TEST // Underwater Cities

TEST // Underwater Cities

Verfasst von Daniel Krause am . Veröffentlicht in Brettspieltest

"Underwater Cities ist" gerade erst in Essen in englischer Sprache zur Spiel'18 erschienen. Das Spiel richtet sich an 1-4 Spieler und stammt vom Autor Vladimír Suchý und dem neu gegründeten Verlag Delicious Games. Wir haben uns in die Tiefe gewagt und berichten von der Unterwasserwelt.

Vladimír Suchý hat schon einige Spiele veröffentlicht. Unter anderem „Last Will“ oder das grandiose „Pulsar 2849“ aus 2017. Nun versetzt uns der Autor in eine weitere Zukunft, in der die überbevölkerte Erde neuen Siedlungsraum in den Tiefen der Meere sucht. Jeder Spieler errichtet seine individuelle Stadt und regiert sie. Wir haben uns angeschaut wie komplexe das Spiel funktioniert.

Aktuell haben wir zwar viel Spielzeit aber wenige Partien gespielt, deswegen erst einmal ein erster Eindruck vom Spiel. Um das etwas zu untermauern, stellen wir kurz die Grundaktionen vor um dann zum Fazit zu kommen.

Angespielt: Underwater Cities – Ein langer Unterwasser Trip

So funktioniert das Spiel

Dieses Spiel fusioniert Workerplacement und Kartenmanagement-Spiel auf eine neue Weise. Jeder Spieler hat permanent drei Karten auf der Hand. Die wählbaren Aktionen haben die Farben Rot, Grün und Orange. Dabei variiert der Zusammenhang zwischen den Karten und den Aktionen. Orangene Aktionen sind besonders stark, haben aber schwache Karten. Rote Aktionen sind mittel stark und das trifft auch auf die Karten zu. Die Grünen Aktionen sind eher schwach, bieten dafür in der Regel aber starke Karten.

Der Clou ist es immer zu versuchen eine Aktion zu spielen und eine gelichfarbige Karte als zusätzlichen Aktion zu spielen.

Angespielt: Underwater Cities – Ein langer Unterwasser Trip

Zusätzlich bilden die Spieler im Lauf der Partie eine permanente Kartenauslage. Es gibt zum einen „Berater“ die durch einzelne Aktionsfelder ausgelöst werden. Diese dürfen dann pro Zyklus nur einmal angewendet werden. Das Spiel endet nach drei Zyklen. Zudem gibt es permanente Boni und Funktionen, als auch Spielende-Karten und Rohstoffkarten, die am Ende eines Zyklus Rohstoffe oder Geld generieren.

Die Stadt wird errichtet, auf der eigenen Auslage. Plastikkuppeln symbolisieren Teile der Stadt, die jeweils verbunden sein müssen, durch Unterwasser-Tunnel und jeweils Anbauten haben, die Nahrung, Metall oder Geld generieren. Die Anbauten als auch die Tunnel lassen sich Upgraden um noch mehr Einkommen zu generieren. Das alles funktioniert recht einfach und ist zum größten Teil selbsterklärend.

Angespielt: Underwater Cities – Ein langer Unterwasser Trip


Wer tauchen gehen will, und sich eine 10 Liter-Flasche auf den Rücken schnallt wird vielleicht 40 Minuten Tauchzeit haben. Für eine Partie „Underwater Cities“ würde das bei weitem nicht reichen. Der Verlag gibt die Spielzeit mit 45 Minuten pro Spieler an, was schon lang, aber nicht realistisch erscheint. Eine Stunde ist wahrscheinlicher und bedeutet bei vier Spielern – ohne zu langes Denken wohlgemerkt, mindestens 4 Stunden Netto Spielzeit, wenn alle Spieler wissen was sie tun. Kommt eine Erklärung dazu werden es schnell 4,5 – 5 Stunden. Das ist schon recht viel Zeit, für ein Spiel, das gemocht werden muss. Wer lange Wartezeiten nicht mag oder zu lange Spiele, der sollte ein Bogen um das Spiel machen, oder es zu zweit spielen.

Zu zweit macht es Spaß und die Zeit verfliegt förmlich, weil es immer etwas gibt, das abgewägt werden will, während der Mitspieler seinen Zug macht. Das liegt vor allem am Spielplan für zwei oder einen Spieler, der das Spiel ausgewogen gestaltet. Die Rückseite ist dann für 3-4 Spieler. In größerer Gruppe sind die Anforderungen, durch mehr blockierte Felder größer.

Angespielt: Underwater Cities – Ein langer Unterwasser Trip

Richtig gut ist die Kombination zwischen Karten und Stadtaufbau. Viele Karten bieten Boni und Extras, die durchaus interessant sind. Auch die Mischung zwischen unterschiedlich starken Karten und Aktionen ist wirklich gut gelungen. Das wird angetrieben von drei umfangreichen Kartendecks, die jeweils nur ein Drittel des Spiels verwendet werden. Der Wiederspielwert ist hier sehr hoch.

Unterm Strich ist Vladimír Suchý heir ein wirklich gutes und vielfältiges Spiel gelungen. Was dem Spiel fehlt ist der letzte Schliff, der das Spiel zu einem außergewöhnlich guten Spiel gemacht hätte. Für mich persönlich ist es die Spielzeit, die reduzierter sein müsste. Ein Redaktion hätte das Spiel sicherlich noch etwas gerafft, was meiner Auffassung nach möglich ist und damit den Spielspaß maximiert.

Zum Abschluss noch etwas zum Spielmaterial: Das gefällt mir durchweg gut, erlaubt sich aber auch schwächen. Die Spielertableaus und die Spielhilfe sind aus sehr dünnem Karton. Hier wäre eine bessere Qualität wünschenswert gewesen. Das übrige Material ist gelungen und hübsch gestaltet. Highlight sind die kleinen Kunststoff-Kuppeln, die die Unterwasserwelt in 3D entstehen lässt.

Bewertung zum Spiel

Wertung // Underwater Cities – Ein langer Unterwasser Trip

Bilder vom Spiel

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Tags: Streckenaufbau, Nautisch, Zivilisation, Industrie, Modulares Spielfeld, Science Fiction, 1-4 Spieler, Handmanagement, Worker Placement, Städtebau, Kartenspiel, Strategie

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