Test | Last One Laughing – Das Spiel - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

Verfasst von Christian Backe am 15. Februar 2025. Veröffentlicht in Brettspieltest

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Krawehl, Krawehl!

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Wer beim Lesen dieser originalen Liste aus dem Spiel lachen muss, sollte all meine folgenden Worte ignorieren. Der Humor dieses Spiels scheint genau zu passen und es wird viel Spaß machen.

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Wer hingegen resignierend mit dem Kopf schüttelt, versteht vielleicht was ich meine, wenn ich sage: „Last One Laughing - Das Spiel“ ist ein Spiel, das seinen Zweck verfehlt. Es ist ein Spiel das niemand braucht, für Menschen, die keine Brettspiele spielen. Doch der Reihe nach…

„Last one laughing - Das Spiel“ setzt die zugrundeliegende Fernsehsendung sehr gut als Brettspiel um. Die Aufgaben entspringen praktisch direkt der Sendung und fangen das Flair sehr gut ein. Leider ist bereits die Sendung für mich so lustig wie ein überfahrener Igel. Insofern fühlt sich jede Partie tatsächlich authentisch an.

Alle Aufgaben dieses Spiels sind nicht lustig. Einzig aus Fremdscham entflieht manchen ein gequältes Lachen. Denn das Verlesen oder Anhören einer Flachwitzkarte erfüllt den Tatbestand der Folter. Der Humor ist für Grundschüler vielleicht noch erträglich, die Altersempfehlung dieses ‚Party-Krachers’ liegt aber bei 14 Jahren. Die Gruppenaufgaben sind manchmal so verkürzt beschrieben, dass die Aufgabe nicht richtig klar wird. Zudem sind die Situationen skurril, aber niemals komisch. Ob es sich dabei um Wort-Assoziationsketten oder Lückentextgeschichten handelt, ist bedeutungslos. Wort für Wort zelebriert jede Aufgabe kleingeistige Spießbürgerlichkeit. Wen interessiert es schon, wer am Tisch am ehesten verschiedene Socken tragen oder einen Frosch küssen würde? Und wie soll das komisch sein? Neurotisch verklemmt und durchweg verschämt wird über Telefonieren auf der Toilette und das Verlassen des Hauses ohne Unterwäsche geredet. Wer dabei lachen soll, ist mir schleierhaft und wer jemals einen Beweis dafür braucht, weshalb die Welt Deutsche für humorlos hält, muss nur in dieses Spiel schauen. Obendrein sind viele der Inspirationskarten grenzüberschreitend, sodass sie mit Fremden praktisch nicht durchführbar, oder zumindest wahnsinnig unangenehm sind. Wenn ein Fremder in der U-Bahn dir plötzlich ungefragt den Nacken massiert, reagiert wohl niemand mit einem Lachen, sondern ruft bestenfalls direkt die Polizei.

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Schon in der Anleitung treten die ersten Fragezeichen auf, obwohl die Regeln kaum einfacher sein könnten. Eine Partie „Last One Laughing - Das Spiel“ dauert maximal 20 Minuten. Trotzdem schlägt die Anleitung vor auch Verkleidungen zu benutzen. Das wirkt etwas überzogen für eine so kurze Spielzeit. Gleichzeitig erklärt die Anleitung, dass sämtliche Karten nur optionale Anregungen sein sollen und die Mitspielenden auch völlig eigene Spiele, Sketche oder Ideen umsetzen dürfen. Damit wäre also das gesamte Spielmaterial überflüssig. Wer Humor besitzt und seine Freunde gern unterhält oder zum Lachen bringt, wird niemals auch nur eine Karte aus diesem Spiel benötigen. Humor lebt auch von Selbstvertrauen und eine krude Idee auf einer Karte wird das niemals erzeugen können. „Last One Laughing – Das Spiel“ ist wie eine Lachkonserve in einer Sitcom. Man weiß warum sie da ist, sie bleibt aber unecht.

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