TEST // JAIPUR

TEST // JAIPUR

Händler bieten auf dem Markt ihre Waren an. Sie feilschen, tauschen und verkaufen Leder, Tücher und Gewürze. Aber auch Silber, Gold und sogar Diamanten liegen zum Kauf bereit. Zwei dieser Händler buhlen um die Gunst des Palastes. Nur derjenige, der das geschicktere Händchen für Geschäfte beweist, erhält das Privileg, der Hoflieferant des Maharadschas zu werden.

 

infos zum spiel

Das vorliegende Rezensionsexemplar wurde der Redaktion vom Verlag zur Verfügung gestellt.
Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung!

 

Auf dem Markt…

 

JAIPUR ist ein Spiel für zwei Spieler. Sie verkörpern konkurrierende Händler, die die Gunst des Maharadschas erlangen wollen, um als dessen Hoflieferant eingestellt zu werden. Dafür müssen Waren geschickt auf dem Markt getauscht und zum richtigen Zeitpunkt verkauft werden, um an zwei von drei Tagen erfolgreicher als der Gegner zu sein.

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Der Nächste bitte!

 

Der Aufbau einer Runde ist schnell abgeschlossen. Die Warenchips werden pro Sorte (Farbe) getrennt, absteigend sortiert und aufgefächert in die Tischmitte gelegt. Die restlichen Chips werden nach Rückseiten getrennt und separat gemischt. Fünf Karten werden als Markt offen ausgelegt und jeder Spieler erhält ebenfalls fünf Karten auf die Hand.

Wer an der Reihe ist, hat die Wahl zwischen vier möglichen Aktionen:

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  1. Eine Warenkarte vom Markt auf die Hand nehmen. Dabei muss das Limit von 7 Handkarten beachtet werden.
  2. Alle Kamele vom Markt nehmen. Diese zählen nicht als Handkarten und bleiben offen vor den Spielern liegen.
  3. Beliebig viele Warenkarten vom Markt auf die Hand nehmen, dafür die gleiche Anzahl Karten von der Hand und/oder Kamele zurück auf den Markt legen.
  4. Beliebig viele Karten einer Warensorte von der Hand verkaufen und dafür die gleiche Anzahl Chips des entsprechenden Warenstapels erhalten.

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Wenn Karten aus der Marktauslage genommen wurden, werden diese vom Kartenstapel ersetzt. Wer drei oder mehr Waren auf einmal verkauft, erhält zusätzliche Bonuschips.

Nachdem die Chips von 3 Warenstapeln oder die Karten des Nachzugstapels aufgebraucht worden sind, endet die Runde sofort und die Spieler zählen die Werte ihrer Chips zusammen. Der reichere Händler von beiden erhält ein Exzellenz-Siegel und es folgt eine weitere Runde beginnend beim Spielaufbau. Derjenige, der zwei dieser Siegel erlangt hat, beendet und gewinnt das Spiel.

 

Orientalische Waren… nur vom Feinsten

 

Das Spielmaterial ist für ein solch kleines Spiel sehr hochwertig. Die 55 Karten sind auf Leinenpapier gedruckt und die 60 Chips bestehen aus dicker Pappe. Die Anleitung ist kurz gehalten, gut zu verstehen und immer wieder mit kleinen Hinweisen versehen, die an wichtige Regeln erinnern, welche an der entsprechenden Stelle vergessen werden könnten. Am Ende werden dem Regelleser sogar noch ein paar taktische Tipps mit auf den Weg gegeben, die dieser, der Fairness halber, ebenfalls seinem Kontrahenten erklären sollte. Die Schachtel selbst bietet noch ein Plastik-Inlay, in dem die Karten und Chips ordentlich gelagert werden können.

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Digitale Marktschreier

 

Zu erwähnen ist noch, dass es das Spiel ebenfalls als App Umsetzung geschafft hat. Ich habe mir die iOS Version davon heruntergeladen, um in der Corona-Zeit auf ein paar mehr Partien zu kommen. Die App bietet neben einem sehr guten Tutorial, welches das Spiel vollständig und einfach erklärt, auch Partien

  • gegen den Computer,
  • einen Gegner auf demselben Gerät (Pass and Play) und
  • einen anderen Spieler online an.

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Dazu kommt die Möglichkeit, eine Kampagne zu spielen, in der virtuelles Geld erwirtschaftet werden muss, um neue Märkte zu erschließen, die wiederum verschiedene Regeln für das Spiel bieten.


JAIPUR ist schnell aus dem Schrank geholt, erklärt und gespielt. Nach einer Partie aber auch schon wieder aufgeräumt. Im Spiel ist mit dem Kartenstapel eine Glückskomponente enthalten, die durch gutes Timing allerdings minimiert und stellenweise auch ausgenutzt werden kann. In den ersten Partien war mir das so nicht bewusst und ich ärgerte mich über das große Glück, das mein Gegenspieler zu haben schien.

Doch mit der Anzahl der Partien stieg die Erfahrung: Warte ich bis mein Konkurrent nahe am Handkartenlimit ist, bevor ich viele Kamele aus dem Markt nehme, kann dieser in seinem Zug wenig bis keine der neuen Karten aufnehmen. Hat er seine Hand leer und seinen Kamelstall voll, tauscht er sie gegen all die guten Waren ein und ich bleibe wieder auf weiteren Kamelen sitzen!

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Kann ich hingegen mit einer kleinen Hand und einem Tausch meiner Kamele den Gegner dazu bringen, mir fünf neue Karten aufzudecken, habe ich danach hoffentlich noch genügend Kamele oder minderwertige Waren zur Verfügung, um mir selbst die guten Warenkarten zu sichern.

Aber auch mit diesen Tricks ist das Glück nicht ganz gebannt, bei einer Spielzeit von 5 Minuten pro Runde ist dies aber durchaus verkraftbar.

Der Renncharakter des Spiels hat mir sehr gut gefallen. Wer schnell verkauft, erhält die höherwertigen Chips pro Warensorte. Wer hingegen wartet und gleich 3, 4 oder 5 Waren auf einmal verkauft, erhält erstens mehr Chips und zweitens zusätzlich einen entsprechenden Bonuschip.

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Die Downtime des Spiels ist minimal. Beide Spieler spielen ihre Züge schnell herunter. Leider wird dabei oftmals das Handkartenlimit vergessen. Sieben Karten sind scheinbar ein unglücklicher Wert, der nicht auf einen Blick erfasst werden kann, so muss ständig nachgezählt werden. Dies hindert den Spielfluss aber nur ein klein wenig.

Die App Version des Spiels macht das besser, da die Beachtung solcherlei Regeln vom Computer übernommen wird. Sie hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Das digitale Spiel enthält alle Grafiken des Kartenspiels und ist ohne den ganzen Verwaltungsaufwand schnell gespielt, für Bus und Bahn oder als Beschäftigung auf der PKW-Rückbank bestens geeignet. Auf den Spieltisch packe ich aber dann doch lieber das reale JAIPUR.

 

Wertung zum spiel

 

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Bilder vom Spiel

Tags: Ressourcenmanagement, Draften, 30 Minuten, 2 Spieler, Kartenspiel

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