TEST // Rune Stones

TEST // Rune Stones

Verfasst von Marvin Kunze am . Veröffentlicht in Brettspieltest

Es ist an der Zeit, die mächtigsten Druiden zu finden. Mithilfe von beschwörten Kreaturen gelangen die Spieler an Edelsteine und können daraus Artefakte schmieden. Bestimmte Kombinationen an Artefakten lassen sich in mächtige Runensteine tauschen und die Druiden erlangen besondere Fähigkeiten. Wer den Umgang mit seinen Runensteinen perfektioniert, besteigt den Thron.     

 

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Rune Stones wurde uns vom Queen Games Verlag kostenlos für eine Rezension zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf unsere Wertung.

 

Die Magie der Kreaturen und Artefakte

Nach dem simplen Spielaufbau erhalten die Spieler jeweils ein identisches Deck aus 8 Druidenkarten, die gemischt den persönlichen Nachziehstapel bilden. Von diesem werden 4 Karten auf die Hand gezogen. Kommt ein Spieler an die Reihe, kann aus drei möglichen Aktionen gewählt werden:

  1. Kreatur beschwören
  2. Fähigkeit nutzen
  3. Artefakt schmieden

Wer die Aktion Kreatur beschwören wählt, darf gleichfarbige Karten aus seiner Hand auf seinen persönlichen Ablagestapel abwerfen, um entsprechend dem aufgedruckten Magiepunktewert neue Karten / Kreaturen vom Markt zu erwerben. Mit genügend Magiepunkten dürfen beliebig viele Karten aus der Auslage gekauft werden. Die neu erworbenen Karten kommen ebenfalls auf den Ablagestapel und erweitern das Deck der Spieler.  

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Bei der Aktion Fähigkeit nutzen wählt der Spieler 2 Karten aus der Hand aus und nutzt die aufgedruckten Fähigkeiten beider Karten. Meistens dürfen Edelsteine oder Erz genommen oder getaucht werden, Siegpunkte werden ausgeschüttet oder der Würfel darf geworfen werden (dieser zeigt ebenfalls verschiedene Aktionen). Nachdem beide Fähigkeiten genutzt wurden, wird die ranghöhere der beiden Karten aus dem Spiel entfernt, die andere wird auf den Ablagestapel gelegt.

Ein Artefakt schmieden bedeutet, dass Edelsteine einer bestimmten Farbe oder Erz abgegeben werden müssen, um ein ausliegendes Artefakt zu erhalten. Diese Artefakte werden auf dem Spielertableau gesammelt.

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Am Zugende dürfen Artefakte gegen Runensteine eingetauscht werden. Je mehr Artefakte auf einmal eingetauscht werden, desto mehr Punkte gibt es zum Runenstein dazu. Die Runensteine bringen dem Spieler individuelle Fähigkeiten und verbessern die Aktionen. Danach wird die Kartenhand wieder auf 4 Karten ergänzt (sollte der persönliche Nachziehstapel leer sein, wird der Ablagestapel gemischt und bildet den neuen Nachziehstapel).

Sobald ein Spieler 65 Siegpunkte erreicht hat, endet das Spiel nach der Runde.

 

Die Erweiterung – Rune Stones: Nächtliche Kreaturen

Zum Testen wurde auch die Erweiterung „nächtliche Kreaturen“ bereitgestellt. Diese Erweiterung bringt neue Kreaturen mit und ergänzt das Spiel mit Irrlichtplättchen. An bestimmten Punkten der Zählleiste sowie durch die Fähigkeiten der neuen Kreaturen kann aus einer Auslage ein solches Irrlicht genommen/genutzt werden. Diese Irrlichter bringen einen einmaligen Vorteil.

Die neuen Kreaturen haben zudem eine neue Fähigkeit: Diebstahl. Durch den Diebstahl können Edelsteine der Mitspieler geklaut und seinem Vorrat hinzugefügt werden.

