TEST // NATIVES

TEST // NATIVES

Man nannte sie Apachen, Comanchen oder Cherokee. Jeder der von uns einen der klassischen Western aus dem TV kennt, hat die amerikanischen Ureinwohner gesehen. In NATIVES übernimmst auch du die Führung eines Stammes und bereitest dein Lager auf den kommenden Winter vor. Du schickst sie zum Kundschaften, Jagen oder Bekriegen und sammelst so fleißig Punkte. Werde auch du zum echten Amerikaner und steige mit Pfeil und Bogen in eine spannende und taktisch gehaltvolle Partie NATIVES ein.

NATIVES wurde uns freundlicherweise von KOSMOS kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinerlei Einfluss auf unsere Bewertung.

 

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Fischen, jagen und bekriegen

Jede/r Spieler/in erhält zum Spielbeginn ein Set aus sieben Stammeskarten. Diese legt er/sie als sortierte Kartenreihe vor sich ab. Der Stamm besteht aus Kundschaftern, Ältesten, Schamanen, Kriegern, Farmern, Fischern und Jägern. Die übrigen Karten werden als verdeckter Nachziehstapel bereitgelegt. Unter die untersten 10 Karten wird die Winterkarte gemischt. Die obersten fünf Karten werden aufgedeckt und in die Tischmitte, die Prärie, gelegt. Somit ist die Vorbereitung abgeschlossen und die Runde kann beginnen.

 

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Der/Die aktive Spieler/in führt folgende 3 Aktionen aus:

  • Nachschub: Er/Sie deckt eine Karte vom Stapel auf und legt diese in die Tischmitte (Prärie) 
  • Kundschafter-Aktion: Für jeden Kundschafter im eigenen Stamm darf eine weitere Karte aufgedeckt werden. 
  • Stammeskarte aktivieren: Der/Die Spieler/in entscheidet sich für eine auszuführende Aktion.
  • Ältester: Für jede Ältestenkarte darf sich der/die Spieler/in ein neues Stammesmitglied aus der Prärie nehmen. Das neu angeworbene Mitglied wird sofort einer Funktion zugewiesen und unter eine Stammeskarte gelegt. Somit übernimmt das neue Mitglied gleich die Funktion der zugeordneten Karte. Das heißt einfach: Ein neues Mitglied wird z.B. zum Farmer und kann in der nächsten Runde mehr Ernte einfahren. Stammesmitglieder sind mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet. Das bedeutet, das die Mitglieder vorsichtig zu wählen sind. Die eigene Farbe bringt bis zu zwei Punkte, wohingegen Farben des Gegners Minuspunkte einbringen können.
  • Schamane: Bei der Auswahl der Aktion darf der/die Spieler/in für jeden Schamanen im eigenen Stamm ein Totem aus den offen ausliegenden Karten nehmen. Diese bringen am Spielende Siegpunkte.
  • Krieger: Für jeden Krieger kann ein beliebiges Stammesmitglied aus der Prärie gefangen genommen werden. Hier eigenen sich besonders die Karten bzw. die Farben der Gegenspieler.
  • Farmer/Fischer/Jäger: Bei Auswahl der Aktion darf sich der/die Spieler/in für jeden Farmer ein Mais aus der Tischmitte nehmen. Das Gleiche gilt für den Fischer, der sich Lachs angelt, und den Jäger, der den Bison jagt. Diese bringen am Ende wertvolle Siegpunkte.

 

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Wird die Winterkarte aufgedeckt, so wird die letzte Runde zu Ende gespielt und es folgt die Schlusswertung. Es werden die Stammesmitglieder der eigenen Farbe gewertet. Hier spielt es keine Rolle, in welchem Stamm diese Karten liegen. Außerdem werden die aufgedruckten Punkte für jedes Totem, jeden Gefangenen, jeden Mais, jeden Lachs und jeden Bison gewertet. Für jedes Stammesmitglied, welches nicht die eigene Farbe trägt, werden Minuspunkte notiert. Wer nun die meisten Punkte zählen kann, hat das Spiel gewonnen.

