SPIEL’22 | ukrainischer Verlag - zwischen Krieg und Normalität

SPIEL’22 | ukrainischer Verlag - zwischen Krieg und Normalität

Dieses Jahr ist die SPIEL'22 wieder das, was sie noch bis 2019 war. Eine schöne Gelegenheit sich mit Fans aus aller Welt zu treffen und gemeinsam dem Hobby Spielen nachzukommen. In Halle 2 am Stand F105 traf ich dann auf IGAMES, einen Verlag aus der Ukraine zu dem ich persönlich schon seit Jahren Kontakt habe.

Ich freute mich zu sehen, dass es Oleksandr, dem Inhaber des Verlags gut ging. Unser Kontakt war mit dem Krieg abgebrochen.  Sie haben es tatsächlich geschafft trotz Krieg und Beschuss mit Raketen ein neues Spiel zu produzieren.

 

oneironauts2

 

Erst blieb ich oberflächlich und wir sprachen über das neue Spiel „Oneironauts“ für das Oleksandr Nevskiy auch der Autor ist. Doch dann fragte ich doch nach. Ich wollte wissen ob es nicht komisch für sie ist, hier die Normalität zu erleben, während in der Heimat der Krieg tobt.

Alle drei Männer am Stand schauten mich mitgenommen an. Oleksandr erzählte dann, dass sie keine Zeit hatten Werbung zu machen für das neue Spiel, sie hatten nicht einmal die Möglichkeit einen Messestand zu bauen und haben nun ganz provisorisch alles vor Ort eingekauft.

Sie hätten lange nicht gewusst, ob sie überhaupt anreisen können. Jetzt sind sie hier, sitzen in Halle zwei und schauen immer wieder auf das Handy. Sie schauen, wie es zu Hause läuft. Obwohl sie hier sind, sind sie es nicht.

Oleksandr meinte noch, der Fokus habe sich verändert. Früher war die Messe für ihm immer das Wichtigste, jetzt ist es wichtiger, was mit seiner Heimat passiert und mit ihm persönlich. Bei der nächsten Einberufungswelle könnte er auch betroffen sein. Wir verabschiedeten uns und er meinte er weiß nicht, ob wir uns nächstes Jahr sehen werden.

Ich habe nicht gefragt, ob er nicht in Deutschland bleiben möchte. In seinen Augen hatte ich die Antwort längst gelesen.

Wer auf der SPIEL ist, sollte unbedingt zum Stand gehen und sich das Spiel anschauen, vielleicht auch kaufen. Wenigstens das Gespräch suchen und Solidarität zeigen. Das Spiel kann auch signiert werden.

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