CORONAVIRUS // Brettspielbranche stark betroffen

CORONAVIRUS // Brettspielbranche stärker betroffen

Vor 14 Tagen berichtete Brettspiel-News.de erstmals von Verzögerungen der Auslieferung eines Brettspiels, bedingt durch das Coronavirus. Mittlerweile hat sich das Ausmaß vervielfacht. Wir konnten in einer kurzen Recherche 12 weitere Titel finden, die ebenfalls durch Verzögerungen betroffen sind. Es handelt sich fast durch die Reihe um Kickstarter-Projekte, bei denen es bekannt wurde, da hier ein gewisser Druck besteht seine Unterstützer zeitnah zu informieren.

Betroffen sind unter anderem Spiele wie Bloodborne – The Boardgame (Quelle) oder Black Rose Wars . Es ist davon auszugehen, dass die Liste von Spielen mit Lieferverzögerung deutlich anwachsen wird. Aktuell steht die Produktion in Teilen von China definitiv still, da die Arbeiter nicht mehr vom traditionellen Neujahrsurlaub zurück in die Fabriken gehen dürfen. Betroffen sind laut Robert Koch Institut diese Chinesischen Provinzen / Städte: Provinz Hubei (inkl. Stadt Wuhan) und die Städte Wenzhou, Hangzhou, Ningbo, Taizhou in der Provinz Zhejiang. (Quelle ) Welche Produzenten für Brettspiele dort ansässig sind konnten wir nicht ermitteln.

Zudem sind Häfen gesperrt (wir berichteten) was die Auslieferung von bereits gefertigten Produkten verhindert und auch die Auslieferung von nicht betroffenen Fabriken in China erschwert.

UPDATE 27.2 // Mit Board Game Circus teilte uns ein erster deutscher Verlag mit, vom Coronavirus betroffen zu sein. Das derzeit ausverkaufte CuBirds (der Verlag ist an den Hersteller des Lizenzgebers gebunden Anm. d. Red.) wird es erst mit Verzögerung wieder im Handel geben. Die betreffende Fabrik in China ist/war vom Lockdown betroffen - genaue Informationen gibt es nicht. Daniel Teuerkaufer, der Inhaber von Board Game Circus ist der Auffassung, dass es selbst nach der Wiederaufnahme der Produktion zu starken Verzögerungen kommen wird, was auch Auswirkungen auf die Anzahl der (verfügbaren) Neuheiten im Herbst zur SPIEL’20 haben dürfte.

Der Verlag Pandasaurus Games äußert sich dazu in einer Art offenen Brief auf seiner Webseite. Dieser ist ebenfalls betroffen und weist noch auf einen weiteren Aspekt hin: den Cashflow. Wenn kleine Verlage die geplanten Spiele nicht in absehbarer Zeit erhalten und somit die bezahlte Ware verkaufen können, um die Ausgaben durch Einnahmen zu decken und Gewinne machen um laufende Kosten zu decken, kann das zu Problemen führen, oder eine Zwischenfinanzierung notwendig werden, sofern diese möglich ist. (Quelle)

 

Das meldet zum Beispiel CMON zur aktuellen Lage:

"Wie wir bereits beim letzten Mal erwähnt haben, haben wir die Auswirkungen des Corona-Virus auf alle Produktionen beobachtet, ehrlich gesagt. In Verbindung mit den üblichen Auswirkungen des chinesischen Neujahrsfestes ist es schwierig, noch genaue Informationen zu erhalten. Wir sammeln so viele Informationen, wie wir können, aber es geht nur langsam voran. Einzelheiten und Details sind im Moment nicht verfügbar, aber wir werden sie aktualisieren, sobald die Informationen an uns weitergeleitet werden. Unabhängig davon sind die Chancen für eine Verzögerung im Moment ziemlich sicher, nur eine Frage des Ausmaßes, das zu diesem Zeitpunkt wiederum nur unbekannt ist." (Quelle)

 

Kann ich mich über ein geliefertes Spiel anstecken?

Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung handelt es sich beim Coronavirus um eine Mensch zu Mensch Erkrankung (Quelle).  Die Zentrale verweist als Referenz auf das Roland Koch Institut. Dort auf der Webseite ist klar zu lesen, dass die Krankheit sich über Sekret verbreitet und eine Ansteckung über tote Oberflächen bisher nicht belegt sei und erscheine als unwahrscheinlich. Grundlegend sollten die Regeln des gründlichen regelmäßigen Händewaschens eingehalten werden.

 

Bisher betroffene Spiele

 

Das sind die vom Coronavirus betroffenen Regionen

 

Infografik: Coronavirus - Diese Länder sind betroffen | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista