TEST // POCKET MARS

TEST // POCKET MARS

Verfasst von Sandra & Tobias Zimmermann am . Veröffentlicht in Brettspieltest

Die Erde ist längst nicht mehr der perfekte Ort zum Leben. Auf der Suche nach alternativem Lebensraum führt dich POCKET MARS auf eine Expedition zum Mars. Deine Aufgabe ist es, für die ersten Kolonisten die zum Überleben erforderliche Infrastruktur zu errichten.

 

infos zum spiel

Das Spiel wurde uns von BOARD & DICE freundlicherweise zur Verfügung gestellt.
Auf unsere Bewertung hat das keinen Einfluss.

 

Spielablauf

 

In POCKET MARS versuchen die Spieler, eine möglichst effiziente Infrastruktur auf dem Mars zu entwickeln, die es ersten Kolonisten möglich macht, den roten Planeten zu besiedeln.

Zu Beginn des Spiels erhält jeder Spieler sieben Kolonisten und eine Raumschiffkarte, die vor dem jeweiligen Spieler offen ausgelegt wird. Hierauf wird ein Energiemarker platziert. Ein Kolonist wagt anfangs den Weg auf den Mars, die anderen sechs Kolonisten bilden als Vorrat die Erde und werden anfangs zur Seite gelegt. In der Mitte des Tischs werden fünf Gebäudekarten ausgelegt, auf denen im Laufe des Spiels die sogenannten Projektkarten verwirklicht werden.

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Jede Karte verfügt hierbei über eines von fünf verschiedenen Symbolen sowie über ein Feld mit einem und ein Feld mit zwei Sternen, auf denen spielerzahlabhängig eine bestimmte Zahl von Kolonisten platziert werden können. Darüber hinaus erhält jeder Spieler vier Projektkarten. Um die Projekte vorzubereiten, werden zwei dieser Projektkarten im sogenannten Vorbereitungsmodul verdeckt vor dem Spieler ausgelegt. Die anderen Projektkarten bilden die Kartenhand des Spielers.

Das Spiel verläuft über mehrere Runden, in denen die Spieler mehrmals im Uhrzeigersinn am Zug sind. Die Spieler haben die Wahl aus insgesamt fünf Aktionsmöglichkeiten. Neben dem Platzieren von Projektkarten aus der eigenen Hand oder Ausspielen einer Karte aus dem eigenen Vorbereitungsmodul können die Spieler auch eine Karte aus einem fremden Vorbereitungsmodul spielen, Kolonisten von der Erde einsammeln oder Karten abwerfen, um Energie zu gewinnen.

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Wird eine Projektkarte ausgespielt, wird der auf der Projektkarte aufgedruckte Zahlenwert relevant. Die Karten werden so übereinandergelegt, dass nur noch der Zahlenwert zu sehen ist. Danach wird der Kartenwert der ausgelegten Karte (0-7) mit der bereits auf der Gebäudekarte liegenden Karte verglichen. Ist der Wert auf der ausgespielten Karte höher, darf der Spieler einen seiner Kolonisten auf dem Sternfeld der Gebäudekarte platziert. Dies bringt am Spielende zusätzliche Siegpunkte ein.

Im Anschluss hieran kann die Aktion der Projektkarte ausgeführt werden und der Spezialeffekt der Gebäudekarte aktiviert werden. Jede Projektkarte verfügt über zwei Aktionsmöglichkeiten. Die obere Aktion der Karte wird ausgeführt, wenn die Karte aus der Hand ausgespielt wird. Die untere Aktion wird hingegen aktiviert, wenn die Karte aus dem Vorbereitungsmodul heraus ausgespielt wird. Wird die Karte eines Mitspielers genutzt, darf dieser als Entschädigung die untere Aktion der Karte nutzen.

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Darüber hinaus kann eine Karte abgeworfen werden, um den eigenen Energievorrat zu erhöhen. Energie wird zur Aktivierung diverser Projektkarten benötigt. Schließlich besteht die Möglichkeit, einen Kolonisten von der Erde in das eigene Raumschiff zu legen. Nur diese Kolonisten dürfen auf dem Mars angesiedelt werden.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler seine sieben Kolonisten erfolgreich in der Marsstation untergebracht hat. In der Wertung erhalten die Spieler Siegpunkte für ihre Kolonisten in Abhängigkeit davon, wie viele Kolonisten die Spieler in den jeweiligen Gebäuden untergebracht haben.

 

Spielmaterial

 

In der bedruckten Box, die gerade einmal 15x10cm misst, liefert Board & Dice 44 Spielkarten und insgesamt 32 Holzwürfel. Daneben finden Übersichtskarten und eine Startspielerkarte Platz in der angemessen proportionierten Box.

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Die Spielkarten sind von solider Qualität und ansprechend gestaltet. Durch die kurzen Erklärungen der Aktionen auf den Karten wird der Spielfluss erleichtert und es kommen wenig Fragen auf. Die handliche Anleitung ist gut strukturiert und beantwortet alle offenen Fragen. Zahlreiche Abbildungen unterstützen die Regelerläuterungen und machen diese leicht verständlich. Lediglich die Schrift der Anleitung ist etwas zu klein geraten.


POCKET MARS ist mit seiner kurzen Spieldauer von 15-30 Minuten ein kleines Kartenspiel für zwischendurch. Die taktische Tiefe des Spiels bleibt aufgrund der limitierten Aktionsmöglichkeiten überschaubar. Das erlaubt einen schnellen Einstieg, geht aber auf Kosten der Langzeitmotivation. Uns konnte POCKET MARS leider nur für einige wenige Partien motivieren, bevor wir den Eindruck bekamen, das Spiel „ausgespielt“ zu haben. Zwar beschreibt die Anleitung eine Draftvariante, diese brachte nach unserer Auffassung aber keinen nennenswerten spielerischen Mehrwert ein. Dies wäre wohl erst bei zunehmender Spieldauer und der Möglichkeit zu längerfristigen Strategien interessant gewesen.

Die Solovariante des Spiels konnte uns nicht überzeugen. Die Regel leitet hier mit den Worten ein „Das Solospiel ist eine Variante für erfahrene Spieler […]. Wir empfehlen zudem, das Spiel mit mehreren Spielern mehrfach gespielt zu haben, bevor du dich an das Solospiel wagst“. Uns hat sich beim Testen jedenfalls nicht erschlossen, weshalb sich ein Spieler für POCKET MARS als Solospiel entscheiden sollte, wenn nach Auffassung des Autors zunächst mehrere Mehrspielerpartien erforderlich sind.

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Das konterkariert für uns den Zweck eines Solospiels. Trotzdem, das muss fairerweise gesagt sein, ist das Spiel so einfach gehalten, dass man die Empfehlung des Autors getrost ignorieren und auch direkt solo starten kann. Spielerisch bietet die Solovariante mit der Punktejagd gegen einen Automa ohne besondere Kniffe ebenfalls nur Durchschnittskost.

Keiner der Spieler in unserer Runde empfand das Spiel als schlecht. Es löste jedoch ebenso wenig Begeisterung aus. Vielmehr war es so, dass das Spiel, so schnell es erlernt war, nach dem Spielen ebenso schnell wieder aus den Köpfen der Mitspieler verschwunden war. Aufgrund der erheblichen Konkurrenz im Bereich der kleinen Absackerspiele hat sich POCKET MARS in unseren Runden daher nicht durchsetzen können.

 

Wertung zum spiel

 

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Bilder vom Spiel

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Tags: 15-30 Minuten, Science Fiction, 1-4 Spieler, Handmanagement, Kartenspiel, Solospiel

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