TEST // DADDY WINCHESTER

TEST // DADDY WINCHESTER

Verfasst von Louisa Maßmann am . Veröffentlicht in Brettspieltest

Das Duell der Erben beginnt, nachdem unser geliebter DADDY WINCHESTER vor kurzem das Zeitliche gesegnet hat. Anstatt selbst zu bestimmen, wer was von seinen Besitztümern bekommt, lässt er seine Nachkommen einfach darum bieten. Wer hat also das beste Feingefühl dafür, wann er welche Parzelle kauft? Und wer schafft es, mit Strategie und Köpfchen sich den größten Teil der Erbschaft zu sichern? Es bleibt bis zum Schluss spannend.

 

infos zum spiel

DADDY WINCHESTER wurde uns freundlicherweise von HUCH! kostenlos zur Verfügung gestellt.
Auf unsere Bewertung hat das keinen Einfluss.

 

Und so funktioniert es

 

Das Spielfeld besteht aus 19 Parzellen, die in verschiedene geographische Regionen unterteilt sind - Prärie, Wüste und Wald. Auf jede Parzelle wird ein Bonusplättchen gelegt. Des Weiteren gibt es 4 besondere Parzellen, 3 in der Wüste und 1 in der Prärie. Auf jedes dieser Felder wird jeweils eine der sog. Minenkarten beziehungsweise Ranchkarten gelegt. Neben dem Spielfeld werden 5 Einzelstapel aus Geld gebildet und auf jeden Stapel eine „offene Ziele“-Karte gelegt.

Jeder Spieler erhält 8.000 Dollar, die Hutplättchen in seiner Farbe, 1 Duellplättchen und zwei Auftragskarten (sog. „geheime Ziele“). Das Schiff wird auf ein willkürliches Feld auf dem Fluss gelegt und der Zug auf ein Feld der Eisenbahn. Zuletzt werden die Nummernplättchen verdeckt neben das Spielfeld gelegt.

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Ziel des Spiels ist es, sich am Ende des Spieles den meisten Besitz erarbeitet zu haben. Dazu zählen sowohl die Parzellen als auch das Geld. Die Auftragskarten bringen dem Spieler am Ende noch einmal eine Summe Geld ein, sofern die natürlich erfüllt worden sind.

In einer Runde zieht der Startspieler ein zufälliges Nummernplättchen. Die Parzelle mit derselben Nummer steht nun in dieser Runde zur Versteigerung. Der Spieler, der das Plättchen gezogen hat, beginnt. Er kann entweder anfangen, zu bieten, oder er passt, nimmt also nun nicht mehr an der Versteigerung teil. So geht es reihum. Die Spieler müssen sich immer um mindestens 1.000 Dollar überbieten. Der Spieler, der das höchste Gebot abgibt, hat die Parzelle ersteigert. Er kann eines seiner Hutplättchen auf diese Parzelle legen. Das Geld, das er bezahlen muss, wird gleichmäßig zwischen allen Spielern aufgeteilt. Möglicher Überschuss wird auf den Saloon gelegt. Dann nimmt er sich das Bonusplättchen, das auf dieser Parzelle liegt.

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Es gibt 3 verschiedene Arten von Bonusplättchen:

Ersteigert ein Spieler eine Parzelle, auf der eine Minenkarte oder Ranchkarte liegt, so erhält er diese und den darauf angezeigten Bonus. Sind nur noch zwei Spieler an einer Auktion beteiligt, haben sie die Möglichkeit, ihr Duellplättchen zu nutzen, um das Bieten zu beenden. Per Zufall ziehen sie eine der Duellkarten und der Spieler, der gewinnt, bezahlt den bis dahin gebotenen Betrag.

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Am Ende seines Zuges sollte jeder Spieler noch überprüfen, ob er eines der „offenen Ziele“ erfüllt hat. Falls ja, darf sich dieser Spieler den Geldstapel nehmen, auf dem das offene Ziel liegt.

Der Spieler, der die Parzelle ersteigert hat, darf das nächste Nummernplättchen ziehen und eine neue Runde beginnt. Sobald alle Parzellen versteigert sind, ist das Spiel beendet. Nun bekommen die Spieler das Geld für die erfüllten Auftragskarten und zählen das Geld, das sie besitzen. Der Spieler mit den meisten Parzellen bekommt noch 5.000 Dollar zusätzlich. Der reichste Spieler gewinnt.

 

Das Spielmaterial

 

Das Spielmaterial ist für das Spiel absolut ausreichend gestaltet. Es gibt ein gutes Sortiersystem im Karton. Lediglich für die vielen verschiedenen Plättchen wäre es schön, mehrere kleine Fächer zu haben. So verbringt man einige Zeit am Anfang damit, die Plättchen zu sortieren. Ansonsten fühlt sich das Material aber sehr hochwertig und stabil an. Auch das Schiff und die Lokomotive sind, auch wenn sie eventuell zunächst nicht so scheinen, sehr stabil.

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Die Spielanleitung ist einfach gehalten. Mit 3 Seiten, einmal auf Deutsch, einmal auf Englisch, ist sie sehr kurz und prägnant.


DADDY WINCHESTER gefällt mir wirklich sehr gut!

Das vorhandene Spielmaterial integriert sich gut ins Spiel und kann sinnvoll eingesetzt werden. Ein großer Pluspunkt ist, dass größtenteils auf Plastik verzichtet worden ist. Dafür wurden sehr kreative Bauteile für das Schiff und die Lokomotive bereitgestellt, die jedes Bastlerherz höher schlagen lassen. Die Spielmechanismen sind sicherlich nichts neues. Dennoch ist es ein sehr unterhaltsames Spiel, das durchaus auch zu sehr strategischem Denken einlädt.

Die Anleitung ist sehr kurz und prägnant und das Spielbrett ist sehr übersichtlich gestaltet, wodurch man nicht viel Zeit damit verbringt, aufwändige Spielregeln zu verstehen. Obwohl die möglichen Aktionen begrenzt sind, wurde das Spiel auch nach mehrmaligem Spielen nicht eintönig, da man immer verschiedene Ziele hatte. Sofern man ein Fan von Verhandlungsspielen ist, kann ich das Spiel nur empfehlen.

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Dadurch, dass man nur in 1.000-Dollar-Schritten bieten kann, ziehen sich die Verhandlungen nicht ewig in die Länge, was ich als sehr positiv empfinde. Da die Mitspieler das gebotene Geld erhalten, ist es in jedermanns Interesse, das Gebot möglichst hoch zu treiben. Doch es braucht auch ein geschicktes Händchen, um zu spüren, wann man aus den Verhandlungen austreten sollte, wenn man die Parzelle nicht selbst ersteigern möchte. Das kann dann auch gerne mal ins Auge gehen und genau das macht das Spiel so spannend und strategisch.

Weniger hat mir gefallen, dass es für einen Spieler bei bestimmten Auftragskombinationen sinnvoller sein kann, passiv zu spielen, das heißt keine Parzellen zu kaufen und einfach nur das Geld einzusammeln. Dadurch wird die Interaktion natürlich erheblich eingeschränkt. Wenn man mit mehreren spielt, fällt das nicht so auf, aber in einer kleineren Runde verändert das die Spieldynamik doch drastisch. Aus einem lebhaften Spiel wird dann ein viel ruhigeres Spiel. Um das zu beheben, wäre es sinnvoll, höhere Belohnungen für jede gekaufte Parzelle zu bekommen, damit der Anreiz größer ist, mitzubieten. Natürlich ist das eher die Ausnahme und nicht die Regel.

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Außerdem werden das Schiff und die Lokomotive leider ziemlich wenig benutzt, da es nur relativ wenige „Bewegung“-Bonusplättchen gibt. Es wäre sinnvoller gewesen, die „Gerücht“-Bonusplättchen wegzulassen, da man über das Spiel verteilt sowieso nicht sehr viele Aufträge der anderen Spieler anschauen kann und auch mit dieser Information wenig Einfluss auf das Spielgeschehen hat. Man hat schon nicht genug Geld zur Verfügung, um alle Parzellen zu kaufen, die man für die Erfüllung des eigenen Auftrages braucht. Folglich hat man natürlich auch kein Geld, um Parzellen zu kaufen, nur um den Auftrag eines anderen Spielers zu durchkreuzen.

Nichtsdestotrotz ist DADDY WINCHESTER ein sehr gelungenes Spiel, das an den nächsten Spieleabenden auf jeden Fall nochmals gespielt wird.

 

Wertung zum spiel

 

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Bilder vom Spiel

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Tags: Ressource Management, Storytelling, 3-5 Spieler, Kampagne, Strategie

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