
Test | Bad Company - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
„Bad Company“ ist ein Spiel mit viel Humor. Die Artworks versprühen einen angenehmen Charm und das Aufwerten der Gangmitglieder, indem man einfach eine Karte auf das Artwork legt und das Gangmitglied auf dem Artwork damit verlängert, führt zu sehr lustigen Kombinationen (natürlich ist es klar, dass ein Gangmitglied erst dann wirklich etwas kann, wenn es 5 Gürtel trägt!). Das Spiel an sich ist schnell erklärt und leicht gespielt. Dadurch, dass es faktisch keine Downtime gibt, können alle Personen am Tisch zeitgleich Aktionen ausführen, was das Spiel an sich sehr flüssig wirken lässt. Auch eine Spielzeit von 30 Minuten wie angegeben, sollte damit im Normalfall kein Problem sein.
Besonders gut hat uns gefallen, dass das grundlegende Spielmaterial sprachneutral gestaltet wurde. Nur die Hilfekarten und Regeln sind mit Sprache versehen, wodurch es auch für jüngere Spielgruppen geöffnet wird.
Während „Bad Company“ an der Oberfläche ein lustiges Thema und charmantes Artwork hat, bröckelt es aber leider etwas, wenn man in die Tiefe geht. Eines der größten Probleme ist das Polizeiauto sowohl thematisch als auch mechanisch. Es ergibt wenig Sinn, dass das Polizeiauto den Gangs die Boni der Straße wegnimmt, geschweige denn sie eigentlich nur überholt und nicht festsetzt. So gibt es auch mechanisch das Problem, dass der Nachteil, das Polizeiauto an einem vorbeifahren zu lassen zu gering ist. Konzentriert man sich eher auf die Boni und Überfälle der Gang, können viel mehr Punkte erzielt werden, da die Konzentration nicht mehr darauf liegt, zwanghaft weiter die Straße entlangzufahren. Das ist natürlich nicht im Sinne des Spiels, aber allein, dass diese Methode, die nicht vom Spiel gewollt ist, um einiges effektiver ist, als sich an den thematischen Rahmen zu halten, ist ein grober Fehler in der Gestaltung des Spiels. Aus diesem Grund könnte es insbesondere für Spielgruppen, die sehr viel auf ausmaximierte Spielstrategien setzen, schwer werden, „Bad Company“ in ihr Herz zu schließen. Die Spieltiefe leidet dadurch leider enorm, was auch aufgrund der fehlenden Variationen zu einem verringerten Wiederspielwert führen könnte.
Auch ist das Spielmaterial an sich von schwankender Qualität. Während die Karten und Spieltableaus sehr gut aussehen, sind die Holzkomponenten nur „ok“. Die goldbemalten Holzwürfel und kleinen Meeple könnten aus jedem beliebigen „1000 erste Spiele“ Spiel entsprungen sein. Das ist zwar völlig in Ordnung für den Spielverlauf, aber in einer Welt, die Deluxe-Komponenten und Metallmünzen beinahe als Standard ansieht, wirkt das doch etwas befremdlich und aus der Zeit gefallen. Auch die Spielschachtel macht sich größer, als sie es nötig hätte. So ist 80% der Spielschachtel leerer Raum, wodurch die Spielschachtel mit Leichtigkeit hätte halbiert werden können.
Im Grunde ist „Bad Company“ ein Spiel für Spielgruppen, die gerne leichte Familien- und Gelegenheitsspiele auspacken. Mit „Bad Company“ kann man viel Spaß haben, wenn die Spielgruppe an einem Seil zieht. Wenn das Spiel so gespielt wird, wie es angedacht ist, macht „Bad Company“ viel Freude. Der Humor, die unterschiedlichen Mechaniken, die gut zusammenarbeiten, und der schnelle Spielverlauf machen es zu einem Spiel, das immer wieder auf den Spieltisch kommt. Wer sich jedoch berufen fühlt, jede Regel auf die Goldwaage zu legen und das absolute Maximum an Siegpunktprofit zu ergattern, wird sich hier keine Freunde machen, solange nicht die gesamte Spielgruppe das gleiche Ziel verfolgt.
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Tags: 1-6 Personen, Enginebuilder, Wettrennen, Familienspiel