Test | Blood on the Clocktower - Wertung und Bilder zum Spiel
„Blood on the Clocktower“ ist nicht zuletzt durch den Kanal „Better Board Games“ auf Youtube in aller Munde. Wir haben den vermeintlichen König der Social-Deduction Spiele für euch getestet.
Seitdem ich von dem Spiel hörte, wollte ich es unbedingt ausprobieren. Das Design und das Material verleihen dem Spiel eine wunderschöne Optik. Diese Qualität muss auch erwartet werden, denn das Spiel schlägt mit 135€ zu Buche. Die Token und das Inlay sind mit Samt ausgekleidet, es ist ein eigener Buchständer für das Grimoire vorhanden und jedes Szenario besitzt Sortierbox für das jeweilige Spielmaterial. Die Anleitung ist liebevoll illustriert und vermittelt nicht nur die Regeln hervorragend, sondern gibt auch Impulse, um das Storytelling zu verbessern. Alle Szenarien klingen auf dem Papier sehr unterschiedlich. Allerdings konnte ich bisher nur mehrfach das erste Szenario testen.
Beim Lesen der Regeln dachte ich erst, dass ich es hier mit einer etwas erweiterten Version von „Werwolfe im Düsterwald“ zu tun habe. Außerdem misstraute ich dem Hype um ein so teures Spiel. Wie falsch ich doch lag, denn bereits bei meiner ersten Partie als Storyteller entfachte „Blood on the Clocktower“ ein Feuerwerk der Emotionen. Es war klar, dass direkt eine zweite Partie gespielt werden musste. Tatsächlich konnte die zweite Partie, die erste noch übertreffen.
Obwohl „Blood on the Clocktower“ einfach zu erlernen ist und die ersten Erlebnisse bereits viel Spaß bereiten können, brauchen einige Spieler und Spielerinnen zunächst ein paar Partien, um sich mit den Rollen eines Szenarios vertraut zu machen. Die wahre taktische Tiefe entfaltet sich erst in einer Partie, in der alle Personen das Spiel bereits kennen.
Auch als Spielleiter oder Spielleiterin ist „Blood on the Clocktower“ ein Erlebnis, welches nicht so schnell vergessen wird, denn ihr bestimmt den Verlauf des Spiels aktiv mit. Beispielsweise könnt ihr betrunkene oder vergiftete Personen falsche oder wahre Erkenntnisse liefern. Außerdem habt ihr die ehrbare Aufgabe das Rätsel und die Ereignisse am Ende des Spiels aufzulösen.
Trotz der vielen Vorschusslorbeeren und meinen fantastischen Spielerlebnissen, würde ich behaupten, dass „Blood on the Clocktower“ nicht für jeden geeignet ist, denn das Spiel erfordert ein hohes Maß an krimineller Energie. Es wird gelogen und betrogen, was das Zeug hält. In einer Partie beispielsweise hatte ich die Aufgabe Leute zu vergiften und bemerkte, wie mir das Blut in den Diskussionsrunden zu Kopf stieg und ich sichtlich anfing nervös zu werden.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich das Spiel hervorragend für Personen eignet, die Emotionalität beim Spielen lieben und sich regelmäßig mit Gruppen von mindestens acht bis neun Personen treffen können. Andernfalls muss ich sagen, dass mir das Spiel zu teuer wäre, um es nur einmal im Jahr auf den Tisch zu bringen. „Blood on the Clocktower“ ist ein ehemaliger Kickstarter, der nun auf Deutsch vorbestellt werden kann.
Bilder des Spielmaterials
