Test | Nimalia

Verfasst von Alex & Wandee Steinmaier am 12. September 2023. Veröffentlicht in Brettspieltest

Schafft ihr es, ein Tierreservat zu errichten, das den Bedürfnissen aller Tiere gerecht wird? Nur wer mit viel Weitsicht plant, wird in „Nimalia“ erfolgreich sein und die stets wechselnden Anforderungen erfüllen.

Das Spiel wurde gekauft. Auf die Wertung hat dies keinen Einfluss!

Ein Leben in Harmonie

„Nimalia“ ist ein Legespiel, das über fünf Runden gespielt wird. In jeder Runde erhalten alle drei Karten, legen davon eine aus und geben die restlichen je nach Runde im oder gegen den Uhrzeigersinn weiter. Dies wird wiederholt, bis alle drei Karten ausgelegt haben.

Die Karten zeigen jeweils vier Felder mit Landschaften und Tieren. Beim Auslegen muss immer mindestens ein Feld einer bereits liegenden Karte überdeckt werden, wobei das ausliegende Muster maximal sechs Felder hoch und breit sein darf.

Das ausgelegte Muster soll möglichst den Anforderungen jeder Runde entsprechen, für die es jeweils eine Wertung gibt. Hierfür werden zu Spielbeginn vier Wertungskarten an eine Karte ausgelegt, die vorgibt, in welcher Runde welche Wertungskarten aktiv sind. Je nach Runde sind das zwei bis drei dieser Karten. Bewertet werden beispielsweise möglichst große zusammenhängende Wüstengebiete, die Mehrheit oder Minderheit einer Tierart, der längste Fluss, Zeilen mit allen vier Geländearten etc..

Wer nach fünf Runden die meisten Siegpunkte hat, gewinnt das Spiel.

„Nimalia“ ist ein Legespiel, in dem verschiedene Anforderungen als ausgelegtes Muster möglichst gut umgesetzt werden müssen. Spiele mit diesem Mechanismus haben in den letzten Jahren einen regelrechten Boom und damit steht das Spiel in starker Konkurrenz. In der kleinen Spielschachtel verstecken sich jedoch gleich mehrere Aspekte, die uns bei diesem Legespiel besonders angesprochen haben.

Die verschiedenen Wertungskarten sorgen für eine interessante Dynamik im Spiel. So kann eine Runde sehr erfolgreich sein, da in dieser die Anforderungen wunderbar erfüllt wurden, doch in der nächsten sieht das schon wieder gänzlich anders aus. Es kann durchaus Teil der Strategie sein, auf eine Wertungskategorie, die verhältnismäßig aufwendig erscheint, komplett zu verzichten, dafür bei den anderen umso erfolgreicher zu punkten. Da bereits zu Spielbeginn alle Kriterien bekannt sind, kann hier schon früh geplant werden. Zudem ergibt sich ein hoher Wiederspielwert, da in jeder Partie andere Aufgaben gewählt werden können.

Da stets mindestens ein Feld überbaut werden muss und auch die Gesamtgröße des ausliegenden Bereichs vorgegeben ist, müssen vor allem gegen Ende des Spiels immer wieder schwierige Entscheidungen getroffen werden. Auch benötigt es eine gute Vorstellungskraft, wo eine Karte denn am besten platziert wird, da diese zudem auch noch frei gedreht werden dürfen. Dies ist zuweilen im positiven Sinne durchaus knifflig.

Dass es dabei nicht zu größeren Wartezeiten kommt, dafür sorgt das parallele Auslegen der Karten durch alle Beteiligten. „Nimalia“ spielt sich dadurch sehr flüssig. Das Drafting, also die Weitergabe der nicht gewählten Karten, sorgt auch für die einzige Interaktion im Spiel. Werden beispielsweise die wenigsten Kamele belohnt, gebe ich möglichst Kamele weiter. Die Interaktion fällt in Summe meist aber eher gering aus.

In unseren Augen macht „Nimalia“ vieles richtig und herausgekommen ist ein unterhaltsames, kurzweiliges Spiel. Die eher kindgerechten Illustrationen täuschen ein wenig, denn dieses Familienspiel kann auch durchaus bei Vielspielern und -spielerinnen Anklang finden. Es eignet sich wunderbar als Opener oder Absacker für einen Spieleabend.

Bilder zum Spiel

Tags: Legespiel, Familienspiel, Puzzle