Verlagsinhaber erhält Morddrohungen und beendet Zusammenarbeit mit russischem Studio
Das Spiel „Keep the Heroes Out“ war 2022 erschienen und in der weltweiten Community sehr gut angekommen. Nun gab es eine Kickstarter-Kampagne zur Erweiterung „Keep the Heroes Out: Boss Battles“ (zweite Auflage) die Ende 2023 rund 600.000 US$ einsammelte. Jetzt gab es einen Eklat rund um das Projekt.
Ursprünglich war auch eine russische Version geplant, die wegen Vertragsbruch nie erscheinen wird. In einer Forumsdiskussion auf Boardgamegeek.com wurde der Inhaber des Spiels Luis Brueh beschimpft und mit dem Tod bedroht und einer zum Teil entgleisten Diskussion. Zudem gab es nach eigener Aussage Review-Bombing auf sein Spiel.
Das sagte Luis Brueh am Ende der Disskussion: „Zum Thema Rezensionsbombardement als Strategie, um mich zu zwingen: Das macht mich zwar sehr traurig und lässt mich meine Beteiligung an der Spieleindustrie überdenken, da diese ganze Situation extrem unfair ist, aber es wird mich nicht dazu zwingen, einen Verlag gegen seine Vereinbarung verstoßen zu lassen.“
Uns wurde zudem zugetragen, dass er wegen der ganzen Anfeindung vorerst eine Pause einlegen wird.
Zusammenfassung der Diskussion
Luís Brueh, ein bekannter Spieleentwickler, hat in einem öffentlichen Forum-Beitrag auf BGG eine Auseinandersetzung mit seinem russischen Lokalisierungspartner, Board Zeppelin, erläutert. Der Kern der Streitigkeit liegt in der Preisgestaltung des Spiels "Keep the Heroes Out!" auf dem russischen Markt. Laut Brueh hatten beide Parteien eine Vereinbarung getroffen, die Mindestverkaufspreise (MAP) für das Basisspiel und dessen Erweiterungen festlegte. Board Zeppelin jedoch startete eine Kampagne mit deutlich niedrigeren Preisen und Bündeln, die unter den vereinbarten MAP lagen. Diese Preisunterbietung führte zu einem Vertragsbruch seitens des Verlags.
Brueh betonte, dass er gezwungen war, die Zusammenarbeit mit Board Zeppelin zu beenden, um die Fairness gegenüber allen Backern weltweit zu wahren und die Integrität seiner Crowdfunding-Kampagnen zu schützen. Er erklärte weiter, dass die Preisfestlegung in US-Dollar erfolgte, um die Produktionskosten, die in USD gedeckt werden, abzudecken. Die volatile Rubel-Wechselkurslage erschwerte jedoch die Umsetzung einheitlicher Preise in verschiedenen Märkten.
Die Reaktionen der russischen Community waren gespalten. Einige Unterstützer verständigten Brueh für seine Entscheidung, während andere die Bemühungen von Board Zeppelin, das Spiel erschwinglicher zu machen, lobten. Kritiker argumentierten, dass regionale Preisgestaltung notwendig sei, um den unterschiedlichen wirtschaftlichen Bedingungen gerecht zu werden und die Zugänglichkeit für russische Spieler zu gewährleisten. Sie wiesen darauf hin, dass die niedrigeren Preise von Board Zeppelin keine direkten Auswirkungen auf Bruehs Einnahmen hätten, da die Produktionskosten in USD gedeckt sind und der Verlag die Wechselkursdifferenzen selbst tragen müsse.
Brueh verteidigte seine Position, indem er hervorhob, dass die Einhaltung vertraglicher Vereinbarungen essenziell sei, um zukünftige Kooperationen und die Preisstabilität weltweit zu sichern. Er äußerte auch persönliche Bedenken, da seine Einkünfte stark von den Crowdfunding-Kampagnen abhängen und eine Vertragsverletzung seine berufliche Existenz gefährden könnte.
Weitere Kommentatoren diskutierten über die Notwendigkeit klarer Vertragsklauseln, die Wechselkursänderungen berücksichtigen, und betonten die Bedeutung von Kommunikation und Transparenz zwischen Entwicklern und Verlagen. Einige schlugen vor, alternative Vertriebsmodelle wie regionale Lizenzierungen oder verstärkte digitale Verteilungen in Betracht zu ziehen, um ähnliche Konflikte in der Zukunft zu vermeiden.
Insgesamt verdeutlicht die Diskussion die komplexen Herausforderungen bei der globalen Vermarktung und Lokalisierung von Spielen, insbesondere in Märkten mit instabilen Währungen. Sie unterstreicht die Notwendigkeit gut durchdachter Verträge und flexibler Preisstrategien, um sowohl die Interessen der Entwickler als auch die Bedürfnisse der lokalen Märkte zu berücksichtigen.
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Quellen