Test | Erde

Test | Erde

Auf diesem Planeten gibt es wohl nichts majestätischeres als den Planeten selbst. Schier unendliche Ozeane, weitläufige Landschaften und dichte Wälder umhüllen unsere Erde, deren Magie immer mehr in Vergessenheit zu geraten scheint. Das Spiel “Erde“ scheint das aber nicht zulassen zu wollen. Hier stehen unser Planet und seine Natur im Mittelpunkt des Geschehens - sogar so weit, dass selbst das Artwork aus faszinierenden Fotos von Pflanzen und Landschaften besteht. Ob “Erde“ aber einfach nur gut aussieht, schauen wir uns hier genauer an.

 

infos zum spiel

Skellig hat uns "Erde" freundlicherweise für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

Darum geht es in dem Spiel

In “Erde“ versucht die Spielgruppe individuelle Biome zu erstellen, in denen die unterschiedlichen Pflanzen und Landschaften in Harmonie koexistieren können. In diesem Tableau-Builder wählt jede Person im eigenen Spielzug eine von vier Aktionen aus, mit denen neue Karten ausgespielt, Ressourcen gesammelt und Karten gezogen bzw. eingelagert werden können. Besonders an “Erde“ ist, dass zwar die aktive Person die volle Aktion nutzen kann, alle anderen aber eine abgeschwächte Form derselben Aktion ausführen können.

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Die insgesamt 360 unterschiedlichen Karten im Spiel ermöglichen es, unterschiedliche Kombinationen während des Spiels auszuprobieren und dadurch eine Vielzahl von Siegpunkten anzuhäufen. Dafür ist ein gutes strategisches Geschick von Nöten, da die Karten in den meisten Fällen von direkt angrenzenden Kombinationen oder von ihren jeweiligen Zeilen und/oder Spalten profitieren. Sobald eine Person das eigene 4x4-Raster abgeschlossen hat, wird die laufende Runde beendet und anschließend die Siegpunktevergabe eingeläutet.

Je nachdem, wie die jeweiligen Personen ihre Raster aufgebaut haben, können sie Siegpunkte für eingelagerte Karten, Handkarten oder spezielle Kategorien und/oder Platzierungen im Raster erhalten. Wer die meisten Siegpunkte anhäufen konnte, gewinnt.

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Solo-Fans können sich zudem über einen speziellen Solo-Modus freuen. Aber auch Fans von Teams kommen nicht zu kurz, da “Erde“ auch in einem 2v2-Modus gespielt werden kann, wofür es explizites Spielmaterial beinhaltet.


“Erde“ hat besonders durch seine Tischpräsenz innerhalb der letzten Wochen in der Community und auf bekannten Brettspiel-Seiten für einen gewissen Hype gesorgt und das nicht ganz unbegründet. “Erde“ sieht auf dem Spieltisch fantastisch aus und macht mit dem Spielmaterial unserem Planeten alle Ehre. Das Spiel verzichtet weitgehend auf Kunststoffteile und setzt viel auf bemaltes oder bedrucktes Holz, was besonders bei den kleinen „Bäumen“ gut zur Geltung kommt. Die werden nämlich gebraucht, um das Wachstum verschiedener Pflanzen anzuzeigen und sind damit meist über das gesamte Raster verstreut. Zusätzlich bieten sie mehr als „nur Optik“, da sie schnell auf einen Blick anzeigen, wie viele Punkte welche Person durch das eigene Pflanzenwachstum einstreichen wird.

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Besonders stark macht “Erde“ die vielen möglichen Kombinationen im Spiel. Durch die 360 Karten verfolgt “Erde“ einen ähnlichen Ansatz wie zuvor „Terraforming Mars“. Alle Karten sind einzigartig und ermöglichen immer wieder neue Möglichkeiten Siegpunkte zu sammeln und das eigene Raster aufzubauen. Auch der Aufbau der Spielzüge an sich hat uns gefallen. Natürlich ist “Erde“ ein recht solitäres Spiel, aber durch die permanente Möglichkeit am Spielzug teilzuhaben kommt keine Langeweile auf. Während meiner Spielrunde hatte ich zudem stetig den Drang auch auf meine Spielgruppe zu achten, um nicht versehentlich eine Aktion zu wählen, die den Anderen grade mehr nützt als mir oder um einen Überblick über ihre Strategien zu erhalten. Spielgruppen, die weniger von solitären Spielmechaniken angetan sind, werden sich hier aber wohl trotzdem schwer mit der Kernmechanik anfreunden können. Als Bonuspunkt fand ich als Pädagoge natürlich auch die kleinen Informationen zu den unterschiedlichen Pflanzen auf den Spielkarten super! Hier wurde kein Potential verschwendet!

Gestört hat uns tatsächlich, dass “Erde“, obwohl es auf Strategie setzt, in der Kartenverteilung eher auf Zufall setzt. Es gibt keine offene Auslage oder eine tiefgehende Kontrolle darüber, welche Handkarten eine Person bekommt, bis auf, dass sie zwei Karten zieht und eine davon ablegt. Ob diese beiden Karten der eigenen Strategie aber helfen oder nicht, ist entweder einem sehr guten planerischen Geschick oder dem Zufall überlassen. So passte ich meine Strategie schnell an, damit ich extrem viele Karten ziehen konnte (ohne ein Handkartenlimit im Spiel problemlos möglich) und fühlte mich wie im Süßigkeitenladen, während meinem Gegner die Karten ausgingen. Hier wäre eine offene Auslage (die theoretisch auch mit Hausregeln einführbar wäre) definitiv die bessere Wahl gewesen.

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Unterm Strich ist “Erde“ ein sehr schönes und abwechslungsreiches Spiel, dass mit guten und interessanten Mechaniken daherkommt. Von der Komplexität her würden wir es schwieriger als „Flügelschlag“ aber simpler als „Arche Nova“ einschätzen, an die uns die Mechaniken von “Erde“ an einigen Stellen erinnerten. Wer sich also auf ein solides und solitäres Kennerspiel freut, wäre hier gut bedient. Spielgruppen mit dem Drang nach großer Spielinteraktion oder die auf der Suche nach einem Konkurrenten für Arche Nova im Regal sind, wären hier vermutlich enttäuscht.

 

Wertung zum spiel

 

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