TEST // Railroad Revolution

“Railroad Revolution” war auf der Spielemesse in Essen 2016 ruck zuck ausverkauft. Doch lange mussten potentielle Kunden nicht warten. Das Spiel wurde von Pegasus Spiele noch im November 2016 veröffentlicht. Nun hat sich ein Exemplar auf unseren Tisch verirrt und wir haben das Vielspieler spiel unter die Lupe genommen.

Darum geht es

Es ist das 19 Jahrhundert in Amerika. Durch eine gesetzliche Änderungen werden Eisenbahnunternehmen beim Ausbau der Verbindungen unterstützt. Quer durch das ganze Land werden neue Eisenbahn-Verbindungen gebaut. Das Land soll dadurch vereint werden. Angeheizt durch die schnellen Transportmittel fängt auch die Kommunikation an sich zu beschleunigen. Telegrafen werden immer mehr ausgebaut.

Die Spieler übernehmen in dieser Aufbruchsstimmung ein Eisenbahnunternehmen und es liegt in ihrer Hand, die erfolgreichste Firma aufzubauen.

Railroad Revolution von Pegasus Spiele im Test

Spielvorbereitung

Jeder Spieler nimmt Gleise, Errungenschaftsmarker und Gebäude seiner Farbe sowie ein Tableau. Das Holzmaterial wird auf das eigene Tableau sortiert. Zudem bekommen die Spieler vier weiße Arbeiter, 600$, 5 Aktien, 2 zufällige Meilensteine (Aufragskarten) und eine Lokomotive. Dann wird das Spielfeld in der Tischmitte ausgelegt, die Städte werden verteilt, als auch die Telegrafen-Plättchen. Errungenschaftsmarker werden auf den Errungenschaftsleisten bei 0 platziert. Die Handelsplättchen werden gemischt, das oberste wird gezogen und ausgelegt.

Railroad Revolution von Pegasus Spiele im Test

Nun müssen noch die Startaufbauplättchen zufällig ausgelegt werden. Daneben kommt jeweils ein zufälliger Arbeiter (es gibt blaue, graue, orangene und lila Arbeiter). Der Startspieler wird zufällig ausgewählt. Der Spieler zur rechten des Startspielers darf einen Plättchen plus Arbeiter wählen und den Bonus einstreichen. Der Startspieler als letztes.

Railroad Revolution von Pegasus Spiele im Test


So funktioniert das Spiel

Reihum muss jeder Spieler immer einen Arbeiter seines Vorrats auswählen und in seiner Firma, also seinem Tableau platzieren. Es gibt immer eine Hauptaktion und eine der Farbe des Arbeiters abhängige Nebenaktion. Dabei gibt es folgende Aktionen:

1. Eine Station bauen

Wer eine Station in einer Stadt bauen will, muss die Kosten in der jeweiligen Stadt bezahlen. Dann darf das am weitesten links befindliche Gebäude genommen werden und auf den Spielplan gestellt werden. Die Stadt muss per eigener Schiene bereits erschlossen sein. Baut man als erster in der Stadt, bekommt man seine Belohnung plus einen Zusatz, den nur der erste erhält.

Nebenaktion:

Lila: 100$ zahlen und ein Lokomotivenplättchen drehen. Das Drehen bringt einen Bonus, wie Geld oder freie Aktionen. Dafür zählt die Lokomotive am Spielende keine acht Punkte, es sei denn, sie wird im laufenden Spiel wieder auf die Vorderseite gedreht.

Blau: 300$ Zahlen um in einer Stadt mit Bahnhof erneut die Hauptbelohnung zu erhalten.

Grau: Den Bonus des erstplatzierten bekommen, auch wenn man nicht als erster baut. Wer als erster baut mit einem grauen Arbeiter erhält den Bonus doppelt.

Orange: Den Baupreis der Stadt ignorieren und kostenlos bauen.

