TEST // FÜRSTEN DER RENAISSANCE

TEST // FÜRSTEN DER RENAISSANCE - Unser Fazit, die Wertung und mehr Bilder

 

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FÜRSTEN DER RENAISSANCE ist durchaus kein schlechtes Spiel. Die Mechaniken funktionieren grundsätzlich und die Spieler können ihren Spaß mit diesem Werk von Martin Wallace haben. Hier kommt aber schon das große ABER. Man merkt dem Spiel sein Alter recht deutlich an. Die Neuauflage eines Spiels von 2003, bei dem sich am Spielgeschehen eher wenig geändert hat, aber dafür die künstlerische Gestaltung optimiert wurde, ist damit definitiv für Fans der alten Version einen Blick wert. Andere Spieler werden schnell merken, dass FÜRSTEN DER RENAISSANCE sich im Vergleich mit seinen heutigen Konkurrenten eher schlecht schlägt.

Die Idee, beim Bieten Einfluss und Gold einzusetzen, um seine Position in den Städten zu verbessern, ist durchaus gut. Die Position der Städte aber im Krieg zu verändern, nicht. Warum? Zwar ist es möglich, seine eigene Kampfkraft durch militärische Einheiten zu verbessern, dennoch kommt es sehr häufig vor, dass es auf ein schlichtes „Wer die höhere Zahl würfelt, gewinnt“ hinausläuft. Auch wenn der angreifende Spieler über eine Stärke von 4 verfügt und der Verteidiger nur bei 1 liegt, kann das Würfelglück die beste Strategie völlig zerstören. Die große „Problematik“ ist, dass jede Militäreinheit nur einmal gewählt werden kann und die Werte auf diesen Einheiten so niedrig sind, dass sie den eigentlichen Würfel nur ein bisschen verbessern.

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Das Ausmaß des Würfels wird erst klar, wenn einem bewusst wird, dass das gesamte Spiel nur durch einen Würfelwurf am Ende des Spiels entschieden sein kann. Spieler A hat sehr viele Rom-Plättchen und Rom ist an erster Stelle des Einflusses. Spieler B greift Rom an, würfelt eine 6 während sein Gegner eine 1 würfelt und erhält damit zusätzlich den doppelten Wert des Verteidigers, was nun seine Stadt an die Position von Rom setzt und Rom abstürzt. Ein weiteres Detail, das ich beinahe vergessen hätte, ist die Möglichkeit, Holzmarker auf die verteidigende und angreifende Stadt zu legen. Diese sind in Form eines großen roten „X“ für den Angreifer und ein großes blaues Schild für den Verteidiger gestaltet. Vergessen habe ich diese beinahe, weil wir sie nach einer kurzen Zeit einfach aus unserem Spiel entfernt haben. Viele Spieler am Tisch haben sie als zu verwirrend angesehen und eine einfache Erklärung, wer wen angreift, war dann für uns ausreichend.

Wir haben es in unserer Spielergruppe mit 5 Spielern gespielt (die empfohlene Spieleranzahl für das beste Spielerlebnis) und sind dabei auf ein zusätzliches Problem gestoßen. Die Ereigniskarten passen sich nicht an die variable Spieleranzahl an, sondern bleiben statisch bei 4 pro Runde. Damit ist es möglich, eine Runde zu beenden, ohne dass jeder Spieler am Zug sein konnte. Natürlich wäre das keine gute Strategie der Gruppe, da sie sich damit auch selbst ins Bein schießen würde, zeigt aber, dass mehr teilnehmende Spieler weniger Kontrolle über das Spiel für den einzelnen bedeuten. Weniger Spieler sind öfter am Zug und können das Spiel eher lenken, während sie bei 5 und 6 Spielern eher versuchen, so schnell wie möglich das Beste für sich herauszuholen.

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Unterm Strich ist FÜRSTEN DER RENAISSANCE ein Spiel, das sich für Nostalgiker sehr gut eignet. Für ein Spiel aus dem Jahr 2003 zeigt es viele gute Ansätze, die sich auch heute in verschiedenen Spielen finden lassen. Ihr mögt es, euch mit 3-6 Spielern einem Spiel zu widmen, dass sehr viel auf Strategie setzt, aber auch einen Glücksfaktor besitzt oder habt das alte Spiel gespielt und wollt es in neuem Gewand sehen? Dann greift zu. Die alten Wertungen des Spiels spiegeln dies sehr gut wider, da Wertungen von 7-9/10 nicht von ungefähr kommen.

Aus heutiger Sicht ist dies meiner Meinung nach aber nicht mehr haltbar.

Spieler, die an neue Mechaniken und den heutigen Standard des Brettspieldesigns gewohnt sind und dahingehend ähnliches in einem Spiel erwarten, werden hier wohl eher nicht glücklich. Alle Mechaniken dieses Spiels wurden bereits in vielen neuen Spielen verwendet und optimiert, was deutlich spürbar ist. Auch der ursprüngliche Preis ist nicht mehr zeitgemäß, obwohl dieser selten noch verlangt wird.

Wie sagte es ein Spieler aus meiner Spielergruppe so treffend: „Also, wenn jetzt jemand das Spiel auspackt und es spielen möchte, würde ich jetzt nicht sofort nein sagen, hat er aber andere Spiele zur Auswahl, wäre es nicht meine erste Wahl.“

fuersten der renaissance wertung

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Bilder vom Spiel

Tags: Würfelplatzierung, Kennerspiel, 3-6 Spieler, 120-180 Minuten

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