TEST // AR FOR CHICKEN ISLAND

TEST // WAR FOR CHICKEN ISLAND - Fazit + Wertung + Bilder vom Spiel

WAR FOR CHICKEN ISLAND bringt eine Reihe lustiger Miniaturen und eine verrückte Spielidee mit und machte es mir damit unheimlich sympathisch. Doch schon in der ersten Partie wurden die Probleme offensichtlich.

Die Anleitung erklärt viele Details nicht oder nur unzureichend. Beispiele fehlen oder erläutern mit verzerrten Zeichnungen Regeln, die völlig unstrittig waren. Andere Aspekte werden dann aber nicht erwähnt. Hier hätte über den Regeln und Erklärungen ruhig noch gebrütet werden dürfen.

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Kern jedes Zuges sind die Würfel. Diese können bei Zugbeginn zwar neu geworfen werden, das Ergebnis ist jedoch unveränderlich. Ein schlechter Wurf führt zu einem frustrierend begrenzten und häufig sinnlosen Spielerzug. Hier fehlt eine Mechanik wie in diversen anderen Spielen, bei der Würfel aufgegeben und dadurch andere verändert werden können.

Da jeder Spieler nur über eine freie Aktion pro Zug verfügt und die meisten Hühner und Konstrukte sich nur um ein Feld bewegen können, ist das Spiel wahnsinnig langsam. Eine Partie könnte wesentlich schneller und damit kürzer verlaufen. Die Würfelaktion Bewegen/Kämpfen wird dadurch noch wertvoller als alle anderen. Und eine abgelegene Startposition erscheint beim Bau der Insel vorteilhaft, verlängert aber letztlich die Partie. Auch hier kommt schnell Frust auf.

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Zu allem Überfluss birgt das Spiel einige Designfehler. Die Hühner der Spieler stehen meist als Stapel unter ihren Anführern. Sie sind sehr schwach und können alleine eigentlich nichts ausrichten. Ihre unterschiedlichen Kampfwerte ergeben deshalb keinen Sinn. Sie einzeln zu bewegen ist nicht sinnvoll. Als Piloten in Konstrukten dienen sie als Farbmarkierung des Besitzers. Auch hier liegen sie unter den Golems, Soldaten und Kriegsmaschinen. Türme benötigen keine Piloten und sind in unbemaltem Zustand auch nicht unterscheidbar. Hier fehlt diese Farbmarkierung für die Spieler.

Die Verbandregeln machen Hühner, Anführer und Soldaten stapelbar. Dadurch können sich alle beteiligten Einheiten mit der höchsten Geschwindigkeit einer beteiligten Einheit bewegen. Gerade in einem so trägen Spiel erscheint dies sehr sinnvoll, doch schnell führt es zu Organisationschaos. Dann werden Miniaturen auf Karten gestellt und Kampfwerte und Regeln verdeckt.

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Schriftrollenkarten sollen etwas Abwechslung und Überraschung in das Spiel bringen, aber da ein Zug durch den Würfelmechanismus eh schon Glückssache ist, machen sie die Kämpfe nur noch zufälliger. Die Maschinenauslage kann in jedem Zug wechseln und bietet dadurch immer andere Baumöglichkeiten, aber in einem Spiel mit Ressourcenmanagement müssen die Baukosten planbar sein. Andernfalls ist auch das nur ein weiteres frustrierendes Zufallselement.

WAR FOR CHICKEN ISLAND lässt mich enttäuscht zurück. Es will ein kurzweiliges witziges Spiel im Stil von MUNCHKIN oder EXPLODING KITTENS sein, dauert dafür aber viel zu lange. Es möchte ein Kriegsspiel mit taktischen Entscheidungen sein, ist aber vollkommen zufällig. Ein Sieg wird nicht durch eine kluge Strategie errungen, sondern mit Glück erwürfelt. Es bedarf sehr vieler Hausregeln, um die unnötigen Kinderkrankheiten zu kurieren. Dieses Spiel ist leider nicht das Gelbe vom Ei.

 

Wertung zum spiel

 

Bilder vom Spiel

Tags: 30 MInuten pro Spieler, 1-4 Spieler, Kriegsspiel, Würfelspiel

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