TEST // MAXIMUM APOCALYPSE

TEST // MAXIMUM APOCALYPSE - Fazit Michael

 

Wenn MAXIMUM APOCALYPSE auf dem Tisch vor mir liegt, entfaltet sich gleich das ganze Flair der Endzeitfilme aus den 70er- und 80er-Jahren. Neben dem wahrscheinlich bekanntesten Vertreter MAD MAX, kommen mir auf Grund des Looks and Feels aber auch zahlreiche italienische Genrevertreter in den Sinn. Wenn ich Horden von Zombies oder Mutanten gegenüberstehe, könnte das Szenario von Sergio Martino inszeniert und durch Ennio Morricone orchestriert sein.

 

 

Spielerisch gibt es genauso wie bei den angesprochenen B-Movies aus Italien so einiges zu verzeihen, um sich den Spielspaß nicht zu verhageln. Das größte Manko ist sicherlich, dass Glück und Zufall eine sehr große Rolle spielen. Dies beginnt schon beim Auslegen der Plättchen, da ein zufällig ungünstig ausgelegtes Geländeteil direkt vor dem Bully die Erfüllung der Mission schon relativ unmöglich machen könnte. Weiter geht es mit dem Brut-Würfel zu Beginn eines Zuges, weil dieser bei Würfelpech so viele Gegner auf das Spielfeld bringen kann, dass es fast schon aussichtslos wird, notwendige Gebiete zu erreichen. Last but not least kann man Pech bei den erforderlichen Geländeplättchen oder Suchkarten haben, die theoretisch erst zum Schluss aufgedeckt oder gezogen werden können und dadurch das Umherziehen in der Einöde zu einer zähen Aufgabe machen können. Es kann sehr früh im Spiel klar sein, dass die Helden in einem B-Movie am Ende nicht zwangsläufig die Sieger sein werden.

Nachdem wir die negativen Aspekte benannt haben, widmen wir uns nun den positiven Momenten des Spiels. Und hier gibt es so einiges auf der Habenseite. Es beginnt beim schlanken Regelwerk, das bestens im kleinen Anleitungsbuch erklärt wird und so gut wie keine Frage offenlässt. Und genauso leicht wie der Einstieg gelingt, spielt sich MAXIMUM APOCALYPSE auch. Die 4 Aktionen sind schnell durchgeführt und es entsteht für Mitspieler nur wenig Downtime. Wenn keine der genannten Pechsituationen eintritt, ist es auch selten der Fall, dass sich die Gruppe spielerisch in eine Sackgasse bewegt, aus der es keinen Ausweg mehr gibt. Die Mechanik ist in der Regel gnädig, was unglückliche Entscheidungen betrifft, bleibt dabei aber trotzdem fordernd und das Erreichen des Missionsziels ist alles andere als ein Spaziergang im Park.

 

 

Was mich ebenfalls sehr überzeugt, ist die Asymmetrie bei den Helden. Die Decks spielen sich recht unterschiedlich und konzentrieren sich auf verschiedene Fähigkeiten. Der Jäger ist gut dafür geeignet, die Gruppe mit Nahrung zu versorgen, während die Ärztin ihren Fokus darauf legen kann, andere zu heilen. Dies bedeutet aber nicht, dass sie darauf limitiert sind. Jeder kann bis auf wenige Ausnahmen zumindest von allem ein wenig. So haben alle Waffen und Möglichkeiten, Schaden auszuteilen. In dieser Kategorie ist allerdings der Revolverheld gut spezialisiert und hat so manchen Trick mit seinen Waffen im Holster. Der Feuerwehrmann gehört zu den widerstandsfähigsten Charakteren zur Auswahl und hält nebenbei noch ein paar Überraschungen für die Gegner bereit. Der Veteran versteht es zusammen mit seinem Hund außerhalb seines Gebietsplättchens zu agieren und die Mechanikerin kann aus Schrott wertvolle Dinge erstellen.

Auch bei den Missionen ist für Abwechslung gesorgt. Neben den unterschiedlichen Missionen sind auch die Gegnertypen in 4 verschiedenen Varianten enthalten. Hier gilt das gleiche wie bei den Helden: Jede Gruppe spielt sich auf Grund ihrer Spezialitäten anders. Beim Schwierigkeitsgrad gibt es manche Stellschraube zum Ansetzen. Vor allem der Aufbau der Geländeplättchen, der den Spielern nahezu komplett selbst überlassen ist, bietet hierbei einige Möglichkeiten.

 

 

Selbst wenn die Zufallsfaktoren bei manchen Partien reichlich nerven können, hat mich MAXIMUM APOCALYPSE nicht nur überzeugt, sondern schafft es dank seiner herrlichen Endzeitstimmung zum Teil auch immer wieder, mich in seinen Bann zu ziehen. Als Freund des italienischen Genrekinos der 70er- und 80er-Jahre habe ich hier die Chance, meinen Film selbst zu spielen. Mit den verschiedenen Helden und Gegnern habe ich dabei die Möglichkeit, beim Thema immer wieder ein Stück weit zu variieren. Ich freue mich schon auf die Erweiterung, die ebenfalls bei GRIMSPIRE erscheinen wird. Bis dahin werde ich aber erst einmal die dystopische Welt von MAXIMUM APOCALYPSE von all ihren Zombies, Mutanten, Robotern und Aliens befreien.

 

 

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Tags: Survival, Entdecken, 1-4 Spieler, Solospiel, TSD20

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