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CMON vor dem Aus? – Verluste noch höher als vorher angenommen

CMON vor dem Aus? – Verluste noch höher als angenommen

CMON gilt als einer der erfolg- und einflussreichsten Crowdfunding-Verlage der Brettspielbranche. Im vergangenen Jahr häuften sich allerdings die schlechten Nachrichten rund um die Finanzen des Unternehmens. Nun hat CMON den aktuellen Geschäftsbericht für das Jahr 2024 vorgelegt. Das Ergebnis: 3 Mio. US$ Verlust! Das ist noch eine ganze Million mehr als vor einem Monat vom Verlag selbst prognostiziert wurde.

In einem kürzlichen Statement auf der verlagseigenen Website rechtfertigte CMON das schlechte Ergebnis und die damit verbundenen Einschneidungen bei eigenen Projekten und Personal mit der aktuellen wirtschaftlichen Lage, besonders in Bezug aus die von US-Präsident Donald Trump erhobenen Zölle auf importierte Waren. Dass diese Erklärung wahrscheinlich etwas zweifelhaft ist, haben wir kürzlich in einer Folge unseres BSN-Podcasts besprochen.

Denn die finanziellen Zahlen von CMON sind schon seit einiger Zeit rot. Bereits vor fünf Jahren hatte der Verlag wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Teuerungen und Problemen des internationalen Versands Schwierigkeiten bekommen, diese in den vergangenen Jahren aber wieder aufgeholt. Die neuerliche Verlustmeldung übertrifft jedoch die Gewinne der vergangenen Jahre deutlich.

 

Viele Projekte sind noch nicht ausgeliefert

Derzeit steht noch die Auslieferung von zehn eigenen Corwdfunding-Kampagnen aus, darunter ein Teil der beliebten „Zombicide“-Reihe sowie eine Brettspieladaption des beliebten Action-Videospiels God of War. Weiterhin sind acht Vorbestellaktionen, die CMON über Gamefound durchführte, noch nicht bei den Käuferinnen und Käufern eingetroffen. Inwieweit diese Projekte wegen der aktuell schlechten Lage auf der Kippe stehen, ist nicht bekannt. Der Verlag nannte die Erfüllung der noch ausstehenden Projekte als einen der Gründe für den Stopp neuer Kampagnen.

 

cmon offene Projekte

 

CMON startete sein erfolgreiches Crowdfunding-Geschäft mit der Finanzierung des originalen „Zombicide“ im Jahr 2012, das damals über 780.000 US$ von Unterstützenden erhielt – eine enorm hohe Summe für die Zeit. Seitdem ist das Unternehmen deutlich gewachsen und nahm allein auf der Plattform Kickstarter über 108 Mio. US$ ein, bevor im vergangenen Jahr ein Exklusiv-Deal mit Konkurrent Gamefound unterzeichnet wurde, der im ersten Jahr lukrativ zu verlaufen schien.

Wird CMON nach Mythic Games der zweite Crowdfunding-Verlag, der nach langem Erfolg pleitegeht? Es bleibt abzuwarten.

 

Quellen:

BoardGameWire

MarketScreener

BSN-Podcast Folge #505

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