Test | TCG Card Shop Simulator – viel besser als gedacht!

Test | TCG Card Shop Simulator – viel besser als gedacht!

Das es den TCG Card Shop Simulator gibt, hatte ich rund um die Gamescom 2024 mitbekommen und es auf meine Steam Wunschliste gepackt. Weil ich es unbedingt spielen wollte? Ehrlich gesagt nicht, sondern viel mehr um für Brettspiel-News.de etwas zum Schreiben zu haben. Als es dann veröffentlicht wurde, habe ich es gekauft, auf das Steam Deck installiert und mit in den Urlaub genommen. Nach weit mehr als 29 Stunden Spielzeit kann ich nun sagen: es ist fantastisch!

 Der Test als Video

 

Kleiner Anfang für alle

Eins vorweg: sowohl wir Spielenden als auch das Team von OPNeon Games fangen klein an. Das Spiel ist derzeit noch im Early Access und ist erst einmal die kleine Ausbaustufe mit vielen Plänen, was alles noch kommen soll. Die Pläne gehen so weit, dass später einmal verschiedene TCGs verfügbar und spielbar sein sollen. Das Spiel hat aktuell die Version 0.48 ist also noch weit vom finalen Produkt entfernt.

Auch wir fangen klein an, mit einem winzigen Ladengeschäft ohne Ausstattung und Waren und müssen hier erst einmal nach und nach neue Produkte freischalten, um immer mehr zahlende Kundschaft anzulocken. Immerhin bekommen wir schnell einen ersten Tisch, den wir in unserem Ladengeschäft beliebig platzieren können, um dann damit spielende Kundschaft zu bekommen, die bei uns an Turnieren teilnehmen wollen.

 

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Was sich sehr simpel und langweilig anhört, wird dabei schnell fordernd. Am Anfang sind wir im Geschäft noch allein und damit für alles verantwortlich. Das heißt, wir ordern Waren, wir packen diese in Regale, organisieren Events, bestücken Kartenhalter und kassieren am Ende des Tages. Sobald unser kleiner Laden die ersten Regale und Waren hat, strömt Kundschaft ins Haus und will abkassiert werden. Hier fängt es an etwas fordernd zu werden, wir müssen nicht nur das Wechselgeld abzählen und passend zurückgeben, sondern auch immer wieder neue Ware ordern und in den Regalen verstauen, während die Schlange an Kunden anwächst, die bezahlen will. In diesem ganzen Trouble müssen wir auch noch schaffen, zwischendrin Booster des fiktiven „Tetramon“-TCGs zu öffnen und die Karten einzuschätzen bzw. anzuschauen. Diese brauchen wir, um den Umsatz anzuheben, denn immer wieder warten in einem kleinen Kartenpaket in der Regel Karten im Wert von 10-100 US$ auf uns. Natürlich sind die meisten Karten eher günstiger und bewegen sich im Cent-Bereich an Wert. Nach und nach wächst dann die Kundschaft und wir bauen den Laden immer weiter aus. Neben Boostern und Displays können wir auch Matten, Comics, Würfel, Sammelalben, Sammelboxen und sogar Brettspiele ins Portfolio aufnehmen.

  

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Herausforderung für viele Spielstunden

Herausfordernd bleibt das Spiel trotzdem über viele Stunden hinweg, denn für neue wertvollere Booster müssen erst Lizenzen erworben werden, damit diese überhaupt angeboten werden dürfen. Selbst nach 20+ Stunden ist noch nicht alles freigeschaltet, was in dieser Early Access Version drinsteckt. Denn auch Zubehör, wie Kartenhüllen oder Plüschfiguren müssen immer erst lizensiert werden, damit wir sie anbieten dürfen. Die Summen steigen dabei immer weiter. Teilweise sind die Waren auch an die XP des eigenen Shops gebunden. Das bedeutet, selbst wenn mal genug Geld da ist, kann diese Grenze dafür sorgen, dass das gewünschte Produkt noch nicht zur Verfügung steht.

