler guter Dinge, ohne das etwas eklatant ausschlägt. Weder ins Positive noch ins Negative.
Trotz thematischer Dingen wie Kamele oder hübscher Mauerstücke aus Holz, bleibt alles abstrakt und das Thema könnte auch ein anderes sein. Das ist freilich ein Punkt der bei vielen Spielen ebenfalls angesprochen werden kann, aber beim Spielen von MERW fiel das deutlich auf. Wer Kennerspiele mag, sollte sich diesen Herbst einen eigenen Eindruck vom Spiel machen. Es ist sicherlich einen Blick wert.
Bilder des Vorabmusters