TEST // ROCKETMEN - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Letzte Woche konnte ich ja bereits BEYOND THE SUN rezensieren. Ein wirklich gutes Kennerspiel mit ähnlicher Weltraumthematik. Deshalb habe ich mir folgende Frage gestellt: Kann Martin Wallaces ROCKETMEN hier mithalten?
Mein großer Kritikpunkt bei BEYOND THE SUN war, dass das Thema, besonders bei den Eventkarten, nicht wirklich gut durchkommt. Das Weltraumthema wird bei ROCKETMEN definitiv besser umgesetzt. Die Karten sind sehr gut illustriert und weisen viele Anspielungen auf reale Begebenheiten auf. Elon Musk lässt grüßen.
Die Mechaniken generell gefallen mir sehr gut und ich verstehe den Gedanken hinter dem Spiel. Leider sind diese nicht gut umgesetzt worden. Der Deckbuilding Mechanismus läuft zwar recht flüssig und geht gut von der Hand, allerdings hatte ich extreme Schwierigkeiten zu Beginn aus dem Quark zu kommen. Hier müssen einfach häufig Karten abgeworfen werden, damit neue gezogen werden können. Das kann zu Frustrationsmomenten führen, wenn ganze Züge verfallen.
Vermischt wird dies mit einem Push-your-Luck Mechanismus. Leider kann es hier zu erheblichen Rückschlägen kommen, denn sollte eine Mission nicht erfolgreich sein, so geht alles verloren, was die Spieler sich bis dato aufgebaut haben. Ich würde sogar so weit gehen, dass ein Versagen spielentscheidend sein kann, da die Spieler wenig Chancen haben, aufzuholen. Ich habe mich direkt an CHAMPIONS OF MIDGARD zurückerinnert, als die Erweiterungen noch nicht vorhanden waren. Wurden die Krieger dort in eine aussichtslose Schlacht geschickt, sind sie alle verloren gegangen. Dem Spiel hätte es hier definitiv gutgetan, eine weniger harte Konsequenz einzubauen, sollte die Mission scheitern.
Zu allem Überdruss kann die Downtime recht hoch werden. Besonders ärgerlich ist es, wenn die eigenen Züge sehr schnell gehen, weil wieder einfach nicht genug Geld vorhanden ist und unnötige Karten abgeworfen werden müssen. So vergeht Runde um Runde und die Aktionen bleiben stetig gleich, was zu einem sehr repetitiven Spielgefühl führt. Die Monotonie wird schließlich noch durch Ausbleiben von kompetitiven Spielelemente verstärkt. Jeder spielt einfach vor sich hin und es kommt kaum zur Interaktion zwischen den Spielern.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Spiel ein schönes Thema hat und für Fans ohne Komplexitätsanspruch recht interessant sein könnte. Der Gedanke, 2 etablierte Mechaniken miteinander zu verknüpfen, ist gut, allerdings hapert es an der Umsetzung. Auch wenn der Vergleich zu BEYOND THE SUN extrem hinkt, da es zwei grundlegend verschiedene Spiele sind, würde ich Freunden des Genres immer BEYOND THE SUN ans Herz legen.
Bilder vom Spiel
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Tags: push your luck, 30-90 Minuten, Weltall, 1-4 Spieler, Deckbauspiel