Erweiterungen und Varianten: Im Grundspiel sind gleich drei optionale Erweiterungen enthalten. Die Rituale, die Jahreszeiten und die Seele der Prärie ermöglichen erfahrenen Spielern ein klein wenig mehr Abwechslung und weitaus mehr Konfrontation mit den Gegenspielern.

Weizen, Bison und Apachen

Das Grundspiel besteht aus 200 Spielkarten, die zwar spartanisch, aber schön bedruckt sind. Die Qualität der Spielkarten ist der gewohnte Standard. Sie lassen sich gut spielen und kommen mit wenig Text aus. Die einzelnen Stammesmitglieder sind unterschiedlich benannt wie „Fallendes Blatt“ oder „Glimmendes Feuer“ und bringen so ein wenig Abwechslung in die Kartenhand.

 

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Die Anleitung besteht aus 12 Seiten im A5 Format. Für ein kleines Kartenspiel wirkt eine 12 seitige Anleitung nach zu viel! Doch die Regeln sind sehr simpel beschrieben und die Fragen werden an der richtigen Stelle mit Bildern erklärt.


Zunächst will ich positiv hervorheben, dass das Spiel tatsächlich politisch korrekt NATIVES – DEIN STAMM genannt wurde. Denn wie wir alle wissen, ist die Bezeichnung Indianer historisch einfach nur falsch. Leider ist die Aufmachung des Covers unspektakulär. Doch gerade mit diesem Thema lässt sich die Spannung auf das Spiel heben, indem man das klassische Bild eines der geprägten Westernfilme widerspiegelt oder wäre das politisch unkorrekt? Oh je, schweres Thema.

Kommen wir zum Spiel! Im Grunde handelt es sich hier um ein 2-4 Personen Kartenspiel, welches sich absolut einfach erklären und auch in jeder Gruppe spielen lässt. Die Mechanik des Spiels beläuft sich auf „Drawfting“ und „Building“. Du suchst nach neuen Stammesmitgliedern und setzt diese gezielt ein. Dadurch erhältst du am Ende mehr Erträge und somit mehr Siegpunkte.

 

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Natürlich liegen die Karten nicht immer perfekt und gerade in einer 4 Personen-Runde muss nicht selten die Entscheidung getroffen werden, ob ein neues Stammesmitglied wichtiger ist als ein Bison mit 4 Punkten zu jagen. So passiert es natürlich häufig, dass die Karten, die einem gerade nützlich erscheinen, vom Gegenspieler vor der Nase weggeschnappt werden. Wie Ihr seht, gehört zum Spiel neben dem taktischen Geschick und dem perfekten Timing auch ein kleines bisschen Schadenfreude.

Die Grafik der Karten ist Geschmackssache. Ich persönlich störe mich nicht an dem Stil und mag die schlichte, nicht überladene Aufmachung. Die Texte auf den Karten führen manchmal zur Downtime, da oft der Satz fällt „Was macht die Karte noch gleich? Gib mal Rüber“. Jeder der Stammesmitglieder wurde mit einem eigenen Namen bedruckt, doch wirkt sich dies nicht auf das Spiel aus. Ich persönlich fände es aus taktischer Hinsicht auch interessant, dass das Stammesmitglied „Scheues Reh“ nicht so gut im Kundschaften oder Jagen wäre, wohingegen das Stammesmitglied „Starke Katze“ einfach ein 2+ Bonus auf Jagen erhält. Schließlich lässt der Name doch Rückschluss auf den Charakter zu oder nicht?

Letztendlich bekommt das Spiel erst seinen Reiz bei 4 Spielern. Denn bei der 2-Spielervariante bleiben alle Karten im Deck und an die 40% der Karten (andere Stammesmitglieder) sind für uns unbrauchbar und können im besten Fall gefangen genommen werden. Bei der Spieldauer von ca. 30 Minuten eignet sich NATIVES gut für den Einstieg oder als kleiner Absacker. Es ist kein schlechtes Spiel und mit den zusätzlichen Erweiterungen lässt es sich abhängig von der Gruppe spannender gestalten.

 

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Bilder zum Spiel

Tags: 30 Minuten, 2-4 Spieler, Kartenspiel

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