TEST // Evolution
Wer wollte nicht schon immer mal ein bisschen der Natur zur Hand gehen und seine eigene Schöpfung erschaffen. Bei Evolution von Schmidt Spiele können 2-5 Spieler ihre eigene Gattung formen, wandeln und vermehren. Zu Beginn erhält jeder Spieler ein kleines Brett das eine Spezies repräsentiert. Jede Spezies hat zwei Einteilungen, die Größe des Tieres auf einer Skala von 1 bis 6, sowie die Population der Spezies von 1-6.
Zusätzlich wird in der Mitte des Tisches noch ein Wasserloch ausgelegt.
Pro Runde bekommen die Spieler dann 3 Karten auf die Hand, plus eine je Spezies die man sein eigen nennt. Auf den Karten finden sich allerlei unterschiedliche Eigenschaften, insgesamt ca 10-15verschiedene – von diesen Karten wählt man dann eine aus und legt sie verdeckt in die Mitte.
Reihum können die Spieler nun entweder eine Eigenschaftskarte an einer ihrer Spezies anlegen, oder eine Karte abwerfen um damit Größe oder Population zu ändern, oder sich eine weitere Gattung zulegen. Die Eigenschaftskarten die an die einzelnen Spezies angelegt werden verleihen diesen Eigenschaften, dabei gibt es wie in der Natur auch 2 Gattungen, Pflanzen und Fleischfresser.
Die Eigenschaften bieten damit Vorteile in vielfältiger Hinsicht, bedeuten aber auch Nachteile, da man pro Tiergattung nur 3 Eigenschaften einsetzen darf. Pflanzenfresser haben dabei leicht defensivere Eigenschaften, Fleischfresser eher offensivere Eigenschaften.
Falls der Spieler mit seinen Zügen fertig ist, kann er passen – überzählige Karten behält er für die kommende Runde. Im Anschluss daran gilt es seine Tierart mit Nahrung zu versorgen, die eingangs am Wasserloch plazierten verdeckten Karten werden aufgedeckt und darüber wird ein Wert ermittelt wie viele Pflanzen im Wasserloch bereitliegen.
Beginnend mit dem Startspieler darf nun jeder reihum eines seiner Tiere ernähren, Pflanzenfresser bedienen sich am Wasserloch, fressen pro Zug ein oder ggf auch mal 2 Pflanzen und der Spieler legt diese auf sein Tableau ab. Die fleischfressenden Tiere indes interessieren sich nicht sonderlich für die Nahrungsauslage am Wasserloch sondern machen Jagd auf Beutetiere – entweder auf die der Mitspieler und falls das nicht gelingt durchaus auch auf weitere eigene Tierarten. Dabei ist es für Fleischfresser bedeutsam, dass sie größer sind als das Beutetier, da sonst ein Angriff nicht durchgeführt werden kann. Dafür nehmen Sie dann Nahrung in Anzahl er eigenen Größe auf und die Population der gefressenen Gattung nimmt um eine ab. Sinkt die Population des gefressenen Tieres auf Null stirbt die Gattung aus.
Sind alle Ernährungsmöglichkeiten aufgebraucht wird geschaut welche Gattung sich ausreichedn in Höhe der Population ernähren konnte, Mindermengen führen zu Populationsverlusten.
Die ergatterte Nahrung wird abgeräumt und verdeckt gesammelt und spiegelt die Siegpunkte wider. Gespielt wird bis der Kartenstapel aufgebraucht ist – am Ende zählen alle gesammelten Nahrungspunkte + die Populationsgrößen der eigenen Tiere + die Anzahl ausgespielter Eigenschaften.
Obwohl man bei Evolution den Eindruck gewinnen kann dass es ein höchst agressives , komplexes Spiel ist, wird man überrascht sein wie eingängig und elegant die Runden gespielt werden können.
Die Spielzüge der bis zu 5 Spieler benötigen nur wenig Zeit und die verfügbaren Eigenschaften sind schnell verinnerlicht. Die Anleitung ist sehr gut verständlich und Spieldauer mit gut 60 Minuten sehr angenehm und kurzweilig. Als Nachteilhaft empfinde ich lediglich den Faktor des unwägbaren Mitspielers, da Fleischfresser eben nicht immer die freie Auswahl haben welche Beute sie machen können, und dann auch müssen und dabei weniger gut geschützte Gattungen bei einem Mitspieler schnell zum echten Beutetier werden. Stirbt eine Spezies eines Spielers dadurch aus so ist der Mitspieler dadurch etwas in seiner Sammlung von Siegpunkten zurückgeworfen, aber nicht endgültig aus dem Rennen. Schließlich hat er jederzeit die Möglichkeit eine eigene Fleischfressende Gattung zu schaffen und auf Beutezug zu gehen.
Fazit:
Insgesamt kann ich mit gutem Gewissen hohe – sehr hohe 4 Punkte für das Spiel vergeben, es macht schlicht weg zu viel Spaß seine Gattung mit Eigenschaften zu versehen und diese immer wieder mal mit neuen Entwicklungen zu versehen um sie auf sich ändernde Bedingungen einzustellen. Für eine Wertung mit Bestnote fehlt aus meiner Vielspielersicht ein bisschen optionale Breite und Tiefe im Spiel. Vielleicht kommen ja eines Tages Erweiterungen auf den Markt die diese Bereiche abdecken.
Ich hoffe es – bis dahin erfreue ich mich sehr gerne an noch hoffentlich vielen weiteren Runden dieses guten Spieles.
Verlag: Schmidt Spiele
Das Spiel ist für 2-5 Spieler ab 10 Jahren
Eine Partie dauert ca. 30-60 Minuten
Dieser Test wurde von www.mister-x.de zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!