Railroad Revolution von Pegasus Spiele im Test

2. Schienen bauen

Es dürfen zwei Schienen aus dem eigenen Vorrat verbaut werden. Dreiecke auf den Spielplan müssen jeweils mit 100$ Aufpreis bezahlt werden, sie symbolisieren unwegsames Gelände.

Nebenaktionen

Lila: für 300$ ein Lokomotivenplättchen nehmen.

Blau: eine zusätzliche Schiene bauen (3 statt 2)

Grau: 2 Aktien erhalten

Orange: Die Baukosten auf 300 + nur noch 50$ pro Dreieck zahlen

Railroad Revolution von Pegasus Spiele im Test

3. Telegrafenstation bauen

Eine Station auf die Telegrafenzeile platzieren. Wenn man möchte, kann ein Arbeiter abgegeben werden um zusätzlich 600 $ zu erhalten. An der Stelle, an der man baut, bekommt man als erster einen Zusatzbonus, und einen Hauptbonus. In der Regel hauptsächlich Aktien. Baut man angrenzend zu einem eigenen Gebäude, so erhält man am Ende Siegpunkte, die zwischen den Feldern aufgedruckt sind.

Nebenaktionen

Lila: Einen Arbeiter von sich in eine andere Farbe tauschen

Blau: 400$ zahlen und dafür den Bonus erhalten ohne einen Arbeiter abzugeben, oder diesen doppelt bekommen.

Grau: Den Bonus für den ersten am Ort erhalten oder doppelt bekommen.

Orange: 100$ erhalten für jede Aktie, die an dem Ort gewonnen werden konnte.


4. Verkaufen

Schienen und Stationen dürfen verkauft werden. Dafür erhält man den darüber aufgedruckten Preis. Vor oder nach dem Verkauf darf ein Lokomotivenplättchen umgedreht werden.

Nebenaktionen

Lila: Bis zu drei Felder auf der Erungenschaftsleiste nach oben gehen

Blau: eine zusätzliche Umdrehaktion eines Zugplättchens.

Grau: Ein Handelsplättchen alleine nutzen und noch eine Aktie erhalten. Die Mitspieler dürfen es nicht nutzen.

Orange: 100$ für jedes eigene Lokomotivplättchen erhalten.

Das ist das Spielziel

Es müssen Aufträge erfüllt werden, indem verschiedene Schienen verlegt werden und Städte erschlossen werden. Immer wenn ein Auftrag erfüllt ist, darf man drei Karten der nächsten Stufe nehmen und einen auswählen, der dann erfüllt werden muss.

Es gibt Punkte über die Telegrafenleiste und dort angrenzend gebauten Stationen.

Außerdem können noch über die Errungenschaftsleiste verbaute Schienen, Stationen und Telegrafenstationen zusätzliche Punkte einbringen.

Railroad Revolution von Pegasus Spiele im Test

Spielende

Das Spiel endet in der Runde, in der der erste Spieler alle Schienen und Stationen bis zum Firmenlogo verbaut hat.

Fazit

Ein Freund von mir sagt immer: “Alles wo Whats Your Game drauf steht, kannst Du blind kaufen”. Das sagte er auch, als wir Railroad Revolution auspackten. Er hatte es schon zig mal gespielt und mir dankenswerter Weise erklärt. Das er das Spiel immer wieder sehr gerne spielt, kann ich nun nachvollziehen. Tatsächlich sind die Regeln komplex, oder besser gesagt die Möglichkeiten im Spiel sind unglaublich vielfältig. Gelegenheitsspieler wären damit schnell überfordert. Wer jedoch gerne Strategiespiele spielt und sich zu den Vielspielern zählt, kann hier bedenkenlos zugreifen. Wer neugierig geworden ist, sollte es mal bei einem Spieltreffen ausprobieren. Es steht ja nichts im Weg auf dem Weg ein “Vielspieler” zu werden.

Es ist nicht das komplexeste Spiel von “Whats your game” und tatsächlich spielt es sich erfrischend schnell und hat eine tolle neue Mechanik, mit den unterschiedlichen Arbeitern und deren unterschiedlichen Fähigkeiten.


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