TEST // LA COSA NOSTRA

TEST // LA COSA NOSTRA

Was tun, wenn man Fan von der Pate und die Sopranos ist, eine kreative Ader und einmal so richtig Lust hat, seine Freunde zu bestechen, zu bedrohen und zu erpressen? Richtig, man denkt sich ein Spiel aus, gründet einen Verlag und finanziert das alles über startnext. So hat Johannes Sich 2014 eine Förderkampagne auf startnext gestartet und das Spiel  „LA COSA NOSTRA“ für 3-5 Spieler entwickelt.

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Der intuitive Glücksgriff meiner Freundin auf der Spiel 2016 ließ LA COSA NOSTRA  in unsere Sammlung wandern und mich jetzt diese Rezension schreiben.

Aufstieg und Fall der Familien

In dem Spiel schlüpfen die SpielerInnen in die Rolle des Bosses einer Mafia-Familie und versuchen, möglichst viel Geld zu verdienen, indem sie ihren Einfluss immer weiter ausbauen. Als  Mafia-Familie besitzen die SpielerInnen natürlich schon die ein oder andere „Businesskarte“ in Form von Geschäftsmännern oder Etablissements. Die Bundetto-Familie startet zum Beispiel mit einem Geldverleiher, Polizisten auf der Gehaltsliste sowie einer Abfallfirma, während die La-Serva-Familie nur mit einem Zuhälter und einem lukrativen Nachtclub beginnt. Die Startbedingungen sind dennoch für alle SpielerInnen ausgeglichen. Zusätzlich erhalten alle SpielerInnen Deal-Marker, 2.000 $, die Start-Gangster mit einer Stärke von 1-3 und jeweils 3 Einflusskarten in Form von einem Informanten, einem Intriganten und einem Handlanger.

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  1. Mal sehen, was kommt

SpielerInnen, die zuletzt eine Straftat begangen haben, dürfen anfangen. Das Spiel läuft über 4 Spielrunden, die jeweils in 4 Phasen unterteilt sind. In der ersten Phase ziehen die SpielerInnen Auftrags- sowie ab der 2. Spielrunde auch Einflusskarten. Auftragskarten beinhalten geldbringende Jobs, wie z.B. Autodiebstahl und Angriffe auf die anderen Mafia-Familien. Einflusskarten stellen so etwas wie Aktionskarten dar, mit denen die SpielerInnen andere behindern und sich selbst Vorteile verschaffen können.

  1. Die Gangster brauchen eine Beschäftigung oder wie man sich Freunde macht

Danach beginnt die Planungsphase, in der die SpielerInnen nacheinander ihren Gangstern eine Aufgabe verdeckt zuweisen, bis jeder Gangster beschäftigt ist. Dies kann der Kauf weiterer Businesskarten sein oder die Ausführung einer Auftragskarte. Jeder Job hat gewisse Bedingungen, damit dieser überhaupt durchgeführt werden kann. So brauchen die SpielerInnen für einen Autodiebstahl eine Werkstatt und für den Anlagebetrug einen Anwalt und Geldverleiher. Um die entsprechenden Voraussetzungen zu erfüllen, können und sollten die SpielerInnen mit den Mitspielern verhandeln. Sobald die SpielerInnen sich über die Konditionen geeinigt haben, kommen die Deal-Marker ins Spiel. Diese werden auf die Geschäftsmänner und/oder Etablissements der anderen Familien gelegt und können nun für die Erfüllung der Jobs mit genutzt werden. Die Verhandlungen dürfen jederzeit völlig frei geführt werden, bis der Auftrag aufgedeckt wird, wobei die SpielerInnen an nichts gebunden sind, solange niemand seine Deal-Marker gesetzt hat.

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  1. Keine halben Sachen

In der dritten Phase aktivieren die SpielerInnen nach und nach je einen ihrer Gangster und führen deren Aufgaben aus. Beim Kauf einer neuen Businesskarte wird einfach die entsprechende Summe gezahlt und die gewünschte Karte aus der Auslage genommen. Beim Job hingegen müssen die SpielerInnen 1-4 Würfel werfen, je nach Stärke des ausführenden Gangsters. Abhängig vom Ergebnis wird dann entschieden, ob der Job durchgeführt wird und wie hoch der Gewinn ist. Angriffe auf andere Familien laufen auf die gleiche Weise wie die Jobs ab, nur haben diese keine Voraussetzungen und zielen ausschließlich darauf ab, die anderen Familien zu behindern, indem die SpielerInnen z.B. deren Gangster erledigen oder deren Businesskarten zerstören. In dieser Phase sollten die SpielerInnen bedenken, dass sie ihre Gangster in beliebiger Reihenfolge aktivieren können. So sollten die SpielerInnen zum Beispiel zunächst mit einem Gangster einen gewinnbringenden Job durchführen, vorausgesetzt ein Konkurrent oder die Würfel kommen einem nicht in die Quere, um genug Geld für den Kauf einer Businesskarte zur Verfügung zu haben.

  1. Die Früchte deiner Arbeit

Nach der Aktionsphase folgt die letzte Phase, der Zahltag. In dieser Phase erhalten die SpielerInnen Einkommen abhängig von ihren Businesskarten und dürfen sich einen neuen Gangster (Stärke 2-4) in die Familie holen. Anschließend beginnt eine neue Runde, in der die Aufträge mehr Geld einbringen und die Angriffe brutaler werden. Nach der 4. Runde ist das Spiel zu Ende und es gewinnt die Familie, die am meisten Geld verdient hat.

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Das Spielmaterial

Das Spiel wird in einer mittelgroßen Schachtel geliefert, dessen Cover Assoziationen mit dem Spiel GTA weckt und so schon eine gewisse Stimmung erzeugt. Die Schachtel hätte durchaus kleiner ausfallen können, da die Kartenfelder, abgesehen von der Kurzübersicht, nicht wirklich nötig gewesen wären. Die Karten haben eine normale Größe und Dicke. Hinzu kommen noch die Pappchips für die Deals und das Geld, welches in Scheinen a la Monopoly daherkommt. Das Material ist durchaus zweckmäßig und auch die Kartenfelder bekommen durch ihre aufgedruckte Kurzübersicht eine gewisse Daseinsberechtigung. Die Anleitung ist gut geschrieben, konzentriert sich zunächst auf das Wesentliche und geht dann mehr ins Detail, gefolgt von einer Erklärung zu Karten und Symbolen sowie einer Kurzübersicht über die Regeln. Des Weiteren bietet der Verlag auf seiner eigenen Homepage einige Erklärvideos an, falls nach dem Studium der Anleitung noch Unklarheiten bestehen sollten. Zu erwähnen ist noch, dass die Grafik ebenfalls vom Autor selbst gestaltet wurde. Sie ist durchweg stimmig gelungen und stellt das Thema der „dreckigen Unterwelt“ gut dar.

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Tags: 90 Minuten, 3-5 Spieler, Bluffen, Kartenspiel

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