Durch die Erweiterung wird das Spiel weder komplexer noch unausgeglichen. Die Regeln bleiben schlank und übersichtlich. Die minimale Interaktion durch den Diebstahl wirkt erfrischend und ist nicht zu häufig oder mächtig. Die Erweiterung kann ohne Probleme immer dem Grundspiel hinzugefügt werden.

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Anleitung / Material

The same procedure as last game… Die Anleitungen vom Queen Games Verlag sind kurz, eindeutig und enthalten jede Menge Bilder zur besseren Verständlichkeit – genauso auch bei Rune Stones. Auch bereits bekannt, sind die farblich unterschiedlichen Kapitel in der Anleitung, was das Nachlesen einer Regel vereinfacht. Nach einmaligem Lesen ist alles geklärt und verstanden. Wie immer vorbildlich!

Für die Materialausstattung und Qualität würde ich ebenfalls 9/10 Punkte geben. Ein großer Spielplan, feste Spielertableaus, stabile Karten, ein großer Würfel, jede Menge Plastikedelsteine und weiteres Material aus hochwertigem Kartonpapier. Für den angebotenen Preis, kann man da echt nicht meckern.

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marvinDeckbuilding einmal erfrischend anders. Auf den ersten Blick wirkt es vielleicht wie schnödes Ressourcenmanagement mit nebensächlichem Set-Collection-Mechanismus. Wenn da nicht das durchaus innovative Deckbuilding wäre.

Der zweite Blick verrät nämlich, dass es sich hier um ein cooles (seichtes) Kennerspiel handelt. Der für mich neuartige Spielaspekt, dass Karten nach der Nutzung aus dem Spiel entfernt werden, bringt eine gewisse, interessante Spieltiefe mit. Nach Nutzung der Fähigkeit wird die Ranghöhere (zumeist bessere) Karte aus dem Deck entfernt. Das erfordert eine gute Vorausplanung und zwingt mich immer zu überlegen, wann der richtige Zeitpunkt ist, die Karte zu nutzen und danach zu entfernen. Damit mein Deck nicht leerläuft, muss ich mich rechtzeitig um neue und passende Karten bemühen. Das wiederum kostet mich eine Aktion bei der die Mitspieler evtl. schon Ressourcenfarming betreiben und so unaufhaltsam die Siegpunktleiste besteigen…

Die Auswahl der möglichen Aktionen im Spiel ist nicht groß oder komplex, aber das Timing ist in diesem Spiel ein entscheidender Faktor. Daher stimme ich der Altersangabe 10+ zu und weise darauf hin, dass es als Familienspiel zum „so dahin spielen“ zu tiefgründig ist. Ich möchte auch nicht den Eindruck erwecken, dass es sich hier um ein schwieriges Kennerspiel handelt. Für erprobte Spieler sind die Regeln easy und das Spiel läuft einfach von der Hand. Wie bereits beschrieben, integriert sich die Erweiterung Nächtliche Kreaturen lückenlos in das Grundspiel.

Die Illustrationen in diesem Fantasy Setting sind gelungen und nehmen mich mit in die Welt der Druiden (die Zeichnung der Kreaturen und Spielewelt erinnert mich irgendwie immer an das “Herr der Ringe – Universum“). Mir gefällt der andersartige Deckbuildingmechanismus und so löst Rune Stones derzeit Titel wie Dominion oder Klong! ab.

Mein Kritikpunkt am Spiel: Es fehlt Interaktion zwischen den Spielern. Es ist nicht möglich, andere zu blockieren oder gar Aktionen zu verhindern. So bleibt es ein Spiel bei dem man sein eigenes Deck optimiert und fast solitär eine Strategie erarbeitet. Dafür wünsche ich mir eine passende Erweiterung!   

 

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 Bilder vom Spiel

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Tags: Ressoucenmanagement, Kennerspiel, 60-90 Minuten, 1-4 Spieler, Sets erstellen, Deckbauspiel

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