Kinderspiel Test | Dodo
Im kooperativen Kinderspiel "DODO" von KOSMOS helfen die Kinder dem Stamm der Hagulaminapitopasi dabei, das Wackel-Ei eines Dodos zu retten. Da diese tollpatschigen Vögel ihre Nester jedes Jahr an den denkbar schlechtesten Stellen bauen, kullert mal wieder ein Ei dem Abgrund entgegen. Aber der Stamm ist vorbereitet. Mit allerhand Material und Werkzeug muss das Ei sicher vom Felsen in das weiche Kissen des Bootes geführt werden.
Spielablauf und Spielziel
Nachdem der Aufbau erledigt ist, sollten alle Plättchen in Reichweite aller Personen liegen. Durch kippen des Dodos wird der Weg für das Ei freigegeben und das Start-Kind würfelt. Direkt anschließend darf das erste Plättchen aufgedeckt werden. Passt das Bild des Plättchens zum Bild des Würfels, gilt die erste Brücke als gebaut und darf an den Felsen angebracht werden. Passt es nicht, muss das Plättchen wie bei üblichen Memory-Spielen wieder umgedreht werden.
Nun ist das nächste Kind an der Reihe und würfelt.
Die Anzahl der benötigten Symbole ist auf den Rückseiten der Brückenteile vermerkt und erhöht sich im Laufe des Spiels.
So müssen alle Brückenteile und zuletzt ein Boot gebaut werden, bevor das Ei herunter fällt. Gelingt dies, gewinnen alle gemeinsam das Spiel.
Material
Der Felsen, die Brückenteile, das Boot und die Wendeplättchen sind aus dicker und stabiler Pappe gefertigt. Ränder und Kanten zeigen auch nach mehreren Auf- und Abbauten wenig bis keine Verschleißerscheinungen. Hier spielen auch die Plastik-Verbindungen eine wichtige Rolle. Diese sind sehr stabil und besitzen zudem auf allen Seiten ausreichend abgerundete Ecken und Kanten.
Ebenfalls aus dickerem Plastik besteht das Dach des Felsens. Es lässt sich problemlos auf die Pappteile aufsetzen.
Dazu kommt noch ein ausreichend großer Holzwürfel und als großes Highlight natürlich die Kugel, welche das Wackel-Ei darstellt.
Die Illustration ist durchgängig altersgerecht und in farbenfrohem Comic-Stil gehalten.
Zusätzlich zur gut verständlichen Anleitung wird eine große und übersichtliche Aufbau-Anleitung zur Verfügung gestellt.
Mit DODO ist ein sehr kurzweiliges und spannendes Kinderspiel gelungen. Die Memory-Mechanik, welche clever auf Plättchen und Würfel aufgeteilt wird, sorgt bei Kindern für ein sehr schnelles Regel-Verständnis. Zudem kann die gelungene und sehr lustige thematische Einbindung große Spielmotivation bei den Kindern wecken.
Das kooperative Erlebnis, wenn alle Spielenden lautstark unter Zeitdruck auf das benötigte Plättchen deuten, sorgt für jede Menge Spannung und Durcheinander.
Da es durch die geringe Spieldauer selten bei einer Partie bleibt, kann eine tolle Lernkurve bei Kindern und Erwachsenen beobachtet werden. Plättchen werden mit Eselsbrücken gemerkt, der Merkbereich pro Person eingeteilt und die Rollen beim Bauen der Brücken je nach Platz am Tisch verändert.
Der Schwierigkeitsgrad kann durch unterschiedliche Möglichkeiten sehr gut angepasst werden und erlaubt damit jeder erdenklichen Familien-Runde den Zugang zu einem freudvollen Spielerlebnis.
Der Einsatz der Joker-Plättchen in der Grundvariante erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit. Für Fortgeschrittene kann die Anzahl nach Belieben stufenweise bis 0 reduziert werden.
In der Profi-Variante mit zusätzlichen Bau-Voraussetzungen werden selbst reine Erwachsenen-Runde nicht alle Partien gewinnen.
In unseren Testpartien hatten nicht nur die Kinder ihren Spaß. DODO gehört für mich zur Kategorie Spiele, die sowohl in reinen Kinder-Runden, als auch bei Familientreffen gerne auf den Tisch gebracht wird.
Der Aufbau sollte jedoch von einer erwachsenen Person durchgeführt werden, da der korrekte Sitz der einzelnen Komponenten einen großen Einfluss auf die Rollgeschwindigkeit der Kugel hat. Vor allem bei Start des Spiels ist dies von entscheidender Bedeutung.
Hier kommt für mich ein erster kleiner Kritikpunkt ins Spiel. Das Herausrollen der Kugel aus dem „Nest“ und über die erste Brücke ist im Gegensatz zum restlichen Verlauf der Partie sehr kurz gefasst. Dadurch entschied bei unseren Partien oft das Glück der ersten Plättchen-Drehungen über den weiteren erfolgreichen Verlauf.
Natürlich gehört das Erleben und Aushalten von frustrierenden Momenten zu den ganz wichtigen Lerneffekten bei (Kinder-)Spielen. Aber um keinen Verlust an guter Stimmung zu riskieren, sollten sich alle Spielenden vor Beginn einer Partie darüber im Klaren sein, dass diese bei der ersten Brücke bereits beendet sein könnte.
Wer dies in Kauf nimmt und als spannendes Risiko akzeptiert, wird dennoch oder gerade deswegen einige Freude haben. Zudem wurden am Ende der Anleitung Tipps formuliert, wie man das schnelle Herausrutschen der Kugel eventuell beheben kann.
Auch im weiteren Verlauf des Spiels ist uns eine Kleinigkeit aufgefallen. Wurden erfolgreich Materialien zu Brücken verbaut, müssen die Plättchen in den Schlitz des Dodo-Nestes geworfen werden.
Hier passierte es uns mehrmals, dass die Plättchen unter dem Felsen hervor rollten und den weiteren Spielzug störten. Dies könnte durch eine kleine Papp-Barriere verhindert werden.
Abschließend kann ich das Spiel für Kinder von 6-10 Jahren und entsprechende Familien absolut empfehlen. Man sollte sich hier durch den Aufbau nicht abschrecken lassen. Dieser gelingt mit etwas Spielerfahrung auch schon mal in deutlich weniger als 5 Minuten und bringt durch den dreidimensionalen Felsen und das tatsächlich herunter kullernde Ei ein tolles Spielerlebnis.
Zusammenfassung
Spieltitel | Dodo |
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Alter | von 6-10 Jahren | |
Regeln | schnell erlernbar durch bekannte Memory-Mechanik | |
Material | schön illustriert und stabil, sprachneutral | |
Aufbauzeit | etwa 5 Minuten | |
Spielzeit | 5-00 Minuten | |
päd. Wert | Merkfähigkeit, Kooperationsfähigkeit mit Zeitdruck, Frustrationstoleranz | |
Fazit | spannendes Kinderspiel, funktioniert auch mit Eltern und Großeltern sehr gut, Spielbeginn ist etwas Glückssache |