TEST // HANNIBAL & HAMILCAR

TEST // HANNIBAL & HAMILCAR

Wir schreiben das Jahr 216 vor Christus. Dem großen Heerführer der Karthager, Hannibal, gelang es kürzlich, Publius Scipio am Fluss Ticinus vernichtend zu schlagen. Nun steht der Invasion Hannibals nichts mehr im Wege. Die einstigen Verbündeten und aufstrebenden Supermächte Rom und Karthago bekämpfen sich an allen Fronten. Der Versuch der Karthager, Sizilien zu übernehmen, wurde von den Römern als Angriff und Bedrohung aufgefasst. Der Beginn des ersten punischen Krieges, unter der Führung von Hamilcar, dem Vater Hannibals, sollte der Anfang vom Ende werden. 23 Jahre, geprägt von Rivalität und Auseinandersetzungen, folgten. Die Karthager wurden letztendlich vernichtend geschlagen und sahen sich gezwungen, um Frieden zu verhandeln, doch sollte dieser nur kurz währen, denn mit dem Beginn von Hannibals Invasion begann der 2. Punische Krieg. Diesmal sollten es die Römer sein, die um Frieden betteln, denn sie waren nicht auf Hannibals Kriegselefanten vorbereitet.

 

infos zum spiel

Hierbei handelt es sich um eine Rezension des Spiels HANNIBAL & HAMILCAR, welches von brettspiel-news.de gekauft wurde.
Auf unsere Bewertung hat das keinen Einfluss.

 

Darum geht es in dem Spiel

 

HANNIBAL & HAMILCAR ist ein kompetitives Kriegsstrategiespiel aus der Feder von Mark Simonitch Jaro Andruszkiewicz. Es ist ein ausschließlich für 2 Spieler ausgelegtes Spiel, in dem innerhalb von verschiedenen Szenarien sowohl der erste als auch der zweite punische Krieg nachgespielt werden können. HANNIBAL & HAMILCAR ist für Kinder ab 12 Jahren geeignet und eine Partie dauert, laut dem Verlag PHALANX, durchschnittlich 60 Minuten.

Die Spieler schlüpfen entweder in die Rolle der Römer oder der Karthager. Es muss dafür gesorgt werden, verschiedene Gebiete unter politische Kontrolle zu bringen, feindliche Armeen in großen Schlachten zu schlagen und Städte zu belagern und einzunehmen. Letztendlich kann es nur einen Sieger geben.

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Um zu gewinnen, ziehen die Spieler mit den historischen Heerführern ihrer Seite in die Schlacht. HANNIBAL & HAMILCAR wird über mehrere Runden gespielt, wobei jede Runde in diverse Phasen aufgeteilt ist. Mit der Verstärkungsphase wird begonnen, anschließend werden Strategiekarten gezogen und ausgespielt, hierauf folgt die Winteraufreibung und die Auflösung politischer Isolation. Zuletzt werden die Siegbedingungen kontrolliert und eine neue Runde gestartet.

Siegreich ist derjenige, der die feindliche Hauptstadt erobert, am Ende der letzten Runde mehr politische Kontrollmarker besitzt oder den feindlichen Spieler zum Frieden zwingt.

 

„Hannibal ad Portas!“

 

Das Spiel wird über mehrere Runden gespielt, wobei jede Runde in unterschiedliche Phasen aufgeteilt werden kann. Zusätzlich bietet das Spiel asymmetrische Regeln für die beiden Seiten.

Verstärkungsphase: Während der Verstärkungsphase haben beide Mitspieler die Möglichkeit, die eigenen Heere aufzustocken. Die Platzierung der Verstärkungen geschieht, je nach Szenario und gewählter Seite, unterschiedlich. Zusätzlich hat der Karthager die Möglichkeit, einen geflohenen Heerführer ins Spiel zu bringen. Der Römer hingegen wählt einen Prokonsul, welcher auf dem Schlachtfeld verbleibt, und erhält anschließend 2 neue Konsuln vom Senat vorgeschlagen.

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Strategiephase: Die Spieler beider Seiten ziehen Strategiekarten. Die Runden geben vor, wie viele gezogen werden können. Anschließend werden diese nacheinander ausgespielt. Eine Strategiekarte kann entweder als Operationswert oder als Ereignis ausgelöst werden. Das Ereignis und dessen Folgen sind im jeweiligen Text der Karte erklärt. Der Operationswert kann genutzt werden, um Heerführer zu bewegen, Truppen auszuheben, politische Kontrollmarker auf Gebiete zu legen, die derzeit nicht unter politischer Kontrolle stehen, oder politische Kontrollmarker der feindlichen Seite in die der eigenen umzudrehen, wenn diese unter einer eigenen Besatzungsmacht stehen.

Winteraufreibung: Alle Spieler, mit Einheiten, die sich auf einem feindlichen Kontrollmarker befinden, erleiden Winteraufreibungen. Hierfür wird, je nach Heeresgröße, auf der Aufreibungstafel gewürfelt. Anschließend muss die Anzahl an Einheiten abgelegt werden.

Auflösung politischer Isolationen: Isolierte politische Kontrollmarker, die weder Anschluss an eine eigene befestigte Stadt, eine eigene Einheit, einen eigenen Hafen noch einen befreundeten Volksstamm haben, werden entfernt.

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Während der Strategiephase kann es, nach Abhandlung aller Reaktionsaktionen, zu einem Landgefecht kommen. Hierfür ziehen die Spieler Gefechtskarten entsprechend ihrer Gefechtswerte der Anführer, der Armeen und der Provinzen, in denen sie sich befinden. Nacheinander werden so lange Gefechtskarten ausgespielt, bis eine Seite keine passende Gefechtskarte mehr ausspielen kann. Diese Seite muss sich zurückziehen und erleidet Verluste.

Der Spieler, der die feindliche Stadt erobert, den Gegner zum Frieden zwingt oder am Ende der letzten Runde die meisten politischen Kontrollmarker in relevanten Gebieten besitzt, gewinnt das Spiel.

 

„Carthago delenda est!“

 

HANNIBAL & HAMILCAR bietet 2 Spielhilfen, 1 Übersichtskarte, 24 Miniaturen, über 100 Strategiekarten, 48 Gefechtskarten, 6 individuelle Würfel und jede Menge Token für politische Kontrolle, Stämme, Schiffe, untergeordnete Heerführer, Gefechtseinheiten, Städte und noch mehr. Kurzum ist es Picke packe voll mit Material, welches zu meinem Erstaunen ebenfalls hochwertig gestaltet ist.

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Die Spielhilfen sind leider, durch den enormen Umfang an Regeln, extrem mit Texten überladen und sind zusätzlich durch ihre Größe recht unhandlich. Nichtsdestotrotz gefällt mir das restliche Material sehr gut. Die Miniaturen sind wesentlich größer, als ich es mir vorgestellt hätte. Dadurch fühlt sich HANNIBAL & HAMILCAR extrem hochwertig an, auch wenn der Detailgrad der Plastikfiguren zu wünschen übriglässt. Alles in allem hat mich das Spiel in puncto Material sehr überzeugt und bietet ein unglaublich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Spielanleitungen hingegen haben mir mehr Schwierigkeiten bereitet. In der Regel habe ich keine Probleme damit, auch schwierige Spiele zu verstehen, doch mein erstes Zusammentreffen mit HANNIBAL & HAMILCAR würde ich als äußerst durchwachsen beschreiben. Das liegt vor allem daran, dass die Lernen-Durch-Spielen Anleitung im Wesentlichen nicht dazu beiträgt, das Spiel wirklich zu verstehen. Sie ist darauf ausgelegt, das Spiel anhand verschiedener Szenarien zu erklären. Leider hat das in meinem Fall kaum funktioniert, wodurch ich mir einige Videos und das Regelbuch zur Brust nahm. Nach langem Regelstudium, geprägt von viel Text mit wenig Beispielen, war ich letztlich bereit zum Spielen. Ich kann daher allen potenziellen Käufern nur ans Herz legen, das Lernen-Durch-Spielen Heft beiseite zu legen und direkt mit dem Hauptregelwerk anzufangen.

Tags: Zivilisaon, Kämpfen, Miniaturen, 2 Spieler, Area Control, Strategie

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