Test | Nukleum - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel
Das Expertenspiel „Nukleum“ ist für mich ein klassisches Zwei-Personen-Spiel. Dabei stört mich weniger, dass es mit mehr Personen unplanbarer wird. Vielmehr ist es die Downtime, die dank vieler Optionen zur bekannten Analyse-Paralyse-Situation führen können. Im Spiel zu zweit kann der eigene Zug vorausgeplant werden und so kommt es kaum zu Downtime.
Das Regelheft ist sehr gut strukturiert, bietet viele Beispiele und einen umfangreichen Anhang. Das Regelwerk dafür wirkt etwas kleinteilig bis aufgeblasen. Das Spiel besitzt somit eine für mich unnötig hohe Einstiegshürde. Neue Spieler und Spielerinnen werden es schwer haben, wenn auch die Spielhilfen gut unterstützen.
Die offene Netzwerkstruktur schafft Raum für viele Optionen. Keiner wird sich aufgrund seiner Startposition benachteiligt fühlen. Letztendlich wird sich aber jeder sagen, dass er vieles anders gespielt hätte. Wenn das mal nicht typisch für ein Effizienzspiel ist. „Nukleum“ wird mit jeder Partie besser und es macht Spaß, die Spielzüge zu optimieren – ergo ist der Wiederspielreiz hoch.
Sehr gut hat mir der Aktions-Mechanismus-Kniff gefallen. Er macht die Aktionsplättchen als Aktion auf dem eigenen Tableau und als Schiene auf dem Spielbrett nutzbar. Das Timing - also wann und wie eine Aktion gemacht wird - ist sehr wichtig und fordert viel Planung. Zum Beispiel kann eine Gleisbau-Aktion die Möglichkeit bieten, sowohl Gleise zu verlegen als auch ein Netzwerk zu erweitern und beide Aktionen des Plättchens durchzuführen. Diese Kombination kann weitere Effekte auslösen, wie das Freischalten einer Technologie, die wiederum eine freie Aktion bringt.
„Nukleum“ bietet sehr viel und gutes Spielmaterial. Der Preis von ca. 70 Euro ist gerechtfertigt. Das Spiel benötigt eine Menge Platz auf dem Tisch mit einem riesigen Spielbrett und Tableaus für alle Mitspielenden. Die Aufbauzeit von „Nukleum“ ist mit ca. 15 Minuten lang. Um die Auf- und Abbauzeiten zu reduzieren, liegt dem Spiel ein Inlay bei, dass selber zusammengebaut werden muss. Die Idee finde ich gut nur die Qualität eher nicht.
Das Spielbrett sieht einfach lieblos aus und wirkt nicht sehr einladend. Gut, es ist sehr funktional, aber ein Preis fürs Artwork wird „Nukleum“ wohl nie erhalten. Das Spielbrett ist zweiseitig mit einer Seite für ein bis zwei Personen und die andere für drei bis vier.
Der Solomodus von Dávid Turczi ist ein eigenständiges Spiel mit eigenem Regelwerk, Kartensatz und einer Engine, die das Verhalten des Bots steuert. Mit dem Automa können auch mehr als zwei Bots gespielt werden. Der Automa ist dabei weniger kompliziert im Bezug auf die Gesamtkomplexität von „Nukleum“. Er zeigt sehr gut auf, wie eine Mehrspielerpartie verlaufen könnte.
Nukleum“ verknüpft bekannte Mechanismen aus Klassikern wie zum Beispiel „Brass“ und „Wasserkraft“. Aber irgendwie fehlt noch das Pünktchen auf dem i, um sich auf eine Ebene mit eben diesen Klassikern zu stellen. Ich möchte euch dennoch empfehlen „Nukleum“ zu spielen.
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Tags: 2-4 Personen, Expertenspiel, Handmanagement