Test | Iki

Test | Iki - Fazit + Wertung

 

unsere meinung alex wandee

 

Die vorliegende Version von „Iki“ ist bereits eine Neuauflage des Spiels. Das Original wurde 2015 als Kampagne über Kickstarter erfolgreich finanziert. Neben kleineren Regeländerungen fällt vor allem die neue Optik ins Auge, die gegenüber dem damals traditionell japanischen Malstil deutlich modernere an westliche Vorstellungen angepasste Illustrationen zeigt.

Die Regeln sind nicht sehr schwierig, aber es bedarf dennoch eine Spielrunde, bis die Mechanismen wirklich verinnerlicht sind. Das Studium der 16 Seiten Regeln (inklusive Appendix) wird etwas durch die häufige Nutzung japanischer Ausdrücke erschwert.

„Iki“ bietet eine große Spieltiefe mit vielen Optionen, Siegpunkte zu erhalten. Es sind verschiedene Strategien möglich und auch nötig, da der Spielfluss stark von den zur Verfügung stehenden Karten und möglichen Bewegungsschritten abhängig ist. Sich flexibel an die jeweilige Situation anzupassen, lautet die Devise, beispielsweise bei der Wahl der Charakter-Karten und deren Boni.

 

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Ein wesentliches taktisches Element in „Iki“ ist die Abfolge, wer wann am Zug ist. Der Fortschritt auf der Feuerleiste bestimmt, wer zuerst entscheiden darf, wie viele Schritte die eigene Figur auf dem Markt vorgerückt werden darf. Wer die kleinere Anzahl Bewegungspunkte gewählt hat, darf zuerst einkaufen und sich bewegen. Dies sorgt für die meiste Interaktion.

Somit ist die Feuerleiste nicht nur als Schutz für die eigenen Stände vor Feuer wichtig, sondern auch um aktiv das Spiel beeinflussen zu können. Beispielsweise kann der Startspieler wenige Schritte wählen, um dafür zuerst ziehen zu dürfen oder ein wichtiges Feld zu erreichen, was in diversen Situationen sehr wichtig sein kann.

 

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Wer auf der Feuerleiste erst einmal ins Hintertreffen gefallen ist, kann es durchaus im weiteren Spielverlauf schwer haben und muss sich eine andere Strategie überlegen, was aber gerade für Neulinge schwierig ist. Sandalen können beispielsweise die Anzahl Schritte erhöhen und dadurch die eingeschränkte Wahl der Schritte auf dem Markt etwas ausgleichen. Eigene Geschäfte können hinter gegnerische gesetzt werden, die ein Feuer aufhalten dürften, da die Person auf der Feuerleiste weiter vorangeschritten ist. Alternativ kann auch einfach darauf gehofft werden, dass eine Straße ohne eigene Händler von einem Feuer betroffen ist, denn dies wird zufällig festgelegt.

Dies ist zugleich auch ein großer Kritikpunkt. Ein Feuer kann durchaus Spiel-entscheidende Auswirkungen haben und dieser Glücksfaktor will nicht so recht zu dem ansonsten sehr taktischen Spielverlauf passen.

 

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Da es auch keinen Mechanismus gibt, der vorne liegende Personen benachteiligt, kann sich schon früh abzeichnen, wer das Spiel gewinnen wird, was für die anderen den Spielspaß dann doch einschränken kann. Zudem ist „Iki“ ein Mangelspiel und keine Punkteschlacht, da es nicht einfach ist, an ausreichend Ressourcen heranzukommen. Dies mag nicht jedem gefallen.

Uns jedoch konnte „Iki“ überzeugen. Der Mix aus einer Vielzahl an Optionen, taktischer Winkelzüge, stets unterschiedliche Spielverläufe und spannender Interaktion vermittelt ein frisches Spielerlebnis. Strategen werden hier auf Ihre Kosten kommen.

 

 

wertung

 

Tags: Ressourcenmanagement, Workerplacement, Kennerspiel, Japan

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