 

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Besser gemeinsam, statt einsam

Was ich sehr früh gemacht habe, war das Einstellen von Personal. Auch das kostet eine Vermittlungsgebühr und danach dann täglichen Lohn von üppigen 150 US$ pro Person, aber die Mitarbeitenden helfen einem dann wahlweise beim Befüllen der Regale oder an der Kasse.

 

Ausbauen und Erweitern

Der Shop wächst nicht nur durch  mehr Produkte, sondern auch durch neues Inventar und die andauernde Erweiterung des Shops, Mit mehr Tischen, können mehr Personen an Turnieren teilnehmen. Mit besseren Regalen wirkt das Geschäft hübscher und Waren können an mehreren Stellen angeboten werden. Mit Belüftungsanlagen kann dem sichtbaren Gestank einiger Kunden gegengewirkt werden und die anderen Besucherinnen und Besucher sind auch zufriedener.

 

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meinung zum spiel DK

 

Nicht immer ein Volltreffer

Warum das Spiel so motivierend ist, werde ich gleich noch im Detail erklären. Ich will aber nicht verschweigen, dass das Spiel zum Teil untererklärt bleibt. Viele Dinge wie die komische Sache mit dem Gestank einiger Kunden und der Möglichkeit mit Duftautomaten dagegen zu arbeiten ist nicht erklärt, oder ich habe es nicht gefunden. Da ich die meiste Zeit auf dem Steam Deck spielte, war die Grafik natürlich mit 720p recht grob und Details gingen verloren. Eventuell wurde an irgendeiner Stelle erklärt, wie das funktioniert. Ein weiterer Fakt blieb mir so mehr als 20 Stunden verschlossen: ich wusste nicht, dass es einen Lichtschalter gibt und arbeitete immer ab 18 Uhr fast im Dunkeln. Wie konnte das passieren? Relativ früh stellte ich eine Vitrine mit wertvollen Karten in den Eingangsbereich und vor den Lichtschalter. Ich wunderte mich immer über die Dunkelheit und erklärte sie mir damit, dass es noch ein Fehler der frühen Version ist oder es den Ablauf des Tages anzeigen soll.

 

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Auch die gesamte Handhabung von Waren musste ich mir erst beibringen, ohne Erklärung. Am Anfang brauchte ich sehr lange, um die Regale zu befüllen, weil ich jede Ware einzeln in die Hand nahm und ablegte. Das geht, aber es geht auch anders und besser.

Mir blieben auch die Talente der angestellten Personen lange verborgen, die zu berücksichtigen sind. So passierte es mir aus Unwissenheit, dass ich kurz nacheinander zwei Personen einstellte, diese genau gegenteilig zu den Fähigkeiten einsetze und dann fast pleiteging. Der eine brauchte ewig, um die Regale einzuräumen und ließ alles fallen, wo er stand, während der andere gefühlt minutenlang brauchte, um das Wechselgeld zu finden.

 

Warum ist das Spiel denn nun so gut?

Genug von den negativen Punkten, denn im Prinzip ist das Spiel noch nicht mal zu 50% fertig, wenn der Versionsnummer geglaubt werden darf. Wie eingangs erwähnt war ich vornehmlich zwecks Berichterstattung als News oder kurzen Teaser an dem Spiel interessiert, dass nun aber seit der ersten Partie jeden Tag von mir gespielt wurde.

Das liegt zum einen an der Abwechslung der Aufgaben, die hier an einen gestellt werden. Es kommt kaum Monotonie auf, wenn eine immer größere Menge an Produkten in immer größeren Geschäftsräumen mit immer mehr Inventar gefüllt werden müssen.

 

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Das bedeutet auch, dass der Nachschub immer aufwändiger wird, mehr Zeit zum Einräumen benötigt, verschiedene Booster aufgerissen werden können, um unterschiedliche wertvolle Einzelkarten zu finden.

Motivierend sind dann auch die einzelnen Stufen, für die dann jeweils immer kostspieligere Lizenzen bezahlt werden müssen. Etwas unnötig finde ich die Hürde, dass neben den Boostern auch Lizenzen für größere Packungseinheiten oder Displays verlangt werden. Das könnten die Entwickler meiner Meinung nach gerne streichen.

Zudem macht es einen Unterschied, wo ich im Laden welche Produkte platziere. Während die einen Booster in einer Ecke ein Ladenhüter sind, können sie im Grabbelregal unweit der Warteschlange zum Beispiel deutlich besser verkauft werden. Auch diesbezüglich bietet das Spiel Abwechslung und Optimierungsmöglichkeiten.

 

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Richtig gut gefällt mir auch das erfundene an Pokemon angelehnte Design der „Tetramon“ Karten. Verschiedene Wertigkeiten sind hier direkt zu sehen. Zudem wird der reale Wert pro Karte immer sofort angezeigt. Ein Teil des Anreizes schöpft das Spiel aus diesem Glücksmoment, wenn eine besonders wertvolle Karte in einem Päckchen zu finden ist. Dadurch, dass Geld hier nicht im Überfluss vorhanden ist, ist der finanzielle Gegenwert einer Karte teilweise entscheidende Hilfe auf dem mühseligen Weg zur nächsten geplanten Ausbaustufe. Wer mag, kann hier sogar selbst zum Sammler werden und die Karten jeweils einmal für sich behalten.

Der Schlüssel des Erfolgs ist neben der verschiedenen Motivationsebenen aus meiner Sicht aber vor allem die mögliche Einteilung der Spielzeit. Es ist möglich einen virtuellen Tag in rund zwanzig Minuten zu spielen. Nach Ablauf der Tageszeit schließen wir den Laden spätestens um neun Uhr und nach einer Bestätigung endet der Tag mit der Abrechnung und Statistik mit vielen Details. Hier entstand bei mir immer wieder dieses Gefühl, was ich sonst meistens nur bei Civilizations Spielen kenne, dass ich nur noch eine Runde spielen will, bevor ich ins Bett gehe und selten bleibt es bei dieser.

 

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So passt das Spiel auch in den Alltag und ein Wiederkehren in die Spielwelt ist nicht groß erklärungsbedürftig. Die Regale die leer sind muss ich füllen und dann schauen, ob ich mir am Tagesende ein Upgrade leisten kann. Das war es.

Insgesamt ist dem Team hier bereits ein super Spiel gelungen, von dem ich nicht wusste, dass es mir Spaß machen würde. Da es eine kostenlose Demo gibt und auch bei Steam der Umtausch nach weniger als einer Stunde Spielzeit möglich ist, kann ich jedem der jetzt auch nur ein wenig neugierig geworden ist das Spiel wärmstens empfehlen.

 

Tuning für die Karten – Mods motivieren zusätzlich

Apropos „Pokemon“ – wer keine Lust auf Fantasie-Karten hat, kann sich Mods installieren und das Spiel auch mit original „Pokemon“, „Magic“ oder „Lorcana“ Karten und Zubehör spielen. Hier ist ein Video verlinkt, wie das genau funktioniert. Das sollte vor allem für Fans der jeweiligen Karten eine große Motivation sein.

 

Ist das Spiel dem Steam Deck lauffähig oder dem Legion Go?

Wie schon erwähnt, habe ich mehr als 20 Stunden exklusiv nur auf dem Steam Deck OLED gespielt. Dort läuft das Spiel nicht nur sehr flüssig, sondern es lässt sich viele Stunden spielen. Die Wattzahl habe ich auf 10 reduziert, was die Laufzeit noch mal deutlich verlängert. Auf dem Legion Go läuft das Spiel selbstverständlich auch bestens, jedoch ist die Laufzeit durch das größere Display und dem stromhungrigen Betriebssystem mit weniger Einstellungen deutlich geringer. Dafür lassen sich hier die Preisschilder aus der Entfernung lesen und viele Details an den Produkten sind zu sehen, die das Steam Deck aufgrund der niedrigen Auflösung verschludert.

 

Tutorial zur Anleitung mit Pekemon-Mod
https://www.youtube.com/watch?v=iMjFtJ85DjQ

Hier findest sind die Mods zu finden:
https://www.nexusmods.com/tcgcardshopsimulator/mods/

Hier geht es zur Steam-Seite:
https://store.steampowered.com/app/3070070/TCG_Card_Shop_Simulator/

 

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