Das ist doch ein Kinderspiel - dritter Teil der Zeitreise mit Preisträgern
Hier nun der dritte und vorerst letzte Teil unseres Ausflugs zu Kinderspielen in meinem Regal. Wie im ersten und zweiten Beitrag gibt es kurze Einschätzungen von mir und meinen Jungs und am Ende ein Fazit über die Reihe.
Preisträger 2012 “Schnappt Hubi!”
Das Spiel, mit dem wir als Eltern am wenigsten gerechnet haben, stand eines Tages spontan bei den Großeltern auf dem Tisch. “Probiert es mal aus, wir wissen nicht, wie es geht”, ein sprechender Apparat sowie Steckwände wollten ein Spiel werden.
In “Schnappt Hubi!” spielt man Mäuse und Hasen, die den Geist einkreisen und festsetzen müssen, ehe er flieht. Hierzu muss das zu Beginn leere Spielbrett in der Schachtel auch nach und nach mit Steckwänden gefüllt werden. Da Geister naturgemäß unsichtbar sind, wird seine Position auch nur über Hinweise der Sprachausgabe klar. Nach dem zweiten Spiel kennt man alle sauber vertonten Geräusche und Sprachausgaben, wodurch sie, besonders wenn die Kinder sie im Alltag in alle Gespräche einbringen, doch schnell ein wenig nervig werden können.
Die Herausforderung im Spiel von Steffen Bogen liegt darin, je nach Schwierigkeitsgrad eine Anzahl magischer Türen zu finden und zu öffnen, um anschließend den Geist zu finden und das strenger werdende Zeitlimit einzuhalten. Hinzu kommt, dass die Hinweise weniger genau werden und in allen Stufen Wege für Hasen, Mäuse oder beide blockiert sein können. Für die Gestaltung war die Rabbix GmbH zuständig.
Beide Kinder sind noch immer vom Spiel angetan. Der Große findet es lustig, Durchgänge zu entdecken, findet aber die Wände ohne Durchgang fies, der Kleinere freut sich ungemein, mit seiner Figur beteiligt zu sein, Hubi am Ende zu fangen.
Preisträger 2013 “Der verzauberte Turm”
Oje, schon wieder sitzt eine Prinzessin im Turm fest und harrt aus, gerettet zu werden. Auch wenn das Thema wenig emanzipiert und zeitgemäß scheint, ist “Der Verzauberte Turm” ein schönes semi-kooperatives Kinderspiel von Inka und Markus Brand, gestaltet von Rolf Vogt.
Der Zauberer versteckt geheim den Schlüssel unter einem Plättchen auf den Wegen des Spielplans, ehe das Wettrennen zum Versteck beginnt. Die rote Figur “Robin” wird von der Gruppe gesteuert und hat einen Vorsprung, um das Wissen des allein spielenden Zauberers auszugleichen.
Beide Parteien würfeln, um gemeinsam zu bestimmen, wer zuerst und wie weit rücken darf. Der Würfel für die Weite zeigt entsprechend eine rote und eine blaue Zahl.
Sobald der Schlüssel gefunden wurde, darf eines der sechs Schlösser im Turm als Gewinn-Chance probiert werden. Springt die Prinzessin heraus, ist das Spiel zu Ende, ansonsten beginnt ein neues Rennen.
Das Spiel gab es zum fünften Geburtstag und der Jubilar “ [...] fand es besonders lustig als Papa viele Schlösser probiert hat, aber ich danach trotzdem gewonnen habe.” Der große Bruder findet “lustig, den Schlüssel zu suchen, aber der Zauberer ist im Vorteil.”
Fazit
Kinderspiele sind wichtig und gut, um an das Hobby heranzuführen und laut Studien fördern Brettspiele auch (mathematische) Fähigkeiten der Kinder. Je mehr man spielt, desto mehr interessieren sie sich aber ab einem gewissen Zeitpunkt auch mehr für die Spiele der Großen und suchen nach mehr Herausforderung.
Ein Spieleabend mit jungen Kindern am Tisch kann anstrengend sein, wenn die Dinge sich nicht nach dem Kopf der Kinder entwickeln. Am Umgang mit dem Verlieren und Ärgern am Spieltisch üben wir weiter.
Die Einschätzung “bis 8 Jahre” des Vereins trifft bei uns zumindest zu, das Wort “Kinderspiel” wird immer öfter mit Augenrollen beantwortet.
Quellen:
Spiel des Jahres zu Schnappt Hubi
BGG Schnappt Hubi
Schnappt Hubi bei smythstoys
BGG Der verzauberte Turm
Der verzauberte Turm bei Pegasus
BGG Der verzauberte Turm
Spiel des Jahres zu Der verzauberte Turm
eltern.de "Was passiert, wenn Eltern mit ihren Kindern früh Brettspiele spielen"
Tags: Kinderspiel
