TEST // CRIME STORIES

TEST // CRIME STORIES

Verfasst von Michael Tomiak am . Veröffentlicht in Brettspieltest

Gute CRIME STORIES brauchen neben Täter und Opfer auch eine zum Motiv passende Todesursache und einen Tatort, der glaubwürdig erscheint. Nutzt alle Story-Elemente, erfindet für eure Mitspieler den perfekten Mord und lasst sie anhand eines griffigen Titels den Ereignissen auf die Spur kommen, bis das komplette Geschehen rekonstruiert wurde.

KOSMOS war so freundlich, uns ein Exemplar von CRIME STORIES kostenlos für ein Review zur Verfügung zu stellen. Dies hat keinen Einfluss auf unsere Bewertung.

Das perfekte Verbrechen

CRIME STORIES basiert auf dem ungarischen Spiel CRIME WRITERS von Bori Mészáros und Ádám Vágó aus dem Jahre 2017. Das Autorenduo war auch an der deutschen Umsetzung beteiligt und erhielt durch den deutschen Krimiautor Veit Etzold, bekannt durch seine Clara-Vidalis-Thriller, tatkräftige Unterstützung. Während das Grundkonzept des Spiels von den Spieleautoren adaptiert wurde, lieferte der Krimischriftsteller Beispielfälle, die vor allem beim Einstieg in das Spiels und bei weniger kreativen Storyschreibern unterstützen sollen.

Jeder Spieler hat die Aufgabe, eine Geschichte zu erzählen, in der von den 5 Story-Elementen TÄTER, OPFER, MOTIV, TATORT und TODESURSACHE jeweils 3 durch Story-Elemente-Karten vorgegeben werden. Dazu zieht jeder Spieler 3 Karten nach Wunsch, die jeweils einer der 3 Kategorien angehören. Die anderen beiden Story-Elemente dürfen frei erfunden werden. Danach schreibt jeder seine Geschichte auf und vergibt einen Titel, der einen Hinweis auf die Richtung gibt, in die sich die Story bewegt.

Ziel der Mitspieler ist es, nacheinander die 5 Story-Elemente durch Ja-/Nein-Fragen zu erraten und anschließend die Geschichte erzählen zu können, die der Storyschreiber sich ausgedacht hat. Jedes Story-Element, das erfolgreich erraten wurde, muss vom Story-Schreiber direkt als erraten benannt werden. Sind alle 5 Elemente erfolgreich ermittelt, geht es daran, die Geschichte in der Form zu erzählen, wie der Schreiber sie aufgeschrieben hat. Ist das geglückt, geht es weiter mit der nächsten Geschichte und dies solange, bis alle Fälle gelöst wurden.

Wer keine Lust hat, sich eigene Geschichten auszudenken, kann auch eine der 24 beiliegenden Story-Karten wählen, anstelle der 3 Story-Elemente-Karten. Dadurch wird eine von Veit Etzold geschriebene Kurz-Geschichte gespielt. Auf jeder Story-Karte werden alle 5 Elemente – TÄTER, OPFER, MOTIV, TATORT und TODESURSACHE – farblich hervorgehoben dargestellt. Abgesehen von der Tatsache, dass die Geschichte nicht auf dem eigenen Mist gewachsen ist, ändert sich am Spielverlauf nichts. Für die erste Partie wird empfohlen, mit den Story-Karten zu spielen.

Kartenlastige Spielelemente

Das Spielmaterial besteht aus 86 Karten mit Story-Elementen und 24 Story-Karten. Die Karten machen einen robusten Eindruck und dürften für einen dauerhaften Gebrauch mehr als ausreichend sein.

Die Anleitung ist sehr ausführlich. Für meinen Geschmack teils sogar etwas zu ausführlich. Was problemlos auf 2-4 Seiten hätte erklärt werden können, wird hier auf 8 Seiten gestreckt. Auf weiteren 6 Seiten erzählt Autor Veit Etzold, wie eine gute Krimigeschichte aufgebaut sein kann und worauf beim Schreiben der eigenen Geschichte geachtet werden sollte.


Als ich CRIME STORIES das erste Mal in der Hand hielt, dachte ich nur, dass sich das Konzept doch sehr an die BLACK STORIES-Reihe von MOSES anlehnt. Beim Spielen hat sich das Gefühl dann jedoch schnell relativiert. Der Kniff mit den 5 Story-Elementen fühlt sich gleich anders an. Während die Spieler bei den BLACK STORIES durchweg ins Blaue raten müssen und es keine richtige Orientierung gibt, werden die Spieler bei den CRIME STORIES ein wenig mehr angeleitet und erleben zwischenzeitlich immer wieder kleinere Erfolgserlebnisse.

Vom Ansatz der BLACK STORIES bewegt sich CRIME STORIES komplett durch das Erfinden eigener Geschichten weg. Durch die Vorgaben der Story-Elemente fällt dieser Punkt dann auch deutlich leichter als anfangs befürchtet. Uns hat es deutlich mehr Spaß gemacht, nach eigenen Geschichten zu spielen, als nach den vorgefertigten Fällen. Das lag unter anderem daran, dass die vorgefertigten Stories teils recht konstruiert wirken. Sie basieren jeweils auf Romanen von Veit Etzold, was das Raten aber nicht unbedingt leichter macht, sofern man mit den Stories nicht vertraut ist. Fans des Autors werden hier sicherlich mehr Spaß haben.

Was beim Spielen evtl. etwas schwierig werden könnte, sind pedantisch korrekte Storyschreiber, die auf die genaue Wortwahl achten und keine Abweichungen zulassen. Gerade bei den Stories von Veit Etzold dürfte es zu einer Qual werden, wenn das genaue Wort auf den Karten ermittelt werden muss und es nur wenig Hilfe durch den aktuellen Krimischreiber gibt. Denn eines ist klar, CRIME STORIES ist kein kompetitives Spiel, bei dem es nicht darum geht, wer den besseren Mord inszeniert. Hier geht es einzig darum, gemeinsam Spaß beim Lösen von Fällen zu haben. Es gibt keine Punkte, keinen Gewinner, nur ein gemeinsames Erlebnis.

Wenn die Ausgangslage beim Spiel klar ist, kann CRIME STORIES in der passenden Runde richtig Spaß machen. Wenn der Geschichtenerzähler die Ratenden ein wenig unterstützt, die Geschichten nicht allzu abenteuerlich ausarten und der Spaß am gemeinsamen Raten im Vordergrund steht, ist CRIME STORIES ein sehr unterhaltsames Spiel für zwischendurch. Selbst jüngere Mitglieder der Familie können mit eingebunden werden, wenn die Stories nicht allzu gewalttätig und blutrünstig sind. Mich hat CRIME STORIES auf jeden Fall positiv überrascht und kann es jedem empfehlen, der mit leichtem Ratespaß gute Unterhaltung verbindet.

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Bilder zum Spiel

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