SPIEL ESSEN 2023 – Tag 1: es war voll, gab Schlangen und erste ausverkaufte Spiele
Was für ein Tag liegt hinter uns. Trotz zeitiger Anreise verspäteten sich manche aus unserem Team, denn wie zu erwarten staute es sich schon früh. Die nahen Parkplätze waren schnell voll und auch die Züge und der Ersatzverkehr sorgten für Verstimmung bei der Anreise. Sobald es dann aber in die Hallen geht ist das alles vergessen.
„Mögen die Spiele beginnen“ ist der neue Slogan der Messe und in den Hallen fand genau das statt. Eine bunte Mischung aus diversesten Spielarten wird angeboten und da sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Zum einen gibt es viele Spiele zu kaufen, aber spannend ist es auch sich zukünftige Spiele anzuschauen. Nirgendwo sonst werden dem Publikum sonst so viele Einblicke in neue Spiele gewährt wie in Essen.
Ausblick auf die Zukunft
In einer Halle spielte ich heute zum Beispiel das Schnippsspiel „Space Invaders“, dass erst 2024 erscheinen wird. Für Familien mit Kindern oder verspielten Erwachsenen sicherlich einen Blick wert. „Shape Invaders“ heißt es. Optisch erinnert es doch sehr an das gute alte „Space Invaders“ das zur Videospiel-Ursuppe zählt. Es werden Plastikscheiben in Form von Aliens geschnippst mit dem Ziel das Raumschiff des Gegners von der Tischplatte zu befördern. Wer mag kann dies sogar unter Schwarzlicht machen, um leuchtende Plättchen zu haben.
Wer lieber Gesellschaftsspiele spielt und einen frühen Einblick in Spiele nehmen will, der kann dies in der Prototyptypen Galerie machen. Dort warten zahlreiche Autorinnen und Autoren, um ihre Spieleideen zu zeigen.
Aber auch an regulären Ständen sind oftmals zukünftige Spiel zu sehen und teilweise anzuspielen. Zum Beispiel in der Halle 6 am Stand E128 bei Smart Flamingo, gibt es ein lustiges Familienspiel zu sehen, das erst 2024 erscheinen wird. Es trägt den Titel „Oh Crab!“ und verbindet Wettrennen und leichtes Deckbuilding.
Generell sind viele zukünftige Crowdfundingspiele Spiele auf der Messe vertreten und lassen sich als Prototypen anspielen.
Schlangen, lange Schlangen
Vor allem der Vormittag war geprägt von langen Schlangen. An Ständen von Feuerland ist das gewohnt, aber bei Ravensburger, rannten die Menschen dank Lorcana sprichwörtlich die Bude ein. Die Aussicht auf kostenlose Promokarten beim Kauf im Wert von 25 € oder beim Spieltest, ließ die Leute viel Zeit in Kauf nehmen. Aber nicht nur bei den großen Verlagen bildeten sich Schlangen, wer zum Beispiel das kleine aber clevere Nokosu Dice von Engames in Halle 2 am Stand C146 kaufen wollte musste locker 45 Minuten einplanen. Mittags war es ausverkauft, aber der nächste Tag gibt es mehr Exemplare des Spiels zu kaufen.
Neue Aufteilung? Die funktioniert!
Der Autist in mir fühlt sich derzeit wie in einer fremden Welt. Es ist so, als würde das Kaufhaus von nebenan renovieren und eröffnen. Nichts ist da, wo es vorher war (oder fast nichts). Jede Halle wirkt nun fremd und es muss sich orientiert werden. Obwohl ich heute viele Stunden durch die Hallen mäanderte, habe ich noch längst nicht alle Stände gefunden und wenn ich sie nun wiederfinden müsste, könnte ich es nicht.
Doch ehrlich gesagt nehme ich das gerne in Kauf, denn zum einen fühlt sich die Routine seit rund zehn Jahren nun wieder frisch und anders an. Zum anderen ist das Konzept die etablierten Verlage aus den Hallen eins bis drei zum Teil herauszuholen voll aufgegangen. Auf einmal sind auch die Hallen vier bis sechs Besuchens wert. In jeder Halle sind spannende Stände, und damit meine ich nicht nur die großen, sondern auch die kleinen. Diese bekommen nun mehr Zulauf und Aufmerksamkeit, teilweise wie sie es verdient haben.
Der positive Nebeneffekt ist, dass sich die Mengen der Menschen einfach besser verteilen und es Donnerstag zwar voll, aber nicht unerträglich war. Ich hoffe das bleibt das ganze Wochenende so, dann ist das Konzept als Erfolg zu feiern.
Fazit
Es war wieder ein richtig guter Tag, den wir auf der SPIEL verleben konnten. Ein regelrechter Sprung aus dem gewohnten Alltag, der alle in Kontakt miteinander bringt. Meistens ist dieser freundlich, aber heute hatte eine Person unseres Teams leider eine sehr schlechte Erfahrung in der Disney Lorcana Warteschlange gemacht, in der rassistische Äußerungen gegenüber asiatischen Frauen gemacht wurden, um zu überdecken, dass sich massiv vorgedrängelte wurde. Dafür kann der Messeveranstalter so wenig etwas, wie der Standbetreiber und ich hoffe sehr, dass dies eine Ausnahme bleibt, die die Regel bestätigt, dass wir brettspielenden Menschen eine aufgeschlossene tolerante Gruppe sind.Konfrontation im Spiel, Frieden im Leben.
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