TEST // BANANA BANDIDO

TEST // BANANA BANDIDO

Verfasst von Jan Maguna am . Veröffentlicht in Brettspieltest

Wir waren schon tausendmal Händler und/oder Baumeister im Mittelalter, warum nicht einmal ein Affe im Wilden Westen sein, der mit Stöcken und Bananen handelt? Genau das ist die Thematik von BANANA BANDIDO, einem kleinen Kartenspiel, welches Elemente aus Handels- und Take that!-Spielen beinhaltet und bei dem es hauptsächlich darum geht, Bananen zu sammeln. Lecker!

 

infos zum spiel

Bei dem hier vorgestellten Spiel handelt es sich um ein Exemplar aus meiner persönlichen Sammlung.
Dies hat keinerlei Einfluss auf meine Rezension.

 

Worum geht es in dem Spiel?

 

Das Spiel ist von dem Autoren Michael Loth, wurde ebenfalls von diesem illustriert und ist beim MOGEL-Verlag erschienen. Die mögliche Spieleranzahl beträgt 2 bis 5, die Spielzeit 15 bis 30 Minuten und als Mindestalter wird 9+ Jahre angegeben.

In BANANA BANDIDO spielt jeder Spieler einen Affen, der versucht, an fünf Siegpunkte oder alternativ an Aktionskarten mit bestimmten Symbolkombinationen zu gelangen. Zu Beginn bekommt jeder verdeckt eine Affen-Charakterkarte ausgeteilt. Alle Affen habe eine Spezialfähigkeit, die sich nur ein einziges Mal im gesamten Spiel aktivieren lässt. Zusätzlich werden noch, pro Spieler, fünf Stöcke und drei Bananen als Startressourcen sowie vier Aktionskarten verteilt. In die Tischmitte werden Rewardkarten gelegt, welche hauptsächlich Bananen und Stöcke zeigen und beidseitig bedruckt sind. Übrige Stock-, Siegpunkt- und Bananenkarten werden noch als allgemeiner Vorrat bereit gelegt und dann kann es losgehen.

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Jeder Spieler beginnt seinen Zug damit, eine Rewardkarte auszuwählen, und erhält das, was für alle sichtbar auf der Vorderseite abgedruckt und zusätzlich noch das, was auf der Rückseite der Karte zu sehen ist. Auf diese Weise gelangen die Spieler an neue Bananen und Stöcke. Es können aber auch zermatschte Bananen auf den Karten sein, welche es erlauben, Bananen anderer Spieler zu zerstören, oder ein knallroter Pavianhintern, welcher dafür sorgt, dass der Spieler ganz leer ausgeht.

Danach dürfen Aktionskarten von der Hand gespielt, bereits ausliegende Aktionskarten aktiviert oder eine Aktionskarte eines anderen Spielers zerstört werden. Um einer Aktionskarte auszuspielen, werden Stöcke benötigt, die hier quasi als Währung gelten. Ausgespielte Aktionskarten können sofort aktiviert werden, ebenso wie alle anderen Aktionskarten, die der Spieler bereits ausliegen hat. Mit Aktionskarten können Ressourcen aus dem allgemeinen Vorrat erhalten, bei anderen Spielern geklaut oder sogar Siegpunkte generiert werden. Ganz unten auf den Aktionskarten ist noch ein Wert in Form einer roten Zahl angegeben. Das ist die Anzahl Stöcke, die andere Spieler zahlen können, um diese Karte zu zerstören und auf die Hand zu bekommen.

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Und bei dieser Aktion darf verhandelt werden! Wenn es zwingend von Nöten ist, eine Aktionskarte bei einem Gegner zu zerstören, könnte um Hilfe beim Bezahlen der Stöcke gebeten werden und hierbei kann der beteiligte Handelspartner eine Gegenleistung verlangen. Bananen sind ein gutes Tauschmittel, denn fünf Bananen können in einen Siegpunkt umgewandelt werden.

Zusätzlich findet sich auf fast jeder Aktionskarte noch eins von drei Symbolen: eine Kokosnuss, ein Stein oder ein Wassertropfen, welche ebenfalls auf den Charakterkarten der Spieler zu finden sind. Jeder Affe hat drei Symbole auf seiner Karte. Hat ein Spieler Aktionskarten mit allen geforderten Symbolen von der eigenen Charakterkarte vor sich liegen, kann er auch so das Spiel gewinnen. Das Geheimnis, welche Symbole die Mitspieler auf ihren Karten haben, wird erst gelüftet, wenn ihre Fähigkeit aktiviert wurde. So geht es reihum, bis sich der Sieger auf die Brust trommeln darf.

 

Spielmaterial

 

Das Spiel steckt in einer kleinen 9,5 x 12,5cm großen Kartenspielschachtel und besteht aus 120 Karten und der Anleitung. Die Karten sind in Leinenqualität, haben allerdings weisse Ränder. Die Illustrationen auf den Karten sind sicherlich gewöhnungsbedürftig. Die Anleitung liest sich gut und enthält bebilderte Beispiele.


Ich habe mir BANANA BANDIDO besorgt, weil ich auf die Spielerinteraktion mit dem Handeln und dem Zerstören von Karten gespannt war, aber leider hat diese Mechanik nie so wirklich gezündet. Manchmal steht ein Mitspieler kurz vor dem Sieg und alle wissen, dass er nur noch drankommen muss, um seine eine siegbringende Karte zu aktivieren und als Gewinner aus der Partie hervorzugehen, also muss sich irgendwer opfern und seinen Zug damit verschwenden, diese eine Karte eines Spielers zu zerstören, wahrscheinlich auch noch alle Stöcke plus die eines eventuellen Handelspartners auszugeben und eine nutzlose Karte zu erbeuten, nur damit das Spiel weitergeht. Das kam leider zu oft vor und war auch meist der einzige Moment, in dem ein Handel wirklich sinnvoll war.

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Zudem ist das ganze noch ziemlich Starthand-abhängig. Wenn ich alle Symbole von meiner Charakterkarte direkt auf der Starthand habe, ist das Gewinnen um ein vielfaches leichter, als wenn ich erst noch Karten anderer Spieler zerstören muss, um an die richtigen Symbole zu kommen. In meiner Erstpartie hat eine Mitspielerin die wohl schlechtest mögliche Kartenhand ausgeteilt bekommen und eine langweilige und frustrierende Runde BANANA BANDIDO mit uns spielen müssen. Sie hatte nur Karten, die ihre anderen Karten geschützt hätten und keine einzige nützliche Aktion.

Außerdem werden mindestens drei Spieler benötigt, damit überhaupt gehandelt werden kann, was das Spiel zu zweit sehr stark beschneidet. Die meiste Zeit plätschert das Spiel so vor sich hin. Man ärgert sich, wenn man den Pavianhintern erwischt hat oder eine eigene Karte zerstört wurde, man freut sich, wenn man einmal mehr Ressourcen bekommen hat und eine Handkarte spielen kann oder den Symbolsieg errungen hat.

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BANANA BANDIDO erzeugt schon Emotionen am Spieltisch, aber insgesamt ist es bei mir eher durchgefallen. Zur Zeit gibt es einfach so viele gute Kartenspiele, sodass BANANA BANDIDO eher unterer Durchschnitt ist. Die Partien, die ich gespiet habe, reichen mir.

Bei Menschen, die im Leben noch nicht über PHASE 10 hinausgekommen sind oder in einer Runde mit Kindern, könnte dieses Spiel vielleicht Begeisterung hervorrufen. Bedingungslos empfehlen kann ich das Spiel nicht.

 

banana bandido wertung

 

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Bilder vom Spiel

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Tags: 15-30 Minuten, Handeln, 2-5 Spieler, Kartenspiel

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