TEST // TUSCANY

TEST // TUSCANY

Verfasst von Kecia Lüdtke am . Veröffentlicht in Brettspieltest

Die Toskana (TUSCANY) in Mittelitalien ist nicht nur für den Tourismus bekannt, sondern auch für den Anbau von Wein. Die Region zählt zu den wohlhabendsten Teilen Italiens. Mit der Erweiterung TUSCANY für das Spiel VITICULTURE wollen die SpielerInnen mit dem Anbau von Wein und der Investition von gewonnenen Lira so viel Ruhm wie möglich (in Form von Siegpunkten) ansammeln. TUSCANY ist eine modulare Erweiterung für das Spiel VITICULTURE. TUSCANY ist von Jamey Stegmaier und Alan Stone. Die Illustrationen sind von Beth Sobel und die Altersempfehlung liegt bei 12 Jahren. Wie schon im Grundspiel VITCULTURE können auch mit der Erweiterung 1 bis 6 SpielerInnen ihre Fähigkeiten beim Wein keltern unter Beweis stellen. TUSCANY ist in der Essential Edition bei Feuerland Spiele erschienen.

Das Spiel stammt aus unserer privaten Sammlung.

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Module 1, 2 oder 3? Oder einfach alles zusammen?

Die TUSCANY Erweiterung für die VITICULTURE Essential Edition bietet Material für drei verschiedene Module. Jedes Modul bringt eine überschaubare Menge an neuen Regeln ins sonst gleichgebliebene Grundspiel von VITICULTURE. Gespielt werden können die Module mit dem Grundspiel jeweils einzeln in beliebiger Kombination. Tipp: Schaut euch hier unseren Bericht zum Grundspiel an!

 

Modul „Spielplan“: Je größer, desto besser?

Das erste Modul ist der erweiterte Spielplan. Der Spielplan aus dem Grundspiel wird einfach durch den neuen Spielplan aus der Erweiterung ersetzt. Dieser bietet den SpielerInnen einerseits eine neue Aufteilung der gewohnten Aktionen und andererseits auch einige neue Aspekte.

Die auffälligste Neuerung durch dieses Modul ist, dass nun jede der vier Jahreszeiten Einsatzorte für die Arbeiter der SpielerInnen bietet. Auch die Tabelle für die Zugreihenfolge wurde überarbeitet und bietet nun Vorteile, die in den unterschiedlichen Jahreszeiten ausgeschüttet werden können. Wenn eine SpielerIn in einer der vier Jahreszeiten keine weiteren Aktionen ausführen möchte, passt sie, rückt in der Zugreihenfolgetabelle eine Jahreszeit vor und erhält nun den dort angegebenen Bonus. Wird im Winter gepasst, wählt sie direkt ihre neue Position in der Tabelle für die nächste Runde aus. Zusätzlich bietet der neue Spielplan eine Einflusskarte der Toskana, die den SpielerInnen eine neue Möglichkeit, Siegpunkte zu erhalten, bereithält. Je nach Mehrheit in einer Region können die SpielerInnen Siegpunkte am Spielende erhalten.

 

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Durch die neue Aufteilung der Aktionen in vier statt zwei Jahreszeiten sind die aus dem Grundspiel bekannten Aktionen und Bonusfelder neu angeordnet. Außerdem sind drei neue Aktionen hinzugekommen:

Statt wie im Grundspiel bei 20 Siegpunkten endet TUSCANY nun, wenn eine SpielerIn 25 Siegpunkte auf der Leiste erreicht hat.

 

Modul „Spezialarbeiter“: Fachkräfte für den Weinberg

 

Dieses Modul bietet jeder SpielerIn die Möglichkeit, zwei unterschiedliche Spezialarbeiter auszubilden. Zu Spielbeginn werden zufällig zwei der elf möglichen Spezialarbeiter ausgewählt, die für die Partie zur Verfügung stehen. Während des Spiels kann eine SpielerIn, die einen Arbeiter auf das Feld „Bilde einen Arbeiter aus“ stellt, für 4 Lira, wie gewohnt, einen normalen Arbeiter ausbilden.

 

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Mit diesem Modul hat sie nun aber auch die Möglichkeit, 5 Lira zu zahlen und dafür einen Spezialarbeiter auszubilden. Jede SpielerIn kann jeden Spezialarbeiter nur einmal ausbilden; dieser steht ihr dann jeweils ab der nächsten Runde zur Verfügung. Die elf in TUSCANY enthaltenen Spezialarbeiter haben unterschiedliche Fähigkeiten und können beliebig kombiniert werden. Beispielweise kann der Spezialarbeiter „Reisender“ auch auf ein Aktionsfeld einer bereits vergangenen Jahreszeit eingesetzt werden. Wenn eine SpielerIn den „Soldat“ einsetzt, müssen alle SpielerInnen, die einen Arbeiter in demselben Aktionsbereich einsetzen nun 1 Lira an den Soldaten zahlen.

 

Modul „Bauwerke“: Individuelle Vorteile für den Baumeister

Das dritte Modul von TUSCANY bringt einen weiteren Stapel Karten ins Spiel. Neben den Gebäuden, die es schon im Grundspiel gibt, können jetzt auch die Bauwerke der Handkarten gebaut werden. Dafür werden nach dem Einsetzen eines Arbeiters im Bereich „Errichte ein Bauwerk“ die individuellen Kosten auf der jeweiligen Karte bezahlt und die Karte im dazugehörigen Bereich auf dem Tableau abgelegt.

 

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Die Erweiterung bringt 36 verschiedene Bauwerkskarten ins Spiel, die in drei unterschiedliche Kategorien fallen. Es gibt Aktionsbauwerke, die ein persönliches Aktionsfeld für die eigenen Arbeiter bietet. Die Verstärkungsbauwerke bieten der SpielerIn einen dauerhaften Bonus. Die dritte Art sind die Einkommensbauwerke, die der SpielerIn jeweils am Jahresende einen Bonus bieten.

 

Eine Schachtel voll Toskana

Wie schon das Material aus dem Grundspiel, macht auch das Material aus TUSCANY einiges her. Die Illustrationen sind schön und stimmig. Der große Spielplan ist übersichtlich gestaltet und bietet Platz für Nachzieh- und Ablagestapel der einzelnen Karten. Die Symbole sind eindeutig und die Anleitung ist kompakt und verständlich geschrieben. Hier werden die einzelnen Module jeweils separat beschrieben und die Ausführungen lassen keine Fragen offen. Die Karten sind (wie auch schon im Grundspiel) von sehr guter Qualität. Das zusätzliche Spielmaterial fügt sich nahtlos in das Grundspiel ein und auch die Spezialarbeiter sind problemlos auseinanderzuhalten. Die Spielertableau-Erweiterung für das Bauwerk-Modul lässt sich optisch stimmig an das Tableau aus dem Grundspiel anlegen.


Schon das Grundspiel VITICULTURE ist ein spielmechanisch ausgesprochen rundes Spiel. Durch die TUSCANY Erweiterung erhält es meiner Meinung nach noch einen weiteren Feinschliff. Der neue Spielplan bringt neue Aktionen mit sich, die das gesamte Spiel aufwerten. Nun können SpielerInnen auch Ressourcen durchtauschen.

Wer also nur „falsche“ Karten gezogen hat, kann hier jetzt einfach unpassende Karten abgeben und nachziehen. Auch die Möglichkeit, Weine für Siegpunkte zu verkaufen, macht das Spiel belohnender. So geht ein teuer produzierter Sekt nicht unter, falls die SpielerIn keine passende Auftragskarte gezogen hat.

 

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Auch dass SpielerInnen nun um den Einfluss in den einzelnen Regionen der Toskana ringen, bringt noch einmal eine weitere Möglichkeit, Siegpunkte zu sammeln, ins Spiel. Zusätzlich bietet die neue Tabelle für die Zugreihenfolge für jede der vier Jahreszeiten Boni. So ist die Entscheidung der SpielerIn für eine der Positionen nochmal ausschlaggebender als im Grundspiel.

Das Modul der Spezialarbeiter fügt sich sehr schön in das Grundspiel ein. Die einzelnen Funktionen sind sehr vielseitig und da die elf Spezialarbeiter beliebig kombiniert werden können, wird der Wiederspielreiz noch einmal deutlich erhöht. Der Wiederspielreiz ist auch beim Modul „Bauwerke“ der größte Pluspunkt. Der große Stapel an unterschiedlichsten Bauwerken sorgt dafür, dass individuelle Strategien verfolgt werden und kein Spiel wie ein anderes verläuft.

 

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Die Module lassen sich wunderbar einzeln spielen, aber der größte Spaß kommt meiner Meinung nach auf, wenn alle drei Module kombiniert werden. Die Möglichkeiten, die das Spiel dann bietet, scheinen schier unendlich und dennoch wird das Spiel nicht wesentlich komplizierter. Wer also großen Spaß an VITICULTURE hat, sollte sich diese Erweiterung unbedingt anschauen. Ich persönlich spiele das Spiel gar nicht mehr ohne den neuen Spielplan.

 

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Bilder zum Spiel

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Tags: 60-120 Minuten, Erweiterung, 1-6 Spieler, Worker Placement, Eurogame

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