TEST // VIRUS!

TEST // VIRUS!

Panik in der Klinik, denn Viren schwirren umher und befallen die Patienten. VIRUS! ist ein simples und flottes Take that!-Kartenspiel, bei dem es darum geht, einen Körper mit vier gesunden Organen vor sich auszulegen und den der Mitspieler möglichst stark mit Viren zu verseuchen. Doch Vorsicht, vielleicht operiert der Organdieb eure gesunden Organe heraus und transplantiert sie euren Kontrahenten.

 

infos zum spiel

Bei dem hier vorgestellten Spiel handelt es sich um ein Exemplar aus meiner persönlichen Sammlung.
Auf meine Bewertung hat das keinen Einfluss.

 

Worum geht es in dem Spiel?

 

Das Spiel ist von den Autoren Domingo Cabrero, Carlos López und Santi Santisteban und wurde illustriert von David GJ. Erschienen ist es bei Game Factory, die mögliche Spieleranzahl beträgt 2 bis 6 Spieler, die Spielzeit wird mit 20+ Minuten und als Mindestalter 8+ Jahre angegeben.

Ziel von VIRUS! ist es, vier gesunde Organkarten in der eigenen Auslage zu haben.

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Zu Beginn werden alle Karten gemischt und jeder Spieler bekommt drei Karten ausgeteilt. Wer am Zug ist, hat die Wahl, entweder eine Karte zu spielen oder beliebig viele Karten abzuwerfen. Da am Rundenende immer wieder auf drei Handkarten aufgefüllt wird, kann so die komplette Hand oder nur eine oder zwei Karten durchgetauscht werden.

Es gibt vier Arten von Karten: Organe, Viren und Medikamente, welche sich noch in vier Farben aufteilen, und Operationskarten.

Organe können nur in den eigenen Körper, also die eigene Auslage, gespielt werden. Viren können nur auf Organen anderer Spieler platziert werden. Hierbei ist es wichtig, die Farben zu beachten, denn sie passen nur auf gleichfarbige Organe. Wurde ein Organ mit einem Virus überspielt, ist es infiziert und nicht mehr gesund. Wird ein zweiter Virus auf ein infiziertes Organ gespielt, ist dieses zerstört und alle drei Karten werden abgelegt.

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Gegen Viren helfen Medikamente, aber auch diese müssen die gleich Farbe haben, wie das betroffene Organ. Wird ein Medikament auf einen Virus gespielt, wird dieser einfach entfernt. Wird ein Medikament auf ein gesundes Organ gespielt, ist dieses geimpft und der nächste Virus würde lediglich das Medikament entfernen. Zwei Medikamente auf einem Organ sorgen für Immunisierung und das Organ ist vor Virenangriffen geschützt.

Für Organe, Viren und Medikamente gibt es auch „Super-Karten“, welche einfach Joker sind, die alle Farben besitzen. Die Operationen, also Aktionskarten, sorgen dafür, dass Viren von den eigenen Organen zu den Mitspielern geniest werden, Spieler Organe tauschen oder Handkarten abgeworfen werden. Dieser einfache Schlagabtausch geht nun reihum, bis ein Spieler die Siegbedingung erfüllt hat. Auf die Gesundheit!

 

SPielmaterial

 

Das Spiel steckt in einem Mitbringspielkarton und besteht aus 68 Karten zum Spielen und 2 Blankokarten, vermutlich als Ersatzteile. Die Karten bestehen aus einfacher Papierqualität, aber sind in einem witzigen Comicstil illustriert und voll bedruckt. Die Karten sind sprachneutral, dafür liegen dem Spiel drei Anleitungen in Deutsch, Italienisch und Französisch bei. Die Regeln sind kurz und gut mit bebilderten Beispielen erklärt. Es gibt ein kleines Inlay aus Pappe, das zwar dafür sorgt, dass alle Karten an ihrem Platz bleiben, aber es auch erschwert, sie alle herauszuholen.


VIRUS! krankt leider an dem gleichen Problem, das die meisten Take that!-Spiele haben: Keine Regel schützt davor, dass alle auf einem Spieler herumhacken. Oft ist es keine taktische Entscheidung, einen Virus zu einem Mitspieler zu geben, sondern einfach Lust und Laune oder Rache!

Wir fanden uns öfter in der Situation wieder, dass das Spiel nach ein paar Zügen wieder in der Ausgangsposition war. Alle Organe waren zerstört, nichts lag mehr auf dem Tisch, als hätten wir gerade begonnen. Ein Gefühl, als hätten wir die letzten drei Runden umsonst gespielt. Zudem gibt es noch eine Operationskarte „Handschuhe“, welche die Mitspieler ihre komplette Kartenhand ablegen lässt.

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In unseren Runden wollte diese Karte niemand spielen, weil sie einen Zug kostet und einen zu schwachen Effekt hat. Da alle Handkarten verdeckt sind, weiß ich ja nicht, ob ich jemanden damit schade oder ihm helfe. Aber über all diese Fehler kann ich hinwegsehen, denn der Rest des Spiels ist ziemlich witzig. Geübte Spieler können VIRUS! fast im Tempo von Kakerlakensalat spielen und dann fallen die oben genannten Kritikpunkte nicht mehr so ins Gewicht.

Der Ärgerfaktor in diesem Spiel ist groß, denn genau darum geht es. Es macht Spaß, die Organe der anderen Spieler zu zerstören und in deren entgeisterte Gesichter zu schauen, wenn der ganze Körper von einem Spieler infiziert wurde, weil er kurz vor dem Sieg stand. Etwas Frustrationstoleranz setzt VIRUS! voraus, denn oft wird einem alles wieder zunichte gemacht, das man sich aufgebaut hat.

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Die Effekte der Operationskarten sind schnell gelernt und das gesamte Spiel verläuft schnell und flüssig. Zu zweit funktioniert das Ganze leider weniger gut, weil dann die Wahl wegfällt und einfach ein Mechanismus heruntergespielt wird. Meinen Tisch wird dieses Spiel auf jeden Fall noch häufiger sehen.

Wer etwas einfaches als Eröffnungsspiel oder als Absacker sucht, der ist mit VIRUS! gut beraten.

 

Wertung zum spiel

 

Bilder vom Spiel

Tags: Set sammeln, 2-4 Spieler, Kartenspiel

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