Test | Clockworker

Verfasst von Gudrun Haffke am 08. März 2023. Veröffentlicht in Brettspieltest

Nachdem die Menschheit den Planeten in der Zukunft verlassen und zerstört hat, ist die Erde nahezu unbewohnt. Einzig Roboter sind noch übrig geblieben und bevölkern nun die Erde. Sie nutzen dabei die Technologie der Menschen, die noch auf der Erde zurück geblieben sind. Dabei gehen sie sehr geschickt vor und wissen die vorhandenen Maschinen gut für ihre Zwecke zu nutzen. Schlüpft in die Rolle der Roboter und versucht, mit Hilfe der Maschinen so viele Orte wie möglich in euren Besitz zu bringen!

Das Spiel wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Auf die Bewertung hat dies keinen Einfluss!

Der Wettstreit beginnt

Zwei bis vier Personen wetteifern darum, die meisten Orte im Spiel zu ergattern. Alle erhalten jeweils einen kleinen doppelseitig bedruckten Spielplan mit den Aktionsmöglichkeiten und einer Übersicht über die wichtigsten Symbole im Spiel. Alle erhalten jeweils einen identischen Start-Ort und sechs graue Werkbots. Vier der Werkbots werden auf die vier freien Plätze des Start-Orts gesetzt, die beiden übrigen Werkbots kommen in den eigenen Vorrat.

In der Tischmitte werden die Müllhalde und die Orte ausgelegt.

Die Müllhalde besteht aus Artefaktkarten. Diese werden in einem Feld von 4x4 Karten offen ausgelegt. Oberhalb der Müllhalde werden 4 Orte ausgelegt. Das Spiel beginnt mit vier festgelegten Start-Orten. Die übrigen Orte werden als verdeckter Stapel auf die Seite gelegt und bilden den Nachziehstapel.

Die goldenen, runden Aufnahme-Plättchen werden ebenfalls gemischt. Fünf Aufnahme-Plättchen werden offen ausgelegt.

Alle auf Ressourcen (rote, blaue, grüne, goldene Werkstoffe, Zahnräder, Antriebspunkte („Glühbirnen“-Plättchen) und Werkbots werden als Vorrat auf den Tisch gelegt.

Wer als letztes einen Lichtschalter betätigt hat, beginnt das Spiel und nimmt sich den Startbot.

Im eigenen Zug gibt es zwei Phasen, die nacheinander abgehandelt werden:

a) Bergungsphase

 Die eigenen Orte werden überprüft ob sie Aktionen auslösen.

Der jeweils oberste Bot eines Ortes wird heruntergenommen und die Ressource, die neben dem Bot angegeben ist, kommt als Bonus aus dem allgemeinen Vorrat in den eigenen Vorrat. Je mehr Orte mit Bots besetzt sind, die herunter genommen werden können, desto mehr Ressourcen sind zu gewinnen.

 Orte, auf denen keine Werkbots stehen, werfen keine Gewinne ab.

b) Aktionsphase

 Es sind insgesamt 6 verschiedene Aktionen möglich, von denen jedoch nur eine pro Runde ausgeführt werden darf.

 1. Rücknahme

 Einen Werkbot von einem Ort nehmen und den entsprechenden Rohstoff erhalten.

2. Auslieferung

 Auf einen Ort mit mindestens einem freien Feld dürfen so viele Werkbots gesetzt werden, wie die Karte Plätze zur Verfügung stellt. Die Werkbots müssen immer von oben nach unten auf die Karte gesetzt werden.

 Personen, die im späteren Spielverlauf mindestens 6 Orte besitzen, dürfen bei der Aktion „Auslieferung“ einen weiteren eigenen Ort mit Werkbots besetzen.

3. Inbetriebnahme

 Ein Ort wird ausgewählt. Nach Zahlung der entsprechenden Anzahl Zahnräder und Ressourcen kann der Ort in den eigenen Vorrat gelegt werden. Bei der Inbetriebnahme dürfen auf dem neuen Ort sofort beliebig viele Werkbots platziert werden. Die Auslage der Orte wird wieder aufgefüllt, wenn ein Ort gekauft wurde.

 4. Reparatur

 Kauf einer der ausliegenden Artefaktkarten aus der Müllhalde. Dabei müssen die entsprechenden Ressourcen auf den Artefaktkarten bezahlt werden.

Die gekaufte Artefaktkarte wird in den eigenen Vorrat gelegt und bringt Boni beim Spiel ein.

5. Kommunikation

 Kauf einer der goldenen Aufnahmen. Dafür müssen die angegebenen Ressourcen bezahlt werden. Die Aufnahmen bringen Siegpunkte am Ende, aber keine Boni während des Spiels. Wird eine Aufnahme gekauft, wird die Auslage wieder auf 5 Aufnahmen aufgefüllt.

In den Stapel der Aufnahmen wird vor dem Spiel das „Ende“ Plättchen einsortiert. Das Aufdecken des „Ende“-Plättchens stellt eine der möglichen Varianten dar, wie das Spiel enden kann.

6. Aufladung

 Zwei Zahnräder in den eigenen Vorrat nehmen.

Das Spiel kann auf zwei Arten enden:

a) Das Ende-Plättchen unter den Aufnahmen wird aufgedeckt.

b) Jemand hat 12 Artefakte und Orte in beliebiger Kombination im eigenen Vorrat.

Wer die meisten Siegpunkte hat, gewinnt das Spiel.

Clockworker ist ein sehr unterhaltsames Spiel mit einem Engine-Builder Mechanismus. Die verschiedenen Orte und Artefakte bieten während des Spiels viele Strategie-Möglichkeiten und sorgen für Varianz beim Spielen. Clockworker ist übersichtlich in der Menge an Material und im Aufbau. Auch die Spielanleitung kommt mit wenigen Seiten aus, ist reich bebildert und sehr gut erklärt. Der Spieleinstieg ist sofort möglich. Die Übersichtsplättchen über die Aktionen, die vor dem Spiel an alle ausgeteilt werden, sind sehr hilfreich, um die vielen Aktionsmöglichkeiten und die verwendeten Symbole nicht zu vergessen.

Die Spielanleitung enthält zudem ein Verzeichnis mit der Abbildung aller Orts- und Artefaktkarten . Die Artefaktkarten sind darüber hinaus einzeln erklärt.

Die Spieldauer ist mit 45 Minuten realistisch angegeben. Das Spielmaterial ist hochwertig. Einzig die mitgelieferten Papp-Roboter waren nicht brauchbar. Der Papp-Fuß, in dem sie aufgestellt werden sollten, war zu breit ausgestanzt, die kleinen Pappfiguren saßen darin nicht fest. Auch der Start-Roboter konnte auf diese Weise nicht fixiert werden. Diese Figuren sind jedoch nicht notwendig für das Spiel und vielleicht ist die Fertigung der Papp-Aufsteller in anderen Packungen des Spiels auch besser gelungen.

Clockworker ist auf jeden Fall ein kurzweiliges, sehr gelungenes Spiel, das von der Komplexität zwischen einem gehobenen Familienspiel und einem Kennerspiel anzusiedeln ist.

Bilder zum